Fitness Tracker Test 2024
Unabhängige Tests von Sportuhren, Smartwatches & Activity Trackern

Fitbit Charge 3 Test – Mehr Fitness Tracker für weniger Geld

Im Fitbit Charge 3 Test möchte ich euch den Nachfolger des erfolgreichsten Fitness Trackers von Fitbit vorstellen, der mich pünktlich vor dem Weihnachtsgeschäft für einen Test erreicht hat. Wie immer soll es um einen detaillierten Blick auf das Produkt, seine Stärken und Schwächen gehen. Für wen der Kauf des Charge 3 lohnt, erfahrt ihr am Ende des Tests.

Das US-amerikanische Unternehmen Fitbit hat zur IFA’18 erneut ein Modell der Charge-Reihe angekündigt, dass auf Altbewährtes setzt und um sinnvolles Neues ergänzt. Dazu gehört ein größeres und touchfähiges Display, sowie ein SpO2-Sensor. Natürlich sind es nicht nur die neuen Funktionen, die zu begeistern wissen. Gucken wir uns den Fitness Tracker einmal im Detail an.

Unboxing und Lieferumfang

Am Verpackungsdesign hat Fitbit in den letzten Jahren wenig getan und so präsentiert sich das Charge 3 in einem etwa taschenbuchgroßen Karton, auf dessen Vorderseite das Produkt und ein paar Produktinformationen abgedruckt sind. Eigentlich eine ganz schickliche Form für das Verpacken mit Geschenkpapier, wäre das nicht dieser Plastikhänkel, der zum Aufhängen des Produktes in den Regalen des Einzelhandels dient. Das ist aber nur eine Randnotiz…

Fitbit Charge 3 – Verpackungsinhalt

Fitbit Charge 3 – Verpackungsinhalt

Die Verpackung ist versiegelt, so dass ihr bei einem Kauf und einem intakten Siegel davon ausgehen könnt, dass das Produkt wirklich jungfräulich ist. Hinter dem Siegel verbirgt sich der Einschub aus Karton, in dem die Charge 3 und der restliche Verpackungsinhalt liegen. In Summe befinden sich im Karton:

  • Fitbit Charge 3 Special Edition
  • USB-Ladekabel
  • Silikonarmband
  • Textilarmband (nur bei der Special Edition)
  • Schnellstart-Anleitung

Dass dem Charge 3 zwei Armbänder beiliegen ist dem Umstand geschuldet, dass es sich um die Special Edition handelt. In der „normalen“ Variante befindet sich nur das Silikonarmband im Lieferumfang. Und wenn man genau sein möchte, dann sind es nicht nur zwei Armbänder, sondern derer vier, weil jedes Armband in zwei unterschiedlichen Größen beiliegt.

Fitbit Charge 3 – Verpackungsinhalt

Fitbit Charge 3 – Verpackungsinhalt

Schön zu sehen ist, dass Fitbit die Menge an Plastik reduziert hat. Das Ladekabel ist nun nicht mehr extra in einen kleinen Plastikbeutel eingeschweißt und auch sonst fallen die Plastikbanderolen kleiner aus.

Fitbit Charge 3 – Ladeklemme

Fitbit Charge 3 – Ladeklemme

Erster Eindruck

Ich hatte die Charge 3 bereits auf der IFA in den Hand, so dass von einem ersten Eindruck im Rahmen des Tests nicht wirklich gesprochen werden kann. Dennoch fällt das geringe Gewicht bei einem größeren Display als ersten auf. Weil die Veränderungen zum Vorgänger Charge 2 eher evolutionär ausfallen, musste die Charge 2 für ein paar Vergleichsfotos herhalten.

Fitbit Charge 3

Fitbit Charge 3

Weit auseinander liegen die Produkte hinsichtlich des Designs nicht. Trotz des 40% größeren Displays weisen Charge 2 und 3 in etwa die gleichen Maße auf. Das ist umso erstaunlicher, bedenkt man, dass die Charge 3 mehr Technik und einen größeren Akku unterbringt.

