Fitness Tracker Test 2024
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Amazfit Stratos 3 Test | Sportuhr mit vielen Funktionen und fairem Preis

Huami präsentiert mit der Amazfit Stratos 3 bereits die dritte Generation einer Sportuhr, die auch im Alltag überzeugen soll. Ich habe mir die Stratos 3 im Test angeschaut und kann vorwegnehmen, dass es selten so viele sportliche Funktionen für so wenig Geld gibt.

Huami gehört hierzulande weiterhin zu den eher unbekannten Technologie-Herstellern. Weitaus bekannter dürften die Produkte der Marke Amazfit sein, die Huami seit dem letzten Jahr verstärkt weltweit platziert.

Neben der BIP-Serie hat vor allem die Amazfit GTS in diesem Jahr viel Aufmerksamkeit auf sich gezogen, auch, weil sie optisch der Apple Watch ziemlich nahe kommt. Die Stratos 3 hingegen richtet sich an ambitionierte Sportler, die mehr als nur ihre Schritte und den Kalorienverbrauch interessiert.

Unboxing & Lieferumfang

Die Amazfit Stratos 3 wird von Huami in einer schwarzen Verpackung vertrieben, deren Vorderseite das Bild der Uhr, sowie die wichtigsten Leistungsmerkmale trägt. In der Verpackung befindet sich ein kleiner, stabiler Karton, der nebst der Stratos 3 das Zubehör beinhaltet.

Amazfit Stratos 3 - Verpackung

Amazfit Stratos 3 – Verpackung

Das Zubehör ist überschaubar, wenig überraschend und besteht aus einer magnetischen Ladeschale mit USB-Anschluss, Garantie- und Sicherheitshinweisen, sowie einer kurzen Anleitung für Laufanfänger mit gut gemeinten Tipps zur Wahl der richtigen Sportbekleidung, zum sinnvollem Aufwärmen vor dem Sport und zu den wesentlichen Metriken beim Laufen.

Amazfit Stratos 3 - Verpackungsinhalt

Amazfit Stratos 3 – Verpackungsinhalt

Die Magnete der Ladeschale sind kräftig genug, um diese an der richtigen Stelle der Rückseite der Uhr zu platzieren. Um zu verhindern, dass eine einmal platzierte Uhr unabsichtlich verrutscht, dafür reichen die Magnete meist nicht aus.

Amazfit Stratos 3 - Ladeschale

Amazfit Stratos 3 – Ladeschale

Verarbeitung & Erster Eindruck

Wenn man die Stratos 3 das erste Mal in den Händen hält, fällt das etwas hörere Gewicht zu vergleichbaren Sportuhren auf. Wirklich schlimm ist das nicht und letztendlich bietet die Amazfit Stratos 3 mit 1,34 Zoll ein vergleichsweise großes Display.

Die in meinen Augen etwas breite Lünette sorgt dann für ein präsentes Erscheingungsbild am Handgelenk.

Amazfit Stratos 3

Amazfit Stratos 3

Die Verarbeitung der Uhr ist sehr gut. Das Gehäuse besteht aus Metall, die Rückseite aus beständigem Kunststoff. Alle Einzelteile sind sauber gearbeitet und zusammengefügt. Spaltmaße sind wenige zu finden und selbst dann sind sie stets klein und gleichmäßig.

Amazfit Stratos 3 - Kohlefaser-Struktur

Amazfit Stratos 3 – Kohlefaser-Struktur

Das Gehäuse ist zu den Seiten hin abgerundet, sieht dadurch im Profil etwas weniger auffällig aus und vermittelt durch das Kohlefaser-Design einen sportlichen Eindruck.

Amazfit Stratos 3 - Vier Knöpfe zur Steuerung

Amazfit Stratos 3 – Vier Knöpfe zur Steuerung

Auf der rechten Seite befinden sich vier Knöpfe, um die Stratos 3 auch ohne das Touch-Display steuern zu können.

Die Steuerung mit Hilfe der Knöpfe ist vor allem für den Sport gedacht, bei dem die Bedienung per Touch-Display und schweißnassen Fingern meist nicht ausreichend gut funktioniert.

