Pulsmessung Archive - Fitness Tracker Test https://www.fitness-tracker-test.info/testberichte/pulsmessung/ Diese Webseite bietet dir echte Testberichte, News und Vergleiche von Fitness Trackern, Sportuhren und sportlichen Smartwatches. Wed, 01 May 2024 13:07:16 +0000 de-DE hourly 1 https://wordpress.org/?v=6.4.4 Coros Heart Rate Monitor im Test – Pulsmessung am Oberarm https://www.fitness-tracker-test.info/coros-heart-rate-monitor-test/ https://www.fitness-tracker-test.info/coros-heart-rate-monitor-test/#respond Sun, 18 Feb 2024 15:42:07 +0000 https://www.fitness-tracker-test.info/?p=19489 Die Herzfrequenz muss man nicht am Handgelenk oder mit einem Brustgurt messen. Coros zeigt mit dem Heart Rate Monitor eindrucksvoll, dass das auch am Oberarm funktioniert.

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Im Sommer 2023 hat Coros den Heart Rate Monitor vorgestellt. Ich durfte mir das Gerät für den Oberarm anschauen und für euch testen.

Mittlerweile dürfte der Hersteller Coros auch hierzulande nicht ganz unbekannt sein. Immerhin bietet er eine Reihe von Sportuhren mit großem Funktionsumfang zu mitunter attraktiven Preisen. Die Coros Pace 2 (Testbericht) und mittlerweile die Pace 3 dürften die vielleicht bekanntesten Produkte sein.

Coros Heart Rate Monitor

Coros Heart Rate Monitor

Mit der Heart Rate Monitor hat Coros im Juli ’23 ein neues Wearable vorgestellt, das die Herzfrequenz präsize ermittelt können soll. Seit dem 4. Quartal ist der Coros HRM auch in Deutschland erhältlich. Grund genug, sich einmal das Produkt näher anzuschauen.

Unboxing und erster Eindruck

Coros vertreibt den Heart Rate Monitor einer recht unscheinbaren Verpackung, die in etwa die Größe einer Ritter-Sport-Schokolade hat, natürlich aber ein bisschen mehr Tiefe bietet.

In der Verpackung befindet sich wenig überraschend der Heart Rate Monitor, ein USB-Ladekabel und ein bisschen Papierkram.

Das Ladekabel ist mit 25 cm recht kurz, besitzt an einem Ende einen USB-A-Stecker, am anderen Ende einen proprietären Anschluss mit zwei Pins. Die im Stecker integrierten Magnete sorgen dafür, dass das Ladekabel währends des Ladens am Sensor haftet.

Mehr Fragen als das Ladekabel hat der Heart Rate Monitor selbst beim ersten Kennenlernen hinterlassen. Das lag vor allem daran, dass das Armband nicht wie erwartet am Sensor befestigt war. Aber der Reihe nach…

Der Coros Heart Rate Monitor besteht aus einer Sensor-Enheit und einem flexiblen Textilarmband. Letzteres kann über eine Schlaufe in der Weite reguliert und mittels eines Klettverschlusses geöffnet und geschlossen werden.

Dank der Art der Befestigung, kann die Sensor-Einheit am Armband entlang verschoben werden. Aber nur, wenn der Coros Heart Rate Monitor auch wie beabsichtigt beim Kunden erscheint: Schon beim Herausnehmen aus der Verpackung war klar, dass hier irgendwas falsch zusammengebaut war. Der Schriftzug „Explore Perfection“ war nicht nach außen, sondern nach innen gerichtet. Eine Chance zum sinnvollen Schließen und Verstellen des Armbands gab es nicht.

Alles halb so schlimm, hat mich halt ein Montagsmodell erreicht. Mit ein bisschen Geduld und den Pressebildern als Vorlage lässt sich auch die „richtige“ Führung des Armbands herstellen.

Unterm Strich hat das keinen Einfluss auf die Leistung des Produkts.

Erfahrungen mit dem Coros Heart Rate Monitor

Um mit dem Gerät loszulegen, hätte Coros die Hürde nicht niedriger gestalten können: Der Heart Rate Monitor schaltet sich ein sobald er Hautkontakt hat. In Folge kann Coros auf Knöpfe zum Ein- und Ausschalten verzichten. Dass das auch Nachteile mit sich bringt, darauf komme ich gleich zurück.

Einmal aktiviert leuchten nicht nur die vier grünen LED auf der Unterseite der Sensor-Einheit, sondern auch die kleine, seitlich angebrachte LED zur Anzeige des Akkustandes.

Hat der Sensor keinen Kontakt mehr zur Haut, wird der Heart Rate Monitor in den Ruhezustand versetzt.