Vergleich Charge 2 vs. Charge 3

Vergleich Charge 2 vs. Charge 3

Letzterer sorgt übrigens für eine Laufzeit von 7 Tagen bei Normalgebrauch. Und dieser Wert ist wirklich realistisch. Jeden morgen bin ich in der Sorge, dass der Akku über den Tag zur Neige geht. Die Charge 3 geht aber stoisch sparsam mit den Reserven um und nie hat sie mich in Verlegenheit gebracht und schnell ein paar Notfallprozente in den Akku zu drücken, bevor ich das Haus verlassen habe.

Vergleich Charge 2 vs. Charge 3

Vergleich Charge 2 vs. Charge 3

Zurück zum ersten Eindruck: Die Charge 3 ist toll verarbeitet und wirkt durch das Gehäuse aus Aluminium sehr edel. Einen kleinen Rückschritt hat sie dennoch hinnehmen müssen. Die Charge 2 hat noch über ein Gehäuse verfügt, das nahezu vollständig aus Aluminium gefertigt war, bei der Charge 3 wird hingegen mehr Kunststoff eingesetzt. Das zeigt sich vor allem bei den Stegen, die die Wechselarmbänder halten. Ob das auf Dauer der Beständigkeit zuträglich ist, bleibt abzuwarten.

Fitbit Charge 3 – Armbandbefestigung

Fitbit Charge 3 – Armbandbefestigung

Jedenfalls sitzen die Armbänder an der Charge 3 präziser und haben weniger Spiel, als das noch bei de Charge 2 der Fall war.

Fitbit Charge 3 – Verpackungsinhalt

Fitbit Charge 3 – Verpackungsinhalt

Ein Blick auf die Unterseite zeigt die optischen Sensoren, die bündig in das Gehäuse eingelassen sind. Schmutz und Staub haben hier wenig Chancen sich festzusetzen. Und selbst wenn, kann die Charge 3 dank ihrer Wasserfestigkeit auch gerne mal unter fließendem Wasser abgespült werden.

Fitbit Charge 3 am Handgelenk

Die Produktfotos der Hersteller sind zwar immer ganz nett, das getragene Produkt ist auf den Lifestyle-Bildern aber selten gut zu sehen. Ich bin daher übergegangen ein paar Impressionen des Produktes am Handgelenk zu sammeln und hier kommentarlos einzustellen:

Fitbit Charge 3 – Eindruck

Fitbit Charge 3 – Eindruck

Fitbit Charge 3 – Eindruck

Fitbit Charge 3 – Eindruck

Einrichtung der Charge 3

Die Einrichtung der Charge 3 hat bei mir für ein bisschen Kopfzerbrechen gesorgt. Eigentlich hätte alles wie gewohnt laufen sollen und mit der kostenlosen Fitbit App waren die ersten Schritte des Einrichtungsprozesses schnell erledigt. Die Verbindung zur Charge 3 konnte via Bluetooth offenbar problemlos aufgebaut werden, denn die Charge 3 zeigte den notwendigen 6-stelligen Code für die Kopplung von Smartphone und Wearable an.

Fitbit Charge 3 – Installation

Fitbit Charge 3 – Installation

Eine Falscheingabe quittierte die App mit einer entsprechenden Meldung, so dass die Verbindung zwischen Uhr und App grundlegend funktionierte. Nur bei der Eingabe des richtigen Codes verharrte die App einfach im Zustand „Pairing“. Der lässt sich leider auch nicht ohne Weiteres abbrechen und es musste schon die ganze App beendet werden, um den Einrichtungsprozess erneut zu starten.

Was am Ende Abhilfe geschaffen hat, kann ich nicht mehr sagen, denn es waren viele Versuche notwendig, bis die App einfach weitermachte, als ob nie etwas gewesen sei. Die Einzelmaßnahmen umfassten

  • Einrichtungsprozess wiederholen
  • Bluetooth de-/aktivieren
  • Smartphone neustarten
  • Charge 3 zurücksetzen
  • Fitbit App de-/installieren

Im einfachsten Fall war es am Ende nur fehlende Geduld, aber mehrere Minuten für das Pairing sind schon außergewöhnlich.