Für den Alltag braucht es aber das Touch-Display, denn nicht immer reicht die Navigation bestehend aus Hoch, Runter, Auswahl und Zurückspringen aus.

Amazfit Stratos 3 - Rückseite mit Sensoren und Ladeanschlüssen

Amazfit Stratos 3 – Rückseite mit Sensoren und Ladeanschlüssen

Die optischen Sensoren zur Messung der Herzfrequenz sind fast bündig in das Uhrengehäuse eingelassen. Dass die Sensor-Einheit am Ende doch ein Stückchen herausragt, soll für ein besseres Aufliegen auf der Haut und somit stabilerer Messwerte sorgen. Im Alltag spürt man die Erhöhung nicht.

Insgesamt ist die Uhr rückseitig schön plan, so dass sich wenig Schmutz sammeln kann und der wenige Schmutz sich dann mit einem feuchten Lappen schnell reinigen lässt.

Amazfit Stratos 3 - Springsteg für Armbandwechsel

Amazfit Stratos 3 – Springsteg für Armbandwechsel

Huami hat die Amazfit Stratos 3 mit einem Armband in 22mm-Standardbreite ausgestattet, das mit Hilfe von Springstegen am Gehäude befestigt ist.

Eben weil es sich bei dem Armband um eine Standardbreite handelt, kann das Armband gegen beliebige Produkte gleicher Breite ausgetauscht werden. Muss es zunächst in meinen Augen aber nicht, denn das Armband der Stratos 3 gehört definitiv zu den besseren. Es ist nicht ganz so wabbelig wie manche Vertreter aus Silikon, aber ausreichend flexibel, um komfortables Tragen zu ermöglichen.

Dank der vielen Löcher reicht ein Armband für schmale und kräftige Handgelenke. Im Alltag macht sie an kräftigeren Handgelenken aber den besseren optischen Eindruck. Selbst bei meinem Handgelenk äußert meine bessere Hälfte Bedenken, ob die Uhr nicht einen Ticken zu groß sei.

Amazfit Stratos 3 - Dornschließe

Amazfit Stratos 3 – Dornschließe

Für einen sicheren Halt in allen Lagen sorgt die Dornschließe. Auch wenn es manchmal altbacken wirken mag, für mich bietet diese Art des Verschlusses immer noch den sichersten Halt und größten Komfort beim täglichen Öffnen und Schließen des Armbands. Da bin ich nunmal altmodisch, stehe aber dazu.

Einrichtung

Für die Einrichtung braucht es die Zepp App (ehemals Amazfit App) und einen kostenlosen Account. Alles andere ist schnell erledigt:

  • Sprache auswählen

    Im Werkszustand fordet euch die Uhr auf eine Sprache für die Installation zu wählen. Mein Exemplar der Stratos 3 hatte eine Firmware-Version, die nur die Auswahl von Englisch und Chinesisch zuließ. Einmal ausgewählt, zeigt die Stratos 3 eine QR-Code an.

  • QR-Code einscannen

    Der QR-Code kann in Folge von der Zepp App eingescannt werden. Die App nimmt dann vollständig die Kopplung und Einrichtung der Uhr vor.

Trotz aller Einfachheit hatte die Einrichtung einen Wehrmutstropfen, denn es wurde keine aktuelle Firmware aufgespielt – allein deshalb, weil die App meinte, die Version auf der Uhr sei aktuell. So recht glauben konnte ich es nicht, denn die Uhr war weiterhin nur des Englischen mächtig und der Aufruf der Einstellungen auf der Uhr schlug wiederholt fehlt.

Abhilfe schafft da nur das Einrichten des WLAN auf der Stratos 3 und die Suche nach einer neuen Firmware-Version direkt über die Uhr. Anschließend war auch Deutsch als Sprache für die Uhr problemlos auswählbar.

Alles in allem ein gelungener Einrichtungsprozess, wären da nicht die Probleme mit der Firmware-Version und dem Firmware-Update, das sich nicht über die App realisieren lässt. Hier darf Huami gerne nachbessern.

