Fitness Tracker Test 2024
Unabhängige Tests von Sportuhren, Smartwatches & Activity Trackern

Fitbit Alta Test – Fitness Tracker als modisches Accessoire

Obwohl Fitbit der Marktführer in den USA und in Großbritannien ist, haftete der ersten Generation von Fitness Trackern lange der Ruf der schwarzen, unförmigen Armbänder an. Die Einführung neuer Farbvarianten bei Charge, Charge HR und Surge konnte die Kritiker nur wenig besänftigen. Mit dem Fitbit Alta und der Fitbit Blaze hat sich der Hersteller dieser Kritik angenommen. Den Fitness Tracker Fitbit Alta konnte ich ein paar Wochen lang testen. Hier sind meine Erfahrungen.

Fitbit Alta

Fitbit Alta

Unboxing der Fitbit Alta

Auch bei der Verpackung der Fitbit Produkte hat sich was getan. Zur Erinnerung: Charge und Charge HR waren im Handel in schlanken, hohen Verpackungen zu finden, deren obere, transparente Hälfte einen Blick auf das Produkt freigab. Die Surge hingegen befand sich in einem kleinen, transparenten Kasten, der mit einem Karton mit Magnetverschluss umgeben war.

Fitbit Alta - Verpackung

Fitbit Alta – Verpackung

Bei der Fitbit Alta folgt man einem Mix aus beiden Varianten. Einen direkten Blick auf das Produkt kann man nicht mehr erhaschen. Dafür ist der Fitness Tracker in großem Format auf die schlichte, weiß-türkise Verpackung gedruckt. Löst man jedoch die Klebesiegel, kann man einen türkisen Karton aus festem Material herausziehen. Hier findet sich der Magnetverschluss, der das „Türchen“ zum Produkt verschlossen hält.

Fitbit Alta - Produktverpackung

Fitbit Alta – Produktverpackung

Es hat wirklich ein bisschen was von Tür oder Truhe öffnen und Hineinspähen. Im Produktkarton finden sich natürlich die Fitbit Alta, ein kleines Pappschächtelchen mit der Ladeklemme und einem USB-Dongle zur Einrichtung und Synchronisation mit dem PC/Mac. In einem weiteren Pappumschlag befinden sich Installations-, Sicherheits- und Garantiehinweise.

Fitbit Alta - Ladeklemme und USB-Dongle

Fitbit Alta – Ladeklemme und USB-Dongle

Mehr ist in der Verpackung nicht zu finden. Vielleicht noch ein Hinweis zu den unterschiedlichen Größen der Fitbit Alta. Diese wird in S/P (klein) und L/G (groß) angeboten. Direkt bei Fitbit kann auch die Variante XL bezogen werden.

Wenn man nicht weiß, welches Armband das passende ist, so ist auf jeder Verpackung ein kleines Maßband abgebildet, an das das Handgelenk nur angehalten werden muss. Wer im Internet bestellen möchte, der findet die gleiche Maßhilfe online.

Der erste Eindruck der Fitbit Alta

Das Hauptaugenmerk gilt natürlich dem Fitnessarmband. Der erste positive Eindruck beim Herausnehmen des Armbands betrifft das Gewicht, denn das kleine Armband fühlt sich hochwertig schwer an. Der Grund dafür ist auch schnell ausgemacht, denn der Körper der Fitbit Alta besteht aus Edelstahl, in dem die Elektronik eingebettet ist.

Fitbit Alta

Fitbit Alta

Das lässt den Fitness Tracker doch schon einmal sehr schick aussehen und auch meine bessere Hälfte bekundet Interesse. Das mag was heißen, denn sonst sind ihr viele Armbänder zu groß, zu klobig, zu breit, zu schwarz…

Auf den ersten Blick meint man an dem Fitness Tracker nicht viel entdecken zu können. Das ist aber nicht ganz richtig, denn die wichtigen Dinge liegen im Detail und manchmal zählt halt auch das, was man nicht entdecken kann. Dazu zählen zunächst einmal die Knöpfe, denn die gibt es bei der Fitbit Alta nicht. Ohne Knöpfe muss es also ein anderes Bedienkonzept geben. Dazu später mehr.