Leider hat es aufgrund des Firmware-Updates dann noch einmal 15 Minuten gedauert, bis die Charge 3 einsatzbereit war. Insgesamt ein etwas holperiger Start, ohne dass sich im Nachhinein sagen ließe, an wem es lag. Geeignete Kandidaten waren

  • Kommunikationsprobleme Charge 3 – Samsung Galaxy S6 / Apple iPad
  • Kommunikationsprobleme Fitbit Server
  • Mangelnde Geduld

Grundlagen

Die Charge 3 wird über das Touchdisplay und den induktiven Button auf der linken Seite bedient. Meist funktioniert das recht gut und die Berührung wird mit einer Vibration quittiert. Selten kommt es vor, dass die Berührung nicht registriert wird. Dann hilft es wie bei der Fernbedienung einfach fester zu drücken, auch wenn das technisch bei der Charge 3 wie bei der Fernbedienung für keinen Unterschied sorgen sollte. Manchmal macht es das aber eben doch… Gefühlt jedenfalls.

Fitbit Charge 3 – Steuerung

Fitbit Charge 3 – Steuerung

Wo wir schon mal beim Button sind – dieser führt in der Bedienung immer eine Stufe zurück. Befindet man sich in einem Menü, springt man wieder eine Ebene nach oben, so oft bis man am Ende beim Watchface, also der Uhrenanzeige landet.

Fitbit Charge 3 – Watchface

Fitbit Charge 3 – Watchface

Ein langes Drücken des Buttons sorgt für das Aufrufen von Fitbit Pay – jedenfalls bei der Special Edition. Dazu später mehr.

Ansonsten wird die Charge 3 über den Touchscreen gesteuert, der erfreulich fix reagiert. Ausgehend vom Watchface gelangt man durch Wischen nach links zu den Apps:

  • Training
  • Relax
  • Timer
  • Timer
  • Wecker
  • Wetter
  • Einstellungen

Ein Wischen nach unten ruft die Benachrichtigungen auf, die die Charge 3 vom Smartphone empfangen hat.

Fitbit Charge 3 – Tagesstatistik

Fitbit Charge 3 – Tagesstatistik

Ein Wischen nach oben ruft die Tagesstatistiken auf, die aus

  • Anzahl der Schritte (gesamt)
  • Anzahl der Schritte (aktuelle Stunde)
  • Herzfrequenz
  • zurückgelegte Distanz
  • Kalorienverbrauch
  • Gestiegene Etagen
  • Aktivminuten
  • Schlafdauer
  • Female Health Tracking
  • Gewicht
  • Wasseraufnahme
  • Trainingeinheiten / Woche

bestehen.

Hier und da wäre es schön, wenn man auf eine der Einzelstatistiken noch drauftippen könnte, um z.B. den Verlauf der letzten Tage bzw. Stunden zu sehen. Das funktioniert aber bei der Charge 3 aktuell nicht.

Eine wertvolle Verbesserung ist das große OLED-Display. Fitbit hält sich ja mit genauen Angaben zur Auflösung zurück, aber obwohl einzelne Pixel zu erkennen sind, ist die Auflösung so hoch, dass selbst kleine Informationen gut lesbar dargestellt werden.

Was ebenfalls bei der Darstellung hilft, sind die unterschiedlichen Grautöne, die das Display darstellen kann. Verglichen mit der Charge 2, die nur einen Farbton darstellen konnte, eine großer Schritt nach vorne.

Damit sind die wesentlichen Grundlagen der Charge 3 erläutert. Zeit, sich dem Funktionsumfang im Detail zu widmen.

Funktionsumfang

In bester Tradition ist die Charge 3 natürlich ein Fitness bzw. Activity Tracker und erkennt die Anzahl der Schritte und berechnet mit Hilfe euer Angaben zu Geschlecht, Alter, Größe und Gewicht die zurückgelegte Distanz und den Kalorienverbrauch.

