Fitness Tracker Test 2024
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Apps für Fitbit OS – Entwicklung mit Javascript, SVG und CSS

Mit dem Kauf von Pebble hat Fitbit nicht nur zusätzliche Expertise im Bereich der Hardware eingekauft, sondern sich auch Anteile am SDK (Software Development Kit) gesichert. Die ersten Früchte dieser Akquisition finden sich nun in der Fitbit Ionic, deren Betriebssystem Fitbit OS und der Entwicklungsumgebung Fitbit Studio wieder. Ich habe mir die Entwicklung von Apps für die Fitbit Ionic einmal angeschaut.

Mit dem Betriebssystem Fitbit OS hat Fitbit Apps ein Zuhause geboten, deren wesentliche Bestandteile Javascript-Code und SVG-Grafiken mit CSS-Styling sind. Das klingt vor allem deshalb so interessant, weil die Hürde zur App-Entwicklung sehr niedrig liegt – jedenfalls für diejenigen, die bei der Web-Programmierung bereits Erfahrungen mit allen drei Technologien gesammelt haben.

IDE kostenlos – Entwicklerzugang kostenlos

Um mit der Entwicklung loszulegen braucht es folglich ein bisschen Grundlagenwissen und eine Zugang zur Entwicklungsumgebung (IDE). Die Entwicklungsumgebung heißt Fitbit Studio und den Zugang erhält man kostenlos. Anders als z.B. bei Apple braucht es also keine Investition, nur um an der App-Entwicklung teilzunehmen.

Das besondere an Fitbit Studio ist, dass es sich um eine rein webbasierte Entwicklungsumgebung handelt. Man braucht sich also nichts auf dem eigenen Rechner installieren. Ein Browser genügt, um auch hier loszulegen. Besser kann es eigentlich nicht losgehen, auch wenn es natürlich ein paar Nachteile gibt. Dazu aber später mehr…

Dokumentation und API

Bei der ersten Sichtung sind mir gleich die Beispielanwendung aufgefallen, die Fitbit bereitstellt. Auch wenn es sich dabei um Kleinstanwendungen handelt, gibt der Hersteller dem Entwickler ersteinmal Informationen an die Hand, um ein Gefühl für die Technik zu erlangen. Gleiches gilt für die Dokumentation, die sich ebenfalls im Netz befindet.

Guter erster Eindruck, aber nicht zu genau hinschauen

Der Ersteindruck war auch kein schlechter, aber nach den ersten aufrechten Schritten stellt man schnell fest, dass die Dokumentation nicht ausreichend ist. Jedenfalls nicht, wenn man ernsthaft entwickeln möchte.

Ich hab mir ja vorgenommen eine kleine App zu schreiben (die mittlerweile auch in der App Gallery) erhältlich ist. Dabei handelt es sich auch eher um ein Vertreter der Kategorie „Kleinstanwendung“, aber eben eine vollständige App, die einen einstellbaren Timer besitzt und mit der man gleichzeitig sich den Spielstand für unterschiedliche Sportarten merken kann. Wer jemals als Schiedsrichter ein Spiel geleitet hat, der wird die Notwendigkeit einer solchen App erkennen.

Das ist wirklich keine Raketentechnologie, kein Auslesen der Sensoren der Fitbit Ionic, keine Anbindung an Cloud-Dienste. Einfach eine kleine App, die lokal auf der Uhr läuft und die alle Erinnerungen verliert, kaum wird sie beendet.

Einschränkungen durch API und Dokumentation

Und trotz der geringen Anforderungen habe ich mich am Ende in der Entwicklung durch die API, d.h. durch die zur Verfügung gestellte Programmierschnittelle eingeengt, phasenweise auch blockiert gefühlt. Nicht alle Anforderungen meinerseits sind mit den Möglichkeiten des SDK heute umsetzbar.

Viele dieser Einschränkungen betreffen das User-Interface und die Möglichkeiten, die damit einhergehen.

Es fehlen nicht nur die APIs, um auf bestimmte Informationen oder verbaute Technik zuzugreifen, es fehlt auch die vollständige und brauchbare Dokumentation dessen, was nutzbar ist. Das betrifft mitnichten alle Teile der Dokumentation, andere sind jedoch veraltet und die Informationen von dort nicht mehr zu gebrauchen.

Da hilft vielfach nur ein Suchen im Entwicklerforum, das bisher mäßig frequentiert wird. Immerhin findet man da viele Antworten auf Fragen, auch wenn diese nicht immer befriedigend sind.

Entwicklung in der Entwicklung

Was jedoch beim Durchforsten der Informationen deutlich wird ist, dass sich das Fitbit OS und die Entwicklungsmöglichkeiten selbst noch in der Entwicklung befinden. In meinen Augen leider ein klassisches Bananenprodukt („Reift beim Kunden“).

Das mag vielleicht auch der Grund sein, warum es momentan so wenig sinnvolle bzw. wirklich gute Apps gibt. Es fehlt einfach an kreativem Spielraum. Warum darf ich das schreiben? Weil ich seit 20 Jahren Software entwickle und mich in dem Bereich entsprechend gut auskenne.

Hier heißt es abwarten und hoffen, dass Fitbit regelmäßig und in möglichst kurzen Intervallen die Dokumentation ergänzt, aktualisiert und weiteres APIs für die Allgemeinheit freigibt.

Fazit

Für die Ideen der Realisierung, die niedrige Hürde zum Entwickeln und die gewählten Technologien erhält Fitbit eine Zwei von mir. In der Umsetzung hapert es aber momentan noch. Was nützt mir eine Entwicklungsmöglichkeit, wenn ich das volle Potential von Hard- und Software nicht ausnutzen kann bzw. manche dieser Bereiche nicht für die Allgemeinheit freigegeben sind.

Für das was man vorfindet würde ich Stand heute allenfalls eine 4+ vergeben. Positiv hervorzuheben ist die IDE im Web. Wirklich nachteilig sind die veraltete Dokumentation und die eingeschränkte Bereitstellung der APIs.

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