Fitbit Alta - Verschluss

Fitbit Alta – Verschluss

Für das Schließen des Armband hat Fitbit eine Lösung mit zwei Stiften gewählt, die senkrecht durch die Löcher des Armbands gesteckt werden. Toll ist die Ausführung des Verschlusses im gleichen Material wie der Uhrenkörper – Edelstahl. Hier wird sich nichts verbiegen oder mit der Zeit ausleiern.

Anders sieht es vielleicht bei dem flexiblen Armband aus. Dieses ist aus einem flexiblen Kunststoff und es braucht gerade am Anfang viel Kraft, um die beiden Stifte durch die Löcher zu drücken. Mit einer Hand ist das fast nicht möglich, weil die Haut bzw. das Handgelenk keinen ordentlichen Widerstand leistet. Ich bekomme es tatsächlich nur zu, wenn ich mit der anderen Hand das Armband gegen die zweite Armbandhälfte drücke. Das hätte man besser lösen können, wenn nicht sogar müssen.

Will man das Positive darin sehen, so kann ich euch versichern, dass das Armband genauso schwer aufzubekommen, wie zu schließen ist. Will heißen: Der Verschluss sitzt bombenfest.

Das Material des Armbands ist sehr angenehm zu tragen. Selbst nach mehreren Wochen Dauertragens geht es der Haut unter dem Armband gut. Das Armband des Fitbit Charge stand im Verdacht Rötungen und Hautirritationen auszulösen.

Auf der Unterseite der Fitbit Alta entdeckt man die Anschlüsse für die Ladeklemme. Und hierbei handelt es sich tatsächlich um eine „Klemme“, die auseinandergedrückt und um die Alta gelegt werden muss.

Um ehrlich zu sein: Ich habe selten eine schlechtere Lösung gesehen. Zum einen sind hier mechanische Teile mit vom Spiel und damit steigt die Chance auf einen frühzeitigen Defekt. Zum anderen muss die Klemme durch Druck geöffnet werden. Der eine drückt mehr, der andere weniger stark. Die Ladeklemme ist einfach zu kompliziert in der Bedienung, als dass sie dem Produkt gerecht werden würde.

Fitbit Alta - Anschluss Ladekabel

Fitbit Alta – Anschluss Ladekabel

Das Armband strahlt einen edlen Charme aus und dann so eine Ladevorrichtung aus billig wirkendem Kunststoff. Meins ist es nicht und es trübt den durchaus positiven, ersten Eindruck.

Fitbit Alta - Ladeklemme

Fitbit Alta – Ladeklemme

Was man allerdings auf der Rückseite der Fitbit Alta noch entdecken kann, ist die Möglichkeit das Armband zu wechseln. Das funktioniert ohne Werkzeug und alleinig durch Drücken des kleinen Hebels und dem Abziehen des Armbands.

Hier kommt Fitbit dem Wunsch der Kunden entgegen, die nicht selten über gerissene Armbänder geflucht haben, wo doch der Fitness Tracker als solcher noch funktionierte. Und Fitbit bietet hier (auch in Zusammenarbeit mit bekannten Designern) eine ganze Reihe unterschiedlichster Wechselarmbänder* an.

Klar habe ich auch den Wechsel des Armband getestet und das geht wirklich spielend einfach. Selbst mit meinen großen Händen sind die Hebel noch gut zu erreichen. Die Armbänder lassen sich leicht vom Uhrengehäuse abziehen, ganz anders als bei der Gear Fit 2 von Samsung.

Fitbit Alta - Wechsel des Armbands

Fitbit Alta – Wechsel des Armbands

Fitbit Alta - Wechsel des Armbands

Fitbit Alta – Wechsel des Armbands

Der Mechanismus macht einen guten Eindruck und nach dem Anklippen des neuen Armbands wackelt auch nichts und der Spalt zwischen Armband und Trackergehäuse ist gering.