Weil das mittlerweile wirklich jeder Fitness Tracker kann, möchte ich gar nicht so sehr im Detail darauf eingehen, sondern eher die besonderen Funktionen der Charge 3 vorstellen.

Da aber immer wieder Fragen zur Genauigkeit der Messergebnisse kommen: Fitbit liefert im Rahmen dessen, was mit Elektronik und Algorithmik ermittelt werden kann eine sehr gute Leistung ab. Die Armbänder messen ziemlich präzise – es sind die Erwartungen der Menschen an die Ergebnisse, die varieren und für die eine oder andere schlechte Bewertung im Online-Handel führen.

Das gute an den Messungen ist, dass sie konstant richtig oder falsch (je nach Betrachter) sind und in Folge Tendenzen wiederum richtig sind. Und in den Tendenzen liegt auch der Mehrwert, denn eine Entwicklung über Wochen und Monate hinweg zu sehen, ist wertvoller, als das Ergebnis am Ende eines einzelnen Tages.

Mitteilungen

Wie eingangs beschrieben zeigt das Charge 3 Benachrichtigungen an, die es vom Smartphone erhalten hat. Das sind im Wesentlichen Anrufe, Textnachrichten, E-Mails, Kalendereinträge und App-Benachrichtigungen.

Für Textnachrichten, E-Mails und Kalendereinträge kann immer nur eine App ausgewählt werden.

Anders sieht es bei den App-Benachrichtigungen aus. Auf meinem Android Smartphone finden sich hier alle installierten Apps, deren Nachrichtenübertragung sich auf das Armband einzeln an- oder abschalten lassen.

Ob das bei iOS auch funktioniert werde ich mir in Kürze anschauen und dann nachtragen.

Was aktuell definitiv nur bei Android funktioniert sind die Quick Replies, also kleine vorgefertigte Nachrichten, die man vom Armband aus abschicken kann. Dazu gehören

  • Ja
  • Nein
  • Klingt gut
  • Kann jetzt nicht reden, melde mich später
  • Wie geht’s?

Diese fünf Standard-Nachrichten lassen sich für Textnachrichten, E-Mails und Kalenderbenachrichtigungen getrennt voneinander überschreiben. Mehr als fünf Antworten lässt die App aber nicht zu.

Aber auch Emojis lassen sich in der Fitbit App definieren und per Quick Reply senden.

24/7 Herzfrequenzmessung

Seit der Charge HR messen alle Charge-Modelle unablässig die Herzfrequenz und übertragen die Werte in die App. So lässt sich die Fitbit App auch zur Bestimmung einer Ruheherzfrequenz hinreißen, die aber nicht in völliger Ruhe ermittelt wird und somit höher liegt, als der Wert von der Konkurrenz gemessen wird.

Ein erhöhter Ruhepuls lässt auf Erschöpfungszustände odeer sich ankündigende (Erkältungs-)Krankheiten schließen – unabhängig davon, wie der Ruhepuls jetzt gemessen wurde. Bei sportlichen Aktivitäten bekommt die Messung der Herzfrequenz natürlich ein ganz anderes Gewicht.

Schlafüberwachung / Sleep Score Beta

Generell ist das Thema Schlafüberwachung nicht neu, weil Fitness Tracker schon seit langem den Bewegungssensor und wenn vorhanden auch die HF-Sensoren nutzen, um auf die Schlafdauer und -qualität zu schließen.

Die Werte des HF-Sensors erlauben zudem Wachphasen, Phasen leichten und tiefen Schlafs, sowie REM-Phasen zu unterscheiden. In der App erhält man einen Überblick über vergangene Nächte. Zudem liefert die Informationen darüber, wie das Schlafverhalten im Vergleich zur selben Altersgruppe zu sehen ist.

Das ist beim Charge 3 auch so geblieben und dennoch schlummert in der Charge 3 großes Potential, weil Fitbit eben auch einen SpO2-Sensor verbaut hat, der die Blutsauerstoffsättigung messen soll.