Display

Bevor wir uns die Uhr im Detail angucken, werfen wir noch einen Blick auf das Display. Die Amazfit Stratos 3 verfügt über transflektives Memory-In-Pixel Display (MIP-Display). Das klingt jetzt technischer als es ist und meint eigentlich nur, dass das Display einen guten Teil des einfallenden Lichts reflektiert und quasi als Display-Beleuchtung nutzt.

Amazfit Stratos 3 - Transflektives Display

Amazfit Stratos 3 – Transflektives Display

Aus der Arbeitsweise kann man bereits schließen: Je mehr Licht auf das Display fällt desto besser. Im direkten Sonnenlicht sind die Farben kräftig und kontrastreich. Fällt weniger Licht auf das Display, büßt auch die Darstellung ein. Im Dunkeln kommt die Stratos 3 ohne die zusätzliche Hintergrundbelechtung nicht aus.

Und hier liegt einer der größten Schwächen der Stratos 3: Die Hintergrundbeleuchtung kann nicht in Abhängigkeit der Umgebungshelligkeit aktiviert bzw. deaktiviert werden. Daraus ergeben sich zwei Situationen:

  • Hintergrundbeleuchtung aktiviert

    Ist die Hintergrundbeleuchtung auf einer der vier Helligkeitsstufen aktiviert, leuchtet dies das Display aus, wannimmer die Uhr zum Ablesen am Handgelenk gedreht wird. Das passiert selbst bei strahlender Sonne, ohne das die Hintergrundbeleuchtung in dieser Situation von Nutzen wäre.

  • Hintergrundbeleuchtung deaktiviert

    Bei deaktivierter Hintergrundbeleuchtung ist und bleibt diese aus. Es kann finsterste Nacht sein, da hilft kein Drehen des Handgelenks und kein Drücken der Knöpfe – das Display bleibt unablesbar dunkel.

Ob Huami den Umgebungslicht-Sensor vergessen hat oder die Funktion einfach noch nicht funktioniert, lässt sich für mich schlecht ausmachen. In den Specs findet sich jedenfalls nichts.

Abgesehen davon ist die Darstellung mit einer Auflösung von 320 x 320 Pixeln ausreichend hoch, um selbst kleine Symbole und Schriften darzustellen. Nicht immer ist es das Display, dass über Wohl und Wehe entscheidet, denn manche der vorinstallierten Watchfaces sehen in der Darstellung besser aus als andere.

Bedienung

Die Amazfit Stratos 3 wird über das Touch-Display und/oder die vier Knöpfe bedient.

Amazfit Stratos 3 - Knöpfe zur Steuerung

Amazfit Stratos 3 – Knöpfe zur Steuerung

Bedienung per Touchscreen

Ausgehend von der Anzeige der Uhrzeit ruft man durch Wischen nach unten die Schnelleinstellungen auf. Dort können der Flugmodus, der DND-Modus, die Hintergrundbelechtung, sowie der Ultra-Ausdauermodus geregelt werden.

Ein Wischen nach rechts ruft das Menü mit allen Funktionen der Stratos 3 auf, während ein Wischen nach links die letzten Benachrichtigungen anzeigt. Beim Wischen nach unten kann durch die unterschiedlichen Datenanzeigen gewechselt werden.

Das Touch-Display leistet dabei gute Dienste und in den allermeisten Situationen reagiert es präzise auf Antippen und auf Wischgesten. Nur wenn sich Schaltflächen am oberen oder unteren Displayrand befindet, lässt sich die Stratos 3 manchmal zweimal bitten.

Bedienung per Tasten

Statt der Wischgesten nach oben und unten können auch die zwei mittleren Knöpfe genutzt werden. Mit dem Select-Knopf können Aktionen ausgewählt oder Detailsichten geöffnet werden. Mit dem Back-Knopf springt und in der Navigation einen Schritt zurück.

Die Bedienung mit Hilfe der Knöpfe ist für den Sport gedacht, bei dem das Berühren des Displays mit feuchten Fingern in der Regel nicht sinnvoll funktioniert.