Tragekomfort

Schwieriger gestaltet sich das Anlegen und Positionieren des Heart Rate Monitors, denn nicht selten verstellt sich dabei die Weite des Gurtes. Das mag anders sein, wenn man den Klettverschluss zum Öffnen und Schließen verwendet. Gerade weil der HRM noch neu ist, gestaltet sich das ein bisschen fummelig und der Einfachheit halber streife ich Geräte für den Oberarm einfach über.

Sitzt das Armband ersteinmal an Ort und Stelle, bleibt es dort auch. Selbst bei bewegungsintensivem Sport verrutscht oder verdreht sich das Textilband nicht.

Der Tragekomfort ist ausgesprochen hoch. Mit nur 19 Gramm ist der Heart Rate Monitor sehr leicht, die Sensor-Einheit flach und schmal aufgebaut. Man merkt beim Sport also kaum, dass der Coros HRM ständiger Begleiter ist.

Zur besseren Einordnung der Größe habe ich einmal die alternativen Produkte von Wahoo, Polar und Scosche danebengelegt:

Vergleich mit anderen HF-Sensoren für den Oberarm | Vorderseiten

Vergleich mit anderen HF-Sensoren für den Oberarm | Vorderseiten

Vergleich mit anderen HF-Sensoren für den Oberarm | Rückseiten

Vergleich mit anderen HF-Sensoren für den Oberarm | Rückseiten

Verbindung via Bluetooth LE

Der Coros HRM kann unterstützt ausschließlich Bluetooth und benötigt dies auch, um seine Daten mit Smartphones, Tablets oder Computern zu teilen. Weil ihm ein intergrierter Speicher fehlt, kann das Gerät die Daten nicht selbständig speichern.

Immerhin unterstützt der Heart Rate Monitor bis zu drei simultane Bluetooth-Verbindungen, was z.B. dann sinnvoll ist wenn die Herzfrequenzdaten in der Swift App und gleichzeitig auf der Sportuhr genutzt werden sollen.

Positiv fällt auf, dass der Coros HRM völlig problemlos mit anderen Geräten und Apps gekoppelt werden kann. Egal ob Vantage V2/V3, Grit X Pro oder Ignite 3 von Polar, Forerunner 245 und vivoactive 4 von Garmin oder viele der Uhren von Amazfit, bei keiner Uhr gab es Probleme.

Problemloses Koppeln via Bluetooth LE

Problemloses Koppeln via Bluetooth LE

Wer eine Sportuhr von Coros sein eigen nennt, der wird feststellen, dass nach dem Einrichten des Heart Rate Monitors über die App, der Sensor bereits in der Uhr hinterlegt ist und bei Bedarf nur noch ausgewählt werden muss.

Was für die Uhren gilt, gilt gleichermaßen für die diverse Apps unter iOS oder Android: Der Coros HRM wird anstandslos erkannt.

Akkulaufzeit des Coros HRM

Coros gibt die Akkulaufzeit mit bis zu 38 Stunden an, wenn der Sensor eingeschaltet ist und Daten produziert. Im Standby-Modus hingegen hält der HRM mit einer einzigen Ladung 80 Tage durch.

Das sind realistische Werte, auch wenn ich während des Testens nicht die Verlegenheit des Nachladens gekommen bin. Man halte sich vor Augen, dass die Akkuladung für mehr als einen Monat bei Nutzung von einer Stunde täglich ausreicht.

Ein kleines „Aber“ gibt es dennoch: Dadurch, dass man den Heart Rate Monitor nicht ausschalten kann, ist er meist deutlich länger aktiv als die eigentliche sportliche Aktivität dauert.

Wenn ich mich zum Laufen aufmache, dann brauche ich eine ganze Weile bis ich alles zusammen habe, bis die letzte Wünsche des Kindes erfüllt sind und ich abschließend das Haus verlasse. Und auch nach dem Sport sitze ich einfach mal gerne 10-15 Minuten im Garten, um herunterzukommen. Auch in dieser Zeit ist der Sensor (noch) aktiv, auch wenn die Aufzeichnung auf der Uhr vielleicht schon gestoppt wurde.

Bei den Akkulaufzeiten soll das kein großer Nachteil sein, aber man sollte es wissen.

Genauigkeit bei der Herzfrequenz

Der Blick auf die Genauigkeit bei der Ermittlung der Herzfrequenz ist vielleicht der interessanteste Part dieses Tests. Um ein möglichst vollständiges Bild zu gewinnen, musste der Coros HRM sich mit folgender Konkurrenz messen:

Als Referenz für alle optischen Herzfrequenz-Sensoren habe ich mich des Polar H10 Brustgurtes (Testbericht) bedient. Er gehört nach wie vor zu den besten Produkten am Markt.

Schauen wir uns mal ein paar Aufzeichnungen an, die stellvertretend für so ziemlich alle Erfahrungen sind, die ich mit dem Coros HRM gemacht habe.

Deutlich kann man sehen, dass keiner der HR-Sensoren sich die Blöße gibt, auch wenn es so aussieht, als ob sich das ein oder andere Gerät noch einschwingt. Spätestens mit dem Beginn der Intervalle liegen alle Produkte gleichauf.