Mittlerweile hat Fitbit die Anzeige der SpO2-Daten für die Nutzer aktiviert. Die Auswertung, die der Auswertung des Schlaftrackings untergeordnet ist, zeigt die relativen Schwankungen der Sauerstoffsättigung des Blutes während der Nacht. Eine Einteilung in geringe und große Schwankungen lässt eine leichtere Einordnung zu. Treten große Schwankungen häufig und über einen längeren Zeitraum auf, kann das einen Arztbesuch indizieren. Gerade wenn weitere Symptome wie Müdigkeit und Abgeschlagenheit dazukommen, können u.U. Atemstörungen (z.B. Schlafapnoe) vorliegen.

Davon abgesehen liefert Fitbit weiterhin eine der aussagekräftigsten Schalfanalysen. Beginn und Ende werden zuverlässig erkannt und selbst Wachzeiten finden sich in der Statistik wieder.

Super interessant ist die Einordnung in die unterschiedlichen Schlafphasen, die Zusammenfassung für die letzten 30 Tage und der Vergleich mit Fitbit Nutzern in einer passenden Vergleichsgruppe.

Relaxen mit geführten Atemübungen

Die Charge 3 verfügt über die App „Relax“, die zwei Atemübungen mit zwei bzw. fünf Minuten Dauer anbietet. In einer „Aufwärmphase“ wird zunächst der Puls und die Atmung erfasst. Danach heißt es langsam ein- und ausatmen. Die Charge 3 gibt den Takt vor. Wer die Augen dabei geschlossen lassen möchte, kann sich auf die kurze Vibration am Handgelenk verlassen, die den Wechsel zwischen Ein- und Ausatmen markiert.

Fitbit Charge 3 – Atemübung

Fitbit Charge 3 – Atemübung

Am Ende wird man mit einer kleinen Statistik belohnt, die anzeigt wie sich die Herzfrequenz als Folge der Entspannungsübung gesenkt hat.

Fitbit Charge 3 – Atemübung

Fitbit Charge 3 – Atemübung

Für mich bleibt es weiterhin ein Gimmick, was ich im Rahmen des Tests gerne ausprobiere, für das ich im Alltag aber bisher wenig Zeit und Muße gefunden habe. Ich kann mir aber vorstellen, dass es viele gibt, die das Durchschnaufen auf Kommando gerne nutzen wollen.

Fitbit Charge 3 – Atemübung

Fitbit Charge 3 – Atemübung

Leider finden sich in der App die Ergebnisse selbst nicht wieder. Das wiederum fände ich einen echten Mehrwert, weil es zum einen dokumentiert, wie oft man die Ruhe gesucht hat und auch wie sich die Entspannungsübung ausgewirkt hat.

Stoppuhr / Timer

Ich fange mal mit dem Novum an: Die Charge 3 verfügt über einen Timer. Das klingt jetzt vielleicht überraschend, denn immerhin handelt es sich dabei nicht um eine Raketentechnologie. Bislang hat es aber allen Charge 3 Vorgängern an der Möglichkeit gefehlt die herunterzuzählende Zeit am Handgelenk einzugeben. Erst mit dem Touchscreen ist dies möglich.

Fitbit Charge 3 – Countdown

Fitbit Charge 3 – Countdown

Ein bisschen unglücklich ist die Umsetzung dennoch, denn die Zeiten lassen sich nur im 15-Sekunden-Takt auswählen. Für die meisten Anwendungsfälle sollte das dennoch genügen.

Fitbit Charge 3 – Countdown

Fitbit Charge 3 – Countdown

Schlimmer wiegt da vielleicht noch, dass man im schlimmsten Fall über 120 Einträge scrollen muss, um z.B. einen Timer mit 30 Minuten zu starten. Maximal lässt sich ein Timer für eine Dauer von 60 Minuten starten.

Aber immerhin – die Charge 3 verfügt über einen Timer.

Die Stoppuhr ist schon von der Charge 2 bekannt und kann alleinig gestartet und gestoppt werden. Das Stoppen von Zwischenzeiten ist nicht möglich.