Persönlich hätte ich mir die beiden kleinen Knöpfe zum hoch- und runternavigieren etwas größer gewünscht. Vielleicht auch eine beiderseitige Verteilung der Tasten, sowie einen etwas besseren Druckpunkt. Auch wenn der dieser hörbar ist, so ist der Weg dahin ein bisschen schwammig und könnte präsizer sein.

Funktionsumfang

Die Amazfit Stratos 3 ist vollgepackt mit smarter Technik, die nicht nur für sportliche Aktivitäten sinnvoll ist. Es lohnt also zu schauen, wo sie Stratos 3 im Alltag und beim Sport ihre Stärken und Schwächen hat.

Funktionen im Alltag

Im Alltag bietet die Stratos 3 alle Funktionen eines zeitgemäßen Fitness Trackers, d.h. sie ermittelt die Anzahl der Schritte, die zurückgelegte Distanz und den Kalorienverbrauch.

Nachts kann sie den Schlaf überwachen, schafft aber nur zwischen Wachphasen und Phasen leichten und tiefen Schlafs zu unterscheiden. REM-Phasen erkennt die Amazfit Stratos 3 trotz 24/7-Herzfrequenzmessung nicht.

Zusätzlich kann die Uhr dank der integrierten barometrischen Luftdrucksensors Luftdruckschwankungen registrieren und auf gestiegene Treppen schließen. Wer zu lange sitzt, der wird von der Uhr an ein bisschen mehr Bewegung erinnert. Die Vibration der Stratos 3 würde ich aber als schnarrend bezeichnen – das geht auf jeden Fall besser und diskreter.

Insgesamt bietet die Uhr beim Thema Fitness Tracking keinerlei Überraschungen. Es ist eher das, was heutzutage zum guten Ton von mittel- und hochpreisigen Produkten gehört, oft aber schon durch Billigprodukte geleistet wird.

Der große Vorteil ist aber, dass die Statistiken allesamt sehr gut aufbereitet auf der Uhr selber aufbereitet und angezeigt werden. Häufig bieten vergleichbare Produkte nur die Darstellung als Zahl oder Zahlenkolonne. Die grafische Darstellung am Handgelenk gehört schon zum Besonderen.

Abseits von Aktivitäten spiegelt die Stratos 3 Benachrichtigungen am Handgelenk wider, die ursprünglich für das gekoppelte Smartphone gedacht waren.

Das funktioniert ziemlich gut, alleinig bei der Anzeige mancher Emojis hat die Stratos 3 Probleme. Statt eines Platzhalters wird das Emoji dann gar nicht angezeigt, so dass manche Benachrichtigungen die nur aus solchen Zeichen bestehen „leer“ angezeigt werden.

Funktionen beim Sport

Als vom Hersteller angepriesene Sportuhr bietet die Amazfit Stratos 3 eine ganze Reihe von Funktionen, die das Herz von Freizeitsportlern und ambitionierten Sportlern höherschlagen lässt.

Sport-Profil: Auswahl

Gestartet wird der Sportmodus ausgehend von der Anzeige der Uhrzeit über die Select-Taste. Hier kann aus einer Liste die Sportart ausgewählt werden, für die anschließend die Aufzeichnung gestartet werden soll.

Die Liste ist nicht so lang, wie z.B. bei Uhren von Polar und dennoch umfangreich. Darunter finden sich die gängigsten Sportarten, wie z.B.

  • Laufen
  • Gehen
  • Radfahren (Indoor / Outdoor)
  • Schwimmen (Indoor / Outdoor)
  • Rudern
  • Laufband
  • Multisport

Aber auch Skifahren, Fußball und Bergsteigen sind mit dabei. Insgesamt macht die Liste auf mich einen ziemlich vollständigen Eindruck, es wird aber immer wieder Sportarten geben, die nicht vertreten sind.

Ich konzentriere mich an dieser Stelle auf das Laufen, um euch die Vielfalt der Funktionen der Stratos 3 näher zu bringen.

Nach dem Selektieren der Sportart „Laufen“ beginnt die Stratos 3 sofort mit der Suche nach einem GPS-Signal. Hier hat mich die Stratos 3 bisher restlos begeistern können, denn dank A-GPS erfasst sie ausreichend viele GPS-Signale innerhalb weniger Sekunden. Sie ist damit die bisher schnellste Uhr, was das Auffinden der Signale angeht.