Einrichtung mit Hindernissen

Ich weiß beim besten Willen nicht, woran es lag, aber sowohl bei der Fitbit Alta, als auch bei der Blaze habe ich Probleme gehabt, dass Gerät mit meinem Galaxy S6 einzurichten. Die App läuft wunderbar auf dem Telefon und das Zusammenspiel mit der Surge würde ich als Traumehe bezeichnen. Nur die beiden neuen Geräte zicken rum.

Fitbit Alta - Einrichtung

Fitbit Alta – Einrichtung

Im Einrichtungsvorgang bin ich gerade noch so weit gekommen, dass die Kopplung zwischen Smartphone und Armband zustande gekommen ist und die App vermeldet hat, dass ein Firmware-Update installiert werden muss.

Danach passierte gar nichts mehr. Weder regte sich etwas auf dem Armband, noch meldete sich die App, dass etwas nicht in Ordnung sei. Ein weißer Bildschirm mit dem sich drehenden Spinner. Sonst nichts. Nichteinmal ein Timeout nach mehr als 15 Minuten geduldigen Wartens. Zwar konnte man im Setup einen Schritt zurückgehen, landete nach kurz oder lang aber wieder beim Firmware-Update.

Da ich ja eigentlich nur das Gerät an meinem Account registrieren wollte, bin ich auf das iPad ausgewichen und hier gab es tatsächlich die Meldung, dass es Verbindungsprobleme zu einem der Fitbit-Dienste gibt.

Nach einer Weile habe ich es dann auf dem iPad erneut probiert und siehe da – das Gerät hat das aktuelle Firmware-Update erhalten und findet sich vollständig eingerichtet in der App wieder. So übrigens auch in der Android-Welt und seit dem tauschen S6 und Fitbit Alta Informationen untereinander aus, als wäre nichts gewesen. Offenbar war es ein temporäres Problem, denn bislang finden sich keine gleichartigen Meldungen.

Fitbit App – aber nur mit Internet

Da ich mich entschieden habe, die Apps der Hersteller an gesonderter Stelle ausführlich vorzustellen, möchte ich mich hier ein bisschen zurückhalten. Abgesehen von dem Faux-Pas bei der Einrichtung – Fitbit bietet eine aufgeräumte App mit einem tollen Nutzererlebnis.

Schnell findet man sich in der App zurecht. Was stört ist der Zwang nahezu immer einen Internetzugang zu benötigen, um die App zu bedienen. Ich sehe ein, dass die Daten irgendwann in die Cloud wollen oder in dieser gespeichert sind. Dennoch kann man einen Teil der Daten auch auf dem Smartphone vorhalten – oder sind meine Erwartungen da zu hoch?

Hartnäckiges Bedienkonzept

Wenig Begeisterung kann ich für das Bedienkonzept der Alta aufbringen. Nun ist das Produkt ja nicht derart komplex, als dass eine aufgefeilte Bedienung benötigt wird. Genau deshalb sollte das wenige Benötigte besonders gut funktionieren. Tut es aber nicht. Jedenfalls nicht so, wie es sein sollte.

Normalerweise ist das Display der Fitbit Alta ausgeschaltet, um Energie zu sparen. Tippt man das Display zweimal an, soll es angehen. Gleiches soll passieren, wenn man das Handgelenk dreht, als wolle man auf das Armband schauen, um die Zeit abzulesen. Beides funktioniert mäßig. Beim Tippen muss man schon manchmal schon recht doll agieren. Manchmal ist es dann erst das dritte Antippen, dass das Anschalten bewirkt. Ein leichtes Antippen funktioniert in der Regel nicht.

Das Aktivieren per Bewegung bietet leider genauso viel Potential. Hier stößt vor allem auf, dass es davon abhängt, wie man selbst „ausgerichtet“ ist. Wenn ich im Bett liege und den Arm über mein Gesicht führe, passiert meistens gar nichts. Oft erwische ich mich dann, dass ich es noch eins-, zweimal mit der Bewegungsaktivierung versuche und dann frustriert auf das Armband tippe.

Das lässt sich übrigens auch wunderbar nachstellen: Hält man das Armband senkrecht in der Hand und dreht es nach vorne, springt das Display an. Hält man das Armband in einem Winkel von etwa 45 Grad oder mehr und dreht das Armband erneut, bleibt es dunkel.