Wecker

Die Wecker App bietet einen stummen Alarm auf der Charge 3. Stumm, weil die Uhr nicht anfängt zu piepsen, sondern zu vibrieren. In einer stillen Umgebung ist das natürlich immer noch hörbar und erinnert an die Smarphones in Meetings, die von sich auch behaupten stumm geschaltet zu sein und dennoch hört jeder die Vibration.

Schade ist, dass keine Weckzeiten oder Erinnerungen direkt am Handgelenk erstellt werden können. Dazu braucht es die App, die dann die Einstellungen bei der nächsten Synchronisierung auf das Armband überträgt.

Dort können die Zeiten eingesehen und der Alarm ein- und ausgeschaltet werden, wirklich ändern lässt sich am Handgelenk aber nichts.

Vielleicht spendiert Fitbit ja eines Tages die Funktion, denn für die Auswahl einer Uhrzeit findet sich natürlich auch am Handgelenk eine Lösung.

Wetter

Mit der Wetter App erhältst du nicht nur einen Blick auf das aktuelle Wetter, sondern auch auf eine Vorschau für die nächsten zwei Tage. Mehr als die Höchst- und Tiefsttemperatur, sowie die Bewölkung bzw. den Niederschlag sind nicht drin.

Fitbit Charge 3 – Wetter

Fitbit Charge 3 – Wetter

Immerhin lassen sich aber in der Smartphone App mehrere Städte hinterlegen, so dass man auch das Wetter am Urlaubsort anschauen und sich „vorfreuen“ kann.

Fitbit Pay (nur Special Edition)

Eigentlich wäre es ein Thema für den Funktionsumfang gewesen, aber hinter Fitbit Pay steckt ja ein bisschen mehr, so dass ich dem ganzen hier einen eignen Abschnitt spendieren möchte.

Fitbit Pay ist die Technologie des kontaktlosen Zahlens per NFC, die Fitbit in der Ionic, Versa SE und eben der Special Edition der Charge 3 verbaut hat.

Nachdem es hierzulande ein wenig gedauert hat, bis die ersten Finanzdienstleister die Technologie unterstütz haben, kann Fitbit Pay in Deutschland nun in Kooperation mit boon. von Wirecard und der Landesbank Baden-Würtemberg.

Da ich selbst nicht Kunde der LBBW bin, habe ich mir einmal den Dienst von Wirecard angeschaut.

boon. by Wirecard

boon. ist ein Dienst des bankenunabhängigen Dienstleisters Wirecard, der kontaktloses Bezahlen auch dann ermöglichen soll, wenn das eigene Kreditinstitut nicht an einem solchen Verfahren teilnimmt.

Um Fitbit Pay nutzen zu können braucht es eine virtuelle Kreditkarte, die man sich über die boon. Pay App erhält.

Die Angaben bei der Erstellung eines Nutzerkontos sind recht umfangreich, weil es sich um einen Bezahldienst handelt. Da reichen E-Mail-Adresse und Name nicht mehr aus, der Anbieter möchte schon wissen, mit wem er es zu tun hat.

Nach der Erstellung und Verifizierung des Nutzerkontos hat man im Grunde schon Zugriff auf die Kartennummer und kann diese in der Fitbit App eintragen.

Die Kreditkartennummer ist allerdings etwas versteckt. Ich habe zunächst auf dem Dashboard auf das „+“ getippt und habe dann „Onlinezahlungen“ ausgewählt. Dort sieht man die Karte mit der vollständigen Nummer und dem CVC-Code. Nutzbar ist die Karte damit aber noch nicht, weil darauf immer ein Guthaben vorhanden sein muss.

Dazu hinterlegt man seine eigene Kreditkarte in der boon. App und kann von dieser Geld auf die boon-Karte übertragen.

Um zu verhindern, dass das Guthaben bei boon. irgendwann erschöpft ist, bucht die App optional einen Betrag nach.

Mit einer „funktionierenden“ Kreditkarte kann man sich nun an die Einstellungen in der Fitbit App machen. Um Missbrauch zu verhindern, muss zunächst ein 4-stelliger PIN ausgewählt werden.