Pickt man sich einmal den Vergleich zwischen dem Coros HRM und dem Polar H10 als Referenz heraus, dann gewinnt man den Eindruck, der HR-Brustgurt hängt der Aufzeichnung ein wenig hinterher. Die Erfahrung zeigt, dass es eigentlich genau andersherum der Fall sein müsste. Vielleicht waren die Zeiten der Amazfit Cheetah Pro (Testbericht) und der Garmin Forerunner 245 nicht ganz synchron, denn beide Geräte dienten der Aufzeichnung der Herzfrequenzdaten.

Schaut man alleinig auf die Differenz von Polar H10 und Coros HRM fällt natürlich der zeitlich Versatz, aber keine wesentlichen, abweichende Werte auf.

Die starke Korrelation zwischen dem Polar H10 und dem Coros HRM zeigt sich auch im Bestimmtheitsmaß von 0,968.

Ein klein wenig besser erledigen der Polar Verity Sense und der Scosche Rhythm 24 ihre Arbeit.

Nicht deutlich anders zeigt sich die Genauigkeit beim Sport auf dem Ergometer. Auch hier liegen alle Produkte nah beieinander, wenn man in dem „Kurvenmatsch“ überhaupt etwas ausmachen kann. Ich hab deshalb mal die Abweichungen zwischen den einzelnen HR-Sensoren abgebildet.

Zwischen dem Referenzgerät Polar H10 und dem Coros HRM gibt es praktisch keine Unterschiede. Die Kurven liegen fast aufeinander und wenn sich kleine Abweichungen ausmachen lassen, dann zeigen sie sich hier in der richtigen Reihenfolge: Der optische Sensor des Coros HRM ist minimal träger als der HR-Brustgurt.

Das macht auch die Differenzgrafik aus in der wenig blaue Fläche erkennbar sind. Zur Erinnerung: Je größer die blauen Flächen zwischen den beiden Kurven ist, desto größer sind die Unterschiede zwischen den beiden Aufzeichnungen.

Im direkten Vergleich zwischem dem Wearable von Coros und dem optischen HR-Sensor von Polar gibt es wenig zu beanstanden. Die geringen Abweichungen sind zeitlich begrenzt und fallen weder in der Ad-hoc-Betrachtung noch der Gesamtbetrachtung ins Gewicht.

Der Heart Rate Monitor von Coros ist mit dem Scosche Rhythm 24 derart auf Augenhöhe, dass ich mich kurz gefragt habe bei der Aufzeichnung bzw. Zuordnung Fehler gemacht zu haben. Aber nein, hat alles seine Richtigkeit.

Deutlicher fällt die Differenz zum TICKR Fit von Wahoo aus.

Die sehr guten Leistungen zeigen sich erneut in den hohen Werten von r². Mit 0,991 schleicht sich der Coros HRM am Polar Verity Sense vorbei. Mit 0,998 liegt der Rhythm 24 von Scosche nur ein µ darüber.

Neuer Versuch, neues Glück – alte Erkenntnis: Beim Laufen mit Warm-Up und ein paar Intervallen kleben die Kurven weitestgehend aufeinander. Nur in der Warm-Up-Phase scheinen sich auch die HR-Sensoren ein bisschen aufzuwärmen und es gibt Momente des Grundrauschens. Während der Intervallen leisten sich überraschen der Polar Verity Sense und der Scosche Rhythm 24 zwei Ausreißer.

Im direkten Vergleich zwischen HR-Brustgurt und HRM von Coros gibt es nichts zu beanstanden. Die Kurven sind fast identisch und die minimalen Unterschiede herauszuarbeiten würde zu viel Aufmerksamkeit auf Abweichungen lenken, die es zu würdigen nicht gilt.

Erstmals schnappt sich der Coros HRM auch den Bestwert beim Bestimmtheitsmaß, „folgt“ also am Besten den Werten des Polar H10. Abgesehen vom TICKR Fit liegen die anderen Produkte aber nicht weit entfernt und jedes der Armbänder hat bisher eine sehr gute Leistung abgeliefert.

Hab ich den Coros HRM im Test irgendwann mal zum Straucheln bekommen? Ganz ehrlich, nein! Wenn man mal nach „schlechteren“ Ergebnissen gesucht hat, dann haben die Konkurrenzprodukte gleichermaßen Federn gelassen und die meisten Abweichungen gab es in den ersten Minuten der Aufzeichnung.

Da kann man auch schon einmal einen r²-Wert von 0,947 beobachten, der aber weiterhin top ist.

Unterm Strich zeigt der Coros HRM ein sehr gute Leistung, begegnet dem Polar Verity Sense und dem Scosche Ryhthm 24 auf Augenhöhe und kann sich vom Wahoo TICKR Fit ein wenig absetzen.