Sport-Profil: Einstellungen

Während die Uhr am Suchen ist, lassen sich diverse Einstellungen für die anstehende Aufzeichnung vornehmen:

  • Aktivitätsziel
  • Lauftraining
  • Einstellungen

Bei den Aktivitätszielen kann aus Trainingseffekt, Dauer, Distanz und Kalorienverbrauch gewählt werden.

Beim Lauftraining finden sich Empfehlungen, die auf eurem Fitness-Niveau beruhen. Wer den Empfehlungen nicht folgen möchte, der kann aus den Intervall-Trainings wählen oder einen VO2max-Test absolvieren.

Über den Punkt „Einstellungen“ könnt ihr Änderungen an folgenden Aspekten vornehmen, die dann nur für diese Sportart gelten:

  • Display
  • Weitere Einstellungen
  • Warnungen
  • Zubehör

Hinter dem Punkt Display finden sich Einstellungen zur Anzeige. Zu den wichtigsten gehören in meinen Augen die Aufteilung des Displays in Datenfelder während der Aufzeichnung und die Wahl der Hintergrund-Farbe. Persönlich finde ich die weiße Variante zum Ablesen beim Sport besser – entscheiden kann und muss das aber jeder selber.

Sport-Profil: Datenfelder / Datenseiten

Vorteilhaft sind die Einstellungen zur Aufteilung des Displays in Datenfelder. Hier kann zwischen 3-5 Elementen gewählt werden.

Eine individuelle Zuordnung, welches Feld auf welcher Seite angezeigt werden soll, bietet die Amazfit Stratos 3 leider nicht. Weil die Menge an Daten doch recht groß ist, wäre eine individuelle Einteilung sinnvoll. Diese lassen Konkurrenten wie Garmin und Polar bei ihren Sportuhren zu.

Bei den Weiteren Einstellungen lassen sich Auto-Pause und Auto-Runden aktivieren bzw. in der Distanz benennen.

Warnhinweise beim Überschreiten bzw. Unterschreiten von Puls- oder Tempowerten lassen sich unter dem Punkt Warnungen einstellen.

Auswertungen am Handgelenk

Großes Kino bietet die Stratos 3 bei der Auswertung von sportlichen Aktivitäten am Handgelenk. Trotz der geringe Größe gelingt es Huami die Werte und Charts auf das Display zu zaubern. Einziger Kritikpunkt ist, dass sich Überschriften und dazugehörige Charts nicht immer auf der selben Seite befinden, sondern der Charts ins Bild scrollt, während die Überschrift das Display verlässt.

Stratos 3 im Vergleich

Jetzt bin ich ein paar mal mit der Stratos 3 unterwegs gewesen und habe zum Vergleich meine Forerunner 245 von Garmin mit dabei gehabt. Weil der Trend zum Drittgerät geht, war auch noch die Polar M600 zur Aufzeichnung der Strecke und der Herzfrequenz über einen Brustgurt mit dabei. Die Ergebnisse will ich euch nicht vorenthalten, auch wenn es nur kurze und sehr langsame Runden waren:

Die Amazfit Stratos 3 ist en par mit der Forerunner 245, die beide eine sehr gute Leistung abliefern. Die Polar M600 hingegen scheint es hier und da mit der Genauigkeit nicht so genau zu nehmen.

Fairerweise muss man sagen, dass es sich hierbei um sehr gerade Streckenabschnitte handelt, die wenig Herausforderungen für die Aufzeichnung bereithalten. Ich werde in den kommenden Wochen weitere Streckenprofile dem Testbericht hinzufügen, die ein bisschen herausfordernder sein sollten.

Bei der Messung der Herzfrequenz zeigt sich das typische Bild zwischen optischer Messung am Handgelenk und einem HR-Brustgurt: Am Anfang läuft die Messung der Stratos 3 dem Brustgurt hinterher und hat dann Probleme den Takt zu finden.