Dieser ist fortan auch vor der Nutzung von Fitbit Pay mit der Charge 3 einzugeben. Weil der Eingabe auch bis zum Tagesende bzw. dem Ablegen des Armbands erhalten bleibt, fällt die etwas fummelige Eingabe des PIN an der Charge 3 nicht weiter ins Gewicht.

Fitbit Charge 3 – Fitbit Pay

Nach der Synchronisation der Kartendaten auf die Charge 3 steht dem Bezahlen mit Fitbit Pay nichts mehr im Wege. Das Bezahlen bei McDonalds und Lidl klappte jedenfalls problemlos.

Die Transaktionen sind im Anschluss in der Fitbit App, wie auch in der boon. App sichtbar.

Seitens der Technik funktioniert das wunderbar und ich glaube es ist nur eine Frage der Zeit, bis dem kontaktlosen Bezahlen eine größere Nutzung wiederfährt. Fitbit trägt im gewissen Maße sicherlich dazu bei.

Kritischer sehe ich den Dienst von Wirecard. boon ist in den ersten drei Monaten kostenlos. Danach lässt sich Wirecard den Dienst mit 1,49 € / Monat bezahlen. Neben der „Basic“-Variante gibt es noch eine „Plus“-Variante, die ebenfalls 1,49 € / Monat kostet, deren Limits aber höher sind, die aber auch einen weiteren Identitätsnachweis erfordert.

Apropos Limits – mit einem Maximalguthaben von 100 € und einem max. Aufladen von 100 € im Monat mag mancheiner bei der Basic-Variante schnell an seine Grenzen stoßen. In der Plus-Variante sind immerhin 5.000 € Maximalguthaben bei einem max. Aufladen von ebenfalls 5.000 € im Monat möglich. Die Maximalwerte ergeben sich aber durch Kombination aus Banküberweisung und Aufladung per Kreditkarte. Eine genaue Aufstellung gibt es hier: https://www.boonpayment.com/de/preis-und-leistungsverzeichnis/

Die Lösung mit boon. fühlt sich für ein Bezahlen, dass eigentlich problemloser und schneller gehen soll irgendwie noch sperrig an. Es bleibt zu hoffen, dass mehr Kreditinstitute auf den Zug aufspringen und direkt die Nutzung von Fitbit Pay zulassen.

Fitbit Charge 3 beim Sport

Natürlich kann die Charge 3 auch Sport. Dazu lassen sich in der App max. sechs aus 20 Sportarten auswählen, die auf der Charge 3 dann ausgewählt und getrackt werden können.

Da die Charge 3 über keinen eigenen GPS-Empfänger verfügt, stehen ihr präzise Werte wie Tempo und Distanz nur dann zur Verfügung, wenn das GPS-Signal des Smartphones genutzt werden kann. Fitbit nennt das ganze dann „Connected GPS“.

Was die Charge 3 während einer Aufzeichnung auf dem Display anzeigt, hängt von der ausgewählten Sportart ab. Im Fall von „Laufen“ wird ganz oben die zurückgelegte Distanz, ganz unten die verstrichene Zeit angezeigt.

Die große Fläche in der Mitte wird durch mehrere Werte genutzt, die nacheinander durch Antippen oder Wischen gewechselt werden können. Ebenfalls für Laufen sind das:

  • Dauer
  • Zielerreichung (z.B. verbleibende Kilometer bei Zielsetzung Distanz)
  • Tempo (Aktuell)
  • Tempo (Durchschnitt)
  • Herzfrequenz / HF-Zone
  • Kalorien
  • Schritte
  • Uhrzeit
  • Distanz

Nach Beendigung der Aufzeichnung wird die Leistung in einer kleinen Statistik bestehend aus

  • Zielerreichung
  • Dauer
  • Distanz
  • Tempo (Durchschnitt)
  • Herzfrequenz (Durchschnitt)
  • Herzfrequenzmax
  • Kalorienverbrauch
  • Schritte
  • Höhenmeter

zusammengefasst.