Ergebnis des Coros Heart Rate Monitor Tests

Wertung: 78%
Unsere Wertung: 78%
Vorteile
  • präzise Messung
  • geringes Gewicht
Nachteile
  • fehlender Speicher
  • nicht das beste P/L-Verhältnis
  • kein Ein-/Aus-Schalter

In erster Linie zählt bei einem Sensor zur Messung der Herzfrequenz die Genauigkeit. Das erledigt der Coros HRM mit Bravour. Bislang gab es in keinem Test Auffälligkeiten – im Gegenteil: Der Heart Rate Monitor begegnet den bisherigen Platzhirschen Polar Verity Sense und Scosche Rhythm 24 auf Augenhöhe und liefert im Wesentlichen die gleichen Werte wie ein HR-Brustgurt.

Positiv sind seine geringe Größe und die einfache Handhabung, wenn man mal vom Anlegen absieht. Die Akkulaufzeit ist großzügig und selbst ein leerer Akku innerhalb von 2 Stunden wieder vollständig aufgeladen.

Dennoch hat der Coros HRM keinen leichten Stand. Das liegt in meinen Augen an zwei Punkten:

  • Fehlender Speicher

    Auch wenn es bestimmt meckern auf hohem Niveau ist, aber Verity Sense und Rhythm 24 verfügen jeweils über einen integrierten Speicher, können also die Pulsdaten direkt und ohne Sportuhr oder Smartphone speichern. Das ermöglicht einfach noch mehr Flexibilität und den Einsatz im Wasser.

  • Preis-Leistung

    Mit einer UVP von 79 € ist der Preis des Coros HRM moderat, kann aber den fehlenden Speicher bzw. das fehlende Öko-System von Polar nicht wettmachen. Der Polar Verity Sense liegt bei der UVP zwar bei 99 € ist im Handel aber bereits für ca. 70 € erhältlich. Den Scosche Rhythm 24 gibt es direkt beim Hersteller aktuell sogar für 49 €. Es sieht mir jedoch nach einem Abverkaufpreis aus und die herstellereigene App ist zum Gruseln. Beide bieten zum jetzigen Zeitpunkt aber das attraktivere Preis-Leistungs-Verhältnis.

Unterm Strich ist der Coros Heart Rate Monitor dennoch ein interessantes Produkt, mit dem man nichts falsch machen kann. Wenn die Preise im Einzelhandel noch ein bisschen fallen, dann gewinnt der HRM zusätzlich an Attraktivität.


Offenlegung / Werbung: Das Produkt wurde mir auf meine Anfrage hin für den Test der/des Heart Rate Monitor von Coros kostenlos zur Verfügung gestellt. An den Inhalt des Testberichts wurden keine Bedingungen geknüpft. Der Inhalt des Testberichts spiegelt somit vollständig meine eigene, unvoreingenommene Meinung und Erfahrung mit dem Produkt wider.

Warum der Beitrag dennoch als 'Werbung' gekennzeichnet ist, könnt ihr unter Kennzeichnungspflicht nachlesen.

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Polar H10 im Test – Perfekter HR-Brustgurt in fast jeder Hinsicht https://www.fitness-tracker-test.info/polar-h10-test/ Tue, 15 Jun 2021 19:45:47 +0000 https://www.fitness-tracker-test.info/?p=15189 Polar bietet mit dem H10 einen der genausten und zuverlässigsten Brustgurte an. Ich habe mir den H10 im Test angeschaut.

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Wer beim Sport seine Herzfrequenz im Auge behalten möchte, der kann heutzutage zwischen Uhren und Armbändern mit optischen Sensoren oder den eher klassischen HR-Brustgurten wählen. Dabei bieten Brustgurte trotz steter Weiterentwicklung der optischen Sensoren eine höhere Genauigkeit. Besonders genau soll es der HR-Brustgurt H10 von Polar nehmen. Nicht selten wird er deshalb als Gold-Standard unter den Brustgurten bezeichnet. Ich habe mir den Polar H10 im Test angesehen.

Polar H10 – Brustgurt und Sensor-Einheit[

Polar H10 – Brustgurt und Sensor-Einheit[

Das finnische Unternehmen Polar gehört zu den Pionieren der Sport-Elektronik. Egal welches Produkt auf den Markt gebracht wurde, immer hatte es einen besonderen Bezug zur Vermessung des Herzens. Der Polar H10 darf deshalb als Produkt verstanden werden, das die Jahrzehnte lange Kern-Expertise des Unternehmens verkörpert. Ohne Frage weckt das hohe Erwartungen an das Produkt. Inwieweit sie erfüllt werden zeigt dieses Review.