Im Mittelteil sieht es hingegen ganz gut aus und die Abweichungen sind deutlich geringer. Gegen Ende ist nicht nur der Puls sehr hoch, sondern auch die Abweichungen zwischen Sensor am Handgelenk und Sensor an der Brust.

Deutlicher macht das das Differenzbild, das die Abweichungen als blaue Flächen darstellt.

Dass die Abweichungen zwischen Stratos 3 und Wahoo TICKRX nicht so hoch ausfallen müssen zeigt ein anderer Lauf.

Hier macht das wenige Blau deutlich, dass Uhr und Brustgurt wenig voneinander abweichen.

Ein stabiles Bild lässt sich aber noch nicht erkennen. Im direkten Vergleich zweier Uhren mit optischer Herzfrequenzmessung sind die Abstände wider Erwarten sehr groß.

Die Differenz-Charts zeigen, dass die Garmin Forerunner 245 näher am HR-Brustgurt liegen, als die Messungen der Amazfit Stratos 3. Bisweilen gelten HR-Brustgurte noch als das Maß der Dinge bei der Messgenauigkeit.


Sportliches Fazit

Die Amazfit Stratos 3 bietet zahlreiche Funktionen, die sonst nur bei deutlich teureren Sportuhren zur Verfügung stehen. Da bei vielen diese Funktionen Technologie von Firstbeat lizensiert wurde, sind die Funktionen vergleichbar mit denen von Garmin und Polar.

Ähnlich wie bei der Auswertung des Tagesgeschehens kann die Stratos 3 bei der Anzeige von Statistiken und Charts punkten. Auf keinem anderen Gerät habe ich bisher vergleichbare Auswertungen gesehen. Die Stratos 3 profitiert dabei von dem relativ hochauflösenden Display.

Die Stratos 3 bzw. die aktuelle Firmware hat aber ein großes Manko: Es fehlt die Möglichkeit individuelle Herzfrequenz-Zonen zu definieren. Aus den Angaben zur Person leitet Huami eine maximale Herzfrequenz ab und leitet daraus die HF-Zonen ab.

Weil aber nicht jeder Körper diesen Werten folgt, ist auch die Einordnung der gemessenen Herzfrequenz in die von Huami gesetzten Zonen nicht immer sinnvoll. Das ist etwas, was Huami schnellsten nachliefern sollte, um den Ansprüchen vieler Sportler gerecht zu werden.

Sonstige Funktionen

Neben den Funktionen für den Sport und den Alltag finden sich ein paar Funktionen, die sich nicht so recht zuordnen lassen. Dazu gehört der digitale Kompass der nach kurzer Kalibrierung nutzbar ist, die Luftdruckmessung und die Positionsbestimmung (Längen- und Breitengrad) mit Hilfe des GPS-Signals.

Weil die Stratos 3 irgendwie ein Alleskönner ist, steht auch ein wenig Speicherplatz und die Möglichkeit des Abspielens über Bluetooth-Kopfhörer oder -Lautsprecher zur Verfügung. Die Audiodateien müssen mit Hilfe des USB-Kabels und einem PC / Mac auf die Uhr übertragen werden. Eine Möglichkeit der Nutzung von Spotify oder anderer Streaming-Dienste gibt es aktuell nicht.

Software

Auf dem Smartphone oder Tablet ergänzt die Zepp App (ehemals Amazfit App) die Stratos 3. Ausgehend vom Dashboard mit den wichtigen Kennzahlen des Tages, der Nacht bzw. der letzten Aufzeichnungen gelangt man zu den Detailsichten.

Ordentlich strukturiert wirkt die Auswertung des Schlaf-Monitoring. Durch die fehlende Erkennung von REM-Phasen sehen die Charts ein bisschen nüchtern aus. Schön ist der statistische Vergleich zwischen den eigenen Werten und den Werten einer Vergleichsgruppe. So lässt sich ein bisschen besser einschätzen, wie speziell das eigene Schlafverhalten ist.

Ähnlich detailliert wie auf der Amazfit Stratos 3 sieht die Auswertung von sportlichen Aktivitäten aus.

Was in der App besser als auf der Uhr klappt ist die Darstellung des Streckenprofils. Verglichen mit der Darstellung am Handgelenk gibt es Unterschiede nur im Details.