Ist es erst einmal an, kann man durch (ebenfalls kräftiges) Tippen auf das Display durch die Ansichten für

  • Uhrzeit
  • Schritte
  • Distanz
  • Kalorienverbrauch
  • Intensitätsminuten

wechseln.

Display mit wenig Platz

Viel Platz bietet das Display bei der Anzeige in vertikaler Richtung nicht an. Manche Angaben werden deshalb umgebrochen und sehen auf den ersten Blick ein bisschen gewöhnungsbedürftig aus. Daran gewöhnt man sich aber schnell.

In der prallen Sonne ist es jedoch aus mit der Herrlichkeit, und trotz des OLED-Displays sind die Informationen auf dem Display nicht mehr zu lesen. Ein weiterer Kritikpunkt ist die Anfälligkeit des Displays für Kratzer. Ein Display aus Glas hätte den Materialmix perfekt gemacht. So muss sich das Fitbit Alta mit einem Display aus Kunststoff begnügen.

Fitbit Alta Test – Fazit

Was macht das Fitbit Alta nun zu einem der meistgekauften Fitness Tracker in den USA? Zunächst einmal ist es das Design und die hochwertige Materialwahl. Das Fitbit Alta ist durchweg schick und macht selbst am Handgelenk eines Mannes eine gute Figur – trotz des schlanken Profils.

Die Austauschbarkeit des Armbands sprechen natürlich viele an, die nach Individualität suchen und den Fitness Tracker dabei als ein Mittel der Wahl begreifen.

Abgesehen von den Schwächen in der Bedienung macht das Fitnessarmband keine schlechte Figur. Aber eben auch keine herausragende. Es lebt von dem besonderen Aussehen, der Materialwahl, der Möglichkeit des Armbandwechsels und der guten Unterstützung durch die App. Es ist der Mix aus diesen Dingen, der den Reiz ausmacht und die Verkaufszahlen geben Fitbit recht.

Fitness Tracker für Individuallisten

Für wen eignet sich das Armband nun? Ich glaube, Hobby- und Freizeitsportler werden in dem Produkt keinen adäquaten Trainingspartner finden. Dazu ist der Funktionsumfang einfach zu stark eingeschränkt. Das Fitbit Alta ist in meinen Augen ein Lifestyle-Produkt. Ein Ausgeh-Armband. Eines das gesehen werden möchte. Es ist mehr ein Accessoire, das ein interessantes Innenleben hat. Es ist ein Fitness Tracker, den man tagsüber und in der Nacht einfach vergessen kann – und das im positiven Sinne.

Fitbit Alta - Lederarmband

Fitbit Alta – Lederarmband

Insofern fällt die nicht so gelungene Bedienung auch nicht so stark ins Gewicht. Klar fällt es mir im Test auf, ich beschäftige mich ja eingehend mit dem Produkt. Wird es dauerhaft getragen, weiß man aber über den Funktionsumfang bescheid und ob man sich die Daten des Tages immer auf dem Armband anzeigen lassen möchte, bleibt beim Fitbit Alta einfach fraglich.

Ich glaube, dass bei diesem Produkt (und Produkten seiner Klasse) die Auswertung der Daten einfach viel häufiger über die Smartphone-App erfolgt. In einer ruhigen Minuten im Café, der Bahn oder am Abend auf dem Sofa.

Das soll es für das erste gewesen sein. Wenn ihr Fragen zum Fitness Tracker habt, stellt sie gerne in Form eines Kommentars.

Fitbit Alta
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Werbung: Das Produkt wurde mir auf meine Anfrage hin für den Test der/des Fitbit Alta von Fitbit kostenlos zur Verfügung gestellt. An die Berichterstattung wurden keine Bedingungen geknüpft. Der Inhalt des Testberichts spiegelt somit vollständig meine eigene, unvoreingenommene Meinung und Erfahrung mit dem Produkt wider.

Warum der Beitrag dennoch als 'Werbung' gekennzeichnet ist, könnt ihr unter Kennzeichnungspflicht nachlesen.

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