Polar H10 – Technische Daten

 Polar H10Polar H9Polar H7
Größe (Sendeeinheit)34 x 65 x 10 mm34 x 65 x 10 mmk.A.
Gewicht21 g21 g26 g
BatterieCR 2025CR 2025CR 2025
Interner Speicher+--
ANT+++-
Bluetooth (Anzahl Verbindungen)221
BrustgurtPro-StrapSoft-StrapSoft-Strap
Firmware-Updates++-

Historisch betrachtet ist der Polar H10 der Nachfolger des H7. Die Zahlen lassen hier keinen Rückschluss auf den Zeitpunkt der Veröffentlichung zu, denn mit dem H9 ist ein etwas günstigeres Modell auf Basis des H10 erschienen. Besser passend ist es also die Zahl als Leistungsgröße heranzieht. Der H10 stellt somit aktuell das obere Ende des HR-Produkt-Portfolios dar. Der H9 ist ein wenig unterhalb positioniert und mit etwas Abstand folgt der H7.

Im Vergleich zum direkten Vorgänger bietet der H10 einen

  • internen Speicher zur Aufzeichnung eines Workouts
  • zwei simultane Bluetooth-Verbindungen
  • Pro-Strap-Gurt mit größere Sensorenfläche

Die CR 2025-Batterie hält den H10 ca. 400 Trainingsstunden bei Laune – beim H7 ist es nur etwa die Hälfte.

Unboxing und erster Eindruck

Das Auspacken des Polar H10 (und auch jeden anderen Brustgurts) ist deutlich unaufgeregter als es bei Sportuhren bzw. anderen Wearables der Fall ist. Man weiß genau, was man erwartet und alle Hersteller wissen, wie diese Erwartungen zu befriedigen sind. Das ist beim H10 nicht anders und so befinden sich in der Verpackung:

  • Polar H10 Sensor
  • Polar Pro-Strap
  • Kurzanleitung / Produkthinweise

Der „Polar Pro“-Brustgurt besteht aus einem flexiblen Textilband, das über weiche Silikonpunkte verfügt. Die Punkte dienen nicht nur der Optik, sie sollen auch das Verrutschen des Brustgurts verhindern. Der Vorgänger H7 und auch der etwas günstigere H9 müssen auf diesen Luxus verzichten.

Auffällig ist die breite Sensorfläche, die nicht nur vorne auf der Brust anliegen, sondern ein Stück seitlich um den Brustkorb herumführen. Jedenfalls deutlich weiter, als das bei anderen Herstellern der Fall ist.

Polar H10 – Schlanke Sensor-Einheit[

Polar H10 – Schlanke Sensor-Einheit[

Die Sensoreinheit ist angenehm flach und wird mit den zwei Druckknöpfen am Brustgurt befestigt. Das ist ein großer Vorteil gegenüber den Brustgurten von Garmin, bei denen Sensor und Textilband untrennbar verheiratet sind. Während der Austausch des Gurtes bei Polar problemlos möglich ist, hat man bei Garmin das Nachsehen.

Polar H10 – Verschluss[

Polar H10 – Verschluss[

Weiterentwickelt wurde von Polar auch der Verschluss. Statt eines Haken-Schlaufen-Verschlusses des H7 wird der H10 mit einem Clip geschlossen.

Polar H10 – Batteriefach[

Polar H10 – Batteriefach[

Eine handelsübliche CR 2025 versorgt den H10 bis zu 400 Stunden lang mit Strom. Der kleine Deckel des Batteriefachs sitzt stramm und es braucht ein wenig mehr Kraft als üblich den Deckel zu lösen. Gleichzeitig ist der feste Sitz Grundlage für die Wasserdichtigkeit des H10 von bis zu 30 Metern.

Einrichten des Polar H10

Vor der ersten Nutzung lohnt die Einrichtung über die kostenlose Polar Beat App. Wer mit Sportuhren des Herstellers unterwegs ist, der wird sich zunächst wundern, denn diese nutzen vornehmlich die Polar Flow App. Sei es drum – für den Polar H10 ist die Polar Beat App der erste Anlaufpunkt.

Vorteilhaft ist, dass die Polar Beat App auch ohne Nutzerkonto genutzt werden kann. Das ist in Zeiten von Cloud und Co. schon eine Seltenheit.

Das Einrichten selbst ist in wenigen Minuten erledigt, denn H10 und Smartphone finden ohne Probleme über Bluetooth zueinander.

In der App lassen sich die wichtigsten Einstellungen vornehmen, u.a.

  • Sichtbarkeit durch andere Geräte
  • GymLink de-/aktivieren
  • ANT+ de-/aktivieren

Der Vollständigkeit halber sei GymLink erwähnt. Mit GymLink bezeichnet Polar die Fähigkeit die Herzfrequenz über ein 5,5-KHz-Signal an Sportgeräte zu übertragen, wie sie häufig im Sportstudio oder im Heimbereich zu finden sind. So kann die Herzfrequenz auch auf solchen Geräten angezeigt werden, die weder Bluetooth noch ANT+ sprechen.

Polar H10 in der Praxis

Nach den ganzen Begleiterscheinungen kommen wir zum interessanteren Teil – dem Erfahrungsbericht.