Akkulaufzeit

Die Akkulaufzeit gibt Huami bei normaler Nutzung mit bis zu 7 Tagen an. Herstellerangaben sind an dieser Stelle immer mit Vorsicht zu genießen, denn sie beziehen sich immer auf eine bestimmte Art des Nutzerverhaltens. Weil ich davon ausgehe, dass sich kein Nutzer sich an dieses definierten Nutzerverhalten hält, schwanken auch die Akkulaufzeiten.

Während meiner mehr als vier Wochen Stratos 3 Test, musste die Uhr in der Regel jede Woche einmal wieder aufgeladen werden. Je nach Nutzung und Sportgeschehen war das durchaus auch schon nach 5 Tagen, einmal aber auch erst nach 9 Tagen der Fall. Wichtig dabei zu wissen ist, dass ich den Akku immer dann wieder lade, wenn er kurz vor dem Wechsel in den einstelligen Prozentbereich ist.

Die Stratos 3 hätte somit durchaus noch ein bisschen ihren Dienst verrichten können, aber eben auch nicht mehr viel und ein langer Lauf mit GPS wäre schon kritisch geworden.

Der Ultra-Modus, der bis zu 14 Tagen Akkulaufzeit verspricht wurde von mir nicht genutzt, weil er die Funktionen der Uhr einschränkt.

Amazfit Stratos 3 Test – Fazit

Huami bietet mit der Amazfit Stratos 3 eine potente Sportuhr für einen fairen Preis. Viel Innovation wohnt der Stratos 3 allerdings nicht inne – nicht im Vergleich zum Vorgänger und nicht im Vergleich zum Wettbewerb. Häufig habe ich mich sogar bei dem Gedanken „Oh, das hast du doch in sehr ähnlicher Form schon woanders gesehen“ erwischt.

Das soll die Stratos 3 nicht degradieren, denn sie biete viele wertvolle Funktionen, schnelles und genaues GPS und ein transflektives Display für ambitionierte Sportler. Abgesehen vom attraktiven Preis hat sie jedoch kein eindeutiges Alleinstellungsmerkmal.

So ist es gerade das Preis-Leistungs-Verhältnis, das die Amazfit Stratos 3 glänzen lässt. Bislang ist mir jedenfalls noch keine Sportuhr in die Hände gekommen, die für ca. 200 € so viele Funktionen im Sportbereich anbietet.

In Summe ist die Stratos 3 eine empfehlenswerte Sportuhr für Interessierte, die nicht ganz so viel Geld in die Hand nehmen wollen. Vergleichbare Produkte von Garmin und Polar kosten einfach deutlich mehr.

Vergessen werden darf aber nicht, dass Garmin und Polar deutlich leistungsfähigere Web-Portale anbieten, die noch einmal einen deutlichen Komfortgewinn bei der Planung und Auswertung von sportlichen Aktivitäten bieten. Auch die Garmin Connect App ist nochmal deutlich ausgereifter, als das Pendant der Stratos 3.

Amazfit Stratos 3 - Fakten

1,34 Zoll
LCD (farbig)
320 x 320 Pixel
239 PPI
7Tage (typisch)
35Stunden (GPS)
48,6 x 13,4 x 13,4 mm
40 g (mit Armband)
Funktionen
Display / Bedienung
Akkulaufzeit
Gesamt

Bewertung

Funktionsumfang

Aktivität Gesundheit Sport Smarte Funktionen Konnektivität Standort Musik 100 25 52 75 33 75 40
  • Funktionen

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  • Sportprogramme / -funktionen

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  • Sensoren

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  • Ortungsdienste

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  • Konnektivität

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  • Sonstiges

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Amazfit Stratos 3
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Werbung: Das Produkt wurde mir auf meine Anfrage hin für den Test der/des Amazfit Stratos 3 von Huami kostenlos zur Verfügung gestellt. An die Berichterstattung wurden keine Bedingungen geknüpft. Der Inhalt des Testberichts spiegelt somit vollständig meine eigene, unvoreingenommene Meinung und Erfahrung mit dem Produkt wider.

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