Berücksichtigt man die geringe Größe des Displays werden die Informationen wirklich gut angezeigt. Das neue OLED-Display leistet da wirklich gute Arbeit, auch wenn die Lesbarkeit im direkten Sonnenlicht natürlich stark leidet.

Ergebnis des Fitbit Charge 3 Tests

Wertung: 84%
Unsere Wertung: 84%

Das Charge 3 hat im Vergleich zum Vorgänger zunächst einmal Veränderungen an der Technik erfahren. Das größere Display und die Steuerung per Touch sorgen für deutlich mehr Spaß in und mehr Möglichkeiten bei der Nutzung. Ohne Touch wären manche Funktionen der Charge 3 einfach nicht vorstellbar. Besonders gut gefällt mir, dass das OLED-Display unterschiedliche Grautöne anzeigen kann. Die Charge 3 ist damit auch das erste Produkt bei der ich bei einem ansonsten monochromen Display soetwas gesehen habe.

Die unterschiedlichen Grautöne kommen der Darstellung der verschiedenen Informationen sehr zugute und selbst die kleine Schrift bei der Darstellung von Benachrichtigungen ist noch immer sehr gut lesbar.

Ansonsten setzt der Charge 3 die Charge-Reihe fort und eben weil er ein sehr guter Fitness Tracker mit Tradition für den Alltag ist, wird er in meinen Augen in kurzer Zeit die Verkaufscharts anführen. Sportlich der Charge 3 zwar motiviert, aber immer im Rahmen seiner Möglichkeiten. Enthusiasten werden für den Sport wohl eher mit einer Sportuhr glücklich.

Kann ich den Charge 3 bedenklos weiterempfehlen? Gemessen an dem was das Produkt heute schon bietet und vielleicht eines Tages noch bieten kann – ja! Das Charge 3 ist weder in der einfachen Variante, noch in der Special Edition günstig, hinsichtlich des Gebotenen ist der Preis aber fair.

Update 23.02.2020: Die SpO2-Messung wurde mittlerweile aktiviert und die Anzeige der Ergebnisse in der App für Kunden freigeschaltet.

Fitbit Charge 3 - Fakten

1,00 Zoll
OLED (monochrom)
100 x 160 Pixel
189 PPI
5Tage (Smartwatch)
k.A.
30 g (mit Armband)
Funktionen
Display / Bedienung
Akkulaufzeit
Gesamt

Bewertung

Funktionsumfang

Aktivität Gesundheit Sport Smarte Funktionen Konnektivität Standort Musik 100 0 30 75 17 25 0
  • Funktionen

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  • Sportprogramme / -funktionen

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  • Sensoren

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  • Ortungsdienste

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  • Konnektivität

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  • Sonstiges

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Werbung: Das Produkt wurde mir auf meine Anfrage hin für den Test der/des Fitbit Charge 3 von Fitbit kostenlos zur Verfügung gestellt. An die Berichterstattung wurden keine Bedingungen geknüpft. Der Inhalt des Testberichts spiegelt somit vollständig meine eigene, unvoreingenommene Meinung und Erfahrung mit dem Produkt wider.

Warum der Beitrag dennoch als 'Werbung' gekennzeichnet ist, könnt ihr unter Kennzeichnungspflicht nachlesen.

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5 Kommentare

    1. Florian Antworten

      Definitiv – aber mit einem Kleinkind gibt es Phasen, da sehen die Zeiten aber genau so aus. Will aber nicht heißen, dass man nicht schon mal eine Stunde neben dem Kind geruht und ihm beim Einschlafen zugeschaut hat.

  1. Anna Antworten

    Eine wirklich schöne Vorstellung der Charge 3. Ich nutze sie auch und bin begeistert mit den vielen Funktionen. Auch die austauschbaren Armbänder sind eine klasse Sache, um zu jedem Outfit was passendes zu haben.
    LG Anna

    1. Florian Antworten

      Hallo Angelika, bei Huawei hängt das leider stark vom Handy ab. Mit welchem Modell planst du denn die Fitbit Charge 3 zu nutzen?

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