Fangen wir beim Aktivieren des H10-Sensors an. Knöpfe oder Schalter sucht man beim H10 vergebens. Leider fehlt es dem H10 an einer kleinen LED, die über den Betriebs- bzw. Batteriezustand Auskunft geben kann.

Der Sensor wird aktiviert, indem er in den Brustgurt geklippt wird. Wird kein Puls erkannt, schaltet sich der Sensor nach einiger Zeit wieder ab. Das gleiche passiert, wenn der Brustgurt nach dem Sport abgenommen wird.

Das Anlegen des Brustgurts gestaltet sich anfang ein wenig schwierig. Grund dafür sind u.a. die Silikonnoppen, die zwar wirkungsvoll das Verrutschen beim Sport verhindern, aber eben auch das Zurechtschieben des Brustgurts beim Anlegen. Dabei bräuchte es das Zurechtschieben deutlich weniger, wenn der Brustgurt vor dem Körper und nicht seitlich geschlossen werden müsste.

Polar H10 – Silikonnoppen des Pro-Straps[

Polar H10 – Silikonnoppen des Pro-Straps[

Nun ist das überhaupt nichts unübliches bei HR-Brustgurten, ich würde schon von De-Facto-Standard sprechen. Dass es anders geht zeigt Wahoo mit den TICKR-Brustgurten. Diese werden vor dem Körper geschlossen und der Sensor ist quasi das Bindeglied zwischen den Gurtenden.

Das ist Meckern auf hohem Niveau, denn die Silikonnoppen sorgen für hohen Komfort beim Sport. Nicht selten fühlt es sich bei anderen Brustgurten an, dass sie sich mit fortlaufender Sportdauer die Position verändern. Und wie ich dieses Gefühl hasse… Nachjustieren beim Sport stört nicht nur den Rhytmus sondern auch die Messung. Beim H10 kommt nicht einmal das Gefühl auf – die Silikonnoppen verrichten ihre Arbeit.

Insgesamt trägt sich der H10 sehr angenehm. Fairerweise tun das viele, viele andere Produkte auch – vom Verrutschen mal abgesehen. Es ist aber deshalb erwähnenswert, weil der Brustgurt aufgrund der breiten Sensorfläche etwas steifer wirkt. Beim Tragen spürt man davon nichts.

Aufzeichnung ohne Smartphone und Sportuhr

Der Polar H10 verfügt über eine internen Speicher, der bis zu 40 Stunden Pulsdaten aufzeichnen kann. Prinzipiell erlaubt das, eine Trainingseinheit auch ohne Smartphone und Sportuhr durchzuführen. Ganz richtig ist das nicht, denn zum Starten einer Aufzeichnung braucht es die Polar Beat App. Nur so lässt sich dem H10 mitteilen, die Pulsdaten auf dem eigenen Speicher abzulegen.

Weil der H10 immer nur eine Aufzeichnung in seinem Speicher vorhalten kann, müssen die Daten des Brustgurts mit der App synchronisiert werden.

Interne Speicher bei Brustgurten sind grundsätzlich eine tolle Sache, beim H10 ist noch ein bisschen Luft nach oben vorhanden. Wahoo erlaubt bei den TICKR-Brustgurten nicht nur mehrere Aktivitäten auf der Sensoreinheit zu speichern, sondern per Antippen des Sensors die Aufzeichnung auch zu starten bzw. zu stoppen.

Genauigkeit bei der Aufzeichnung

Mittlerweile habe ich dutzende Aktivitäten mit dem H10 bestritten und kein Brustgurt war bisher solider in der Leistung. Das klingt jetzt nüchterner als es ist. Auf der anderen Seite überzeugt ein Brustgurt genau dann, wenn er stoisch den Puls ermittelt – ohne unerklärliche Schwankungen und ohne Aussetzer. Und genau das leistet der H10 von Tag 1 an.

Ich könnte jetzt hier Pulsverläufe übereinander legen, die nicht weniger zeigen, als unaufgeregte Pulsverläufe. Zwei Brustgurte miteinander zu vergleichen halte ich für schwierig, weil schon ab zwei Brustgurten der Platz und die optimale Platzierung nicht mehr gegeben sind.

Den H10 hingegen gegen optische Sensoren antreten zu lassen, würde die baubedingten Nachteile der optischen Sensoren hevorheben, nicht aber die sehr gute Leistung des H10. So ist es nunmal mit Vergleichen, die normalerweise auf Abweichungen und Besonderheiten hinweisen sollen. Der H10 arbeitet dicht an dem, was ich als „Norm“ bezeichnen würde. So bleibt es das geschriebene Wort, das von den Qualitäten des H10 zeugen soll.

Ergebnis des Polar H10 Tests

Wertung: 95%
Unsere Wertung: 95%
Vorteile
  • sehr genaue Messung
  • hoher Tragekomfort
  • lange Batterielaufzeit

Der Polar H10 ist mir im Test als außerordentlich zuverlässiger Brustgurt begegnet. Genau diese Zuverlässigkeit ist es auch, die dem H10 in erster Linie anzurechnen ist und die ihn in den Augen vieler zur Referenz erhebt. Ganz so weit würde ich nicht gehen, weil es noch ein paar Aspekte gibt, die noch besser gelöst werden können. Weit weg von diesem Ziel ist Polar mit dem H10 meiner Meinung nach nicht. Es ist einer der Gründe, warum ich den H10 fortan für die Vergleiche von Pulsuhren gerne heranziehen werde.

Mit der Möglichkeit zwei gleichzeitigen Bluetooth-Verbindungen zu nutzen, bietet sich flexible Einsatzzwecke. Häufig wird der Brustgurt dabei mit der eigenen Sportuhr und einem Sportgerät oder z.B. Zwift gepaart. Bei ANT+ besteht ohnehin keine Einschränkung bei der Anzahl der Verbindungen.

Für Schwarz-Muffel gibt es den H10 bzw. dessen Pro-Strap in den Farben Grau, Orange und Türkis.


Offenlegung / Werbung: Das Produkt wurde mir auf meine Anfrage hin für den Test der/des H10 von Polar kostenlos zur Verfügung gestellt. An den Inhalt des Testberichts wurden keine Bedingungen geknüpft. Der Inhalt des Testberichts spiegelt somit vollständig meine eigene, unvoreingenommene Meinung und Erfahrung mit dem Produkt wider.

Warum der Beitrag dennoch als 'Werbung' gekennzeichnet ist, könnt ihr unter Kennzeichnungspflicht nachlesen.

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Polar Verity Sense Test – Zuverlässige Pulsmessung auf kleinstem Raum https://www.fitness-tracker-test.info/polar-verity-sense-test/ https://www.fitness-tracker-test.info/polar-verity-sense-test/#respond Tue, 02 Mar 2021 07:59:20 +0000 https://www.fitness-tracker-test.info/?p=13989 Erst vor zwei Wochen hat Polar mit dem Verity Sense einen neuen optischen Pulsmesser vorgestellt. Ich hatte die Möglichkeit ihn bereits zu testen und gegen HR-Brustgurt, sowie optische Herzfrequenz-Sensoren anderer Hersteller antreten zu lassen. Wo die Stärken und Schwächen des Verity Sense liegen, könnt ihr hier im Test nachlesen. Ob HR-Brustgurt, Pulsuhr oder Pulsarmband –

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Erst vor zwei Wochen hat Polar mit dem Verity Sense einen neuen optischen Pulsmesser vorgestellt. Ich hatte die Möglichkeit ihn bereits zu testen und gegen HR-Brustgurt, sowie optische Herzfrequenz-Sensoren anderer Hersteller antreten zu lassen. Wo die Stärken und Schwächen des Verity Sense liegen, könnt ihr hier im Test nachlesen.

Polar Verity Sense

Polar Verity Sense

Ob HR-Brustgurt, Pulsuhr oder Pulsarmband – daran scheiden sich die Geister und für jedes der Produkte gibt es für und wieder. Für das Pulsarmband sprechen die für viele Sportarten stabilere und damit für die Messergebnisse bessere Position an Ober- bzw. Unterarm.

Gerade in der kalten Jahreszeit sind diese am Arm auch wärmer gelagert, während die Kälte eher ihren Weg zum Handgelenk findet und dort den Blutfluss in den oberen Hautschichten beeinflusst. Bequemer als die meisten HR-Brustgurte sind Pulsarmbänder allemal, aber auch ausreichend genau? Lasst uns gemeinsam einen Blick auf den Verity Sense werfen.

Unboxing

Verpackung in den typischen Unternehmensfarben

Verpackung in den typischen Unternehmensfarben

Das Pulsarmband wird von Polar in einer kleine Schachtel in den typischen Unternehmensfarben vertrieben. Die Vorderseite zieren Sensor und Armband, während sich auf den anderen Verpackungsseiten Angaben zum Leistungs- und Lieferumfang finden.

Keyfacts auf der Rückseite

Keyfacts auf der Rückseite

Am einfachsten lässt sich die Verpackung an der Unterseite öffnen, weil hier das Klebensiegel fehlt.

Ordentlich sortierter Verpackungsinhalt

Ordentlich sortierter Verpackungsinhalt

Beim Herausziehen des kleinen Pappschlittens fällt der Blick umgehend auf das Armband, die kleine USB-Ladeschale und den Befestigungsclip für die Schwimmbrille. Vom eigentlichen Sensor ist nur der „Polar“-Schriftzug zu sehen, denn das etwa 1-Euro große Sensorgehäuse ist bereits ins Armband eingelegt.

Verpackungsinhalt ausgebreitet

Verpackungsinhalt ausgebreitet

Als kleine Dreingabe findet sich in der Verpackung ein Aufbewahrungsnetz, der offenbar für den Gebrauch vor und nach dem Schwimmen gedacht ist. Mein Gefühl sagt mir, die meisten werden den Verity Sense an der Schwimmbrille belassen. Wer das nicht möchte, der wird auch für das kleine Netz eine Verwendung finden.

Aufbewahrungsbeutel als kleine Dreingabe

Aufbewahrungsbeutel als kleine Dreingabe

Auch zwei kleine Faltblätter finden sich in der Verpackung von denen eines ein Quickstart-Guide in verschiedenen Sprachen ist. Keines davon war spannend genug, um davon ein Foto zu machen.

Alles in allem präsentiert Polar den Verity Sense ordentlich verpackt und mit allen Notwendigkeiten, die für den Einsatz notwendig sind. Kann so weitergehen.

Erster Eindruck vom Polar Verity Sense

Wenn jemand beim ersten Blick auf den Verity Sense denkt, der sei ja niedlich, dann kann ich das durchaus nachvollziehen. Es ist aber in keiner Weise de­s­pek­tier­lich gemeint. Die Größe des Produktes ist einer seiner Vorzüge, denn verglichen mit dem Rhythm 24 von Scosche (Testbericht) und dem TICKR FIT von Wahoo (Testbericht) ist der Verity Sense das kleinste Modell.

Polar Verity Sense – Größenvergleich mit Wahoo TICKR Fit und Scosche Rhythm 24

Polar Verity Sense – Größenvergleich mit Wahoo TICKR Fit und Scosche Rhythm 24

Und wenn die Größe keine Nachteile mit sich bringt, dann sind die geringen Maße nur gutzuheißen. Der Sensor des Verity Sense ist im Durchmesser jedenfalls nicht deutlich größer als ein Euro-Stück, verfügt an einer Seite über einen Knopf und an der gegenüberliegenden Seite eine kleine LED.

Polar Verity Sense – Ein-Knopf-Bedienung

Polar Verity Sense – Ein-Knopf-Bedienung

Clip zur Befestigung an der Schwimmbrille

Clip zur Befestigung an der Schwimmbrille

Sowohl in das Armband, als auch in den Befestigungsclip für die Schwimmbrille rastet der Sensor satt ein. Ohne weiteres wird man diesen nicht verlieren.

Klettverschluss zum Schließen des Armbands

Klettverschluss zum Schließen des Armbands

Für einen sicheren Sitz sorgt das elastische Armband in den Farben Grau und Grau. Endlich mal etwas anderes, als das immerwährende Schwarz der meisten Sportprodukte. Ein Vorteil gegenüber dem Vorgänger OH-1 ist die Möglichkeit das Armband per Klettverschluss zu öffnen und zu schließen. Noch ein bisschen leichter geht es nur beim Ryhthm 24.

Polar Verity Sense – Schlaufenführung

Polar Verity Sense – Schlaufenführung

Die Weite des Armbands kann durch Verstellen der Schlaufen reguliert werden. In meinen Augen sollte da genug Spielraum für schlanke und kräftige Arme dabei sein. Bis zu 40 °C kann das Armband in der Waschmaschine gewaschen werden. Sollte es eines Tages wirklich einmal nicht mehr zu gebrauchen sind, gibt es (kostenpflichtigen) Ersatz beim Hersteller.

Tragweise am Ober- bzw. Unterarm

Tragweise am Ober- bzw. Unterarm

Bequem ist das Armband allemal und dazu auch noch ein klein wenig breiter das des Vorgängers. Damit hat Polar darauf reagiert, dass sich das Armband des OH-1 durchaus beim Überziehen von Kleidung verdrehe konnte.

Clip zum Aufladen

Clip zum Aufladen

Geladen wird der Pulssensor in der kleinen USB-Ladeschale die direkt in einen freien USB-Port Platz findet. Es wird noch einen Moment dauern, bis der Verity Sense wieder aufgeladen werden muss, dann kann ich aber etwas zur Ladezeit sagen.

LED für Akkustand und Sport-Modus

LED für Akkustand und Sport-Modus

Nach dem Einschalten zeigen die kleinen LED auf der Rückseite, sowie die LED am Sensorrand, den gewählten Sportmodus an. Danach ist das Gerät für ein paar Sekunden im Auswahl-Modus, in dem die Art der Übertragung bzw. Aufzeichnung zwischen

  • Herzfrequenz-Modus (LED: blau)
  • Aufzeichnung-Modus (LED: grün)
  • Schwimm-Modus (LED: weiß)

gewechselt werden kann. Unabhängig davon, ob der Modus gewechselt wurde, loggt der Verity Sense den angezeigten Modus ein, sofern der Knopf einen Moment lang nicht mehr gedrückt wurde.

Polar Verity Sense – Sechs LED zur zuverlässigen Messung

Polar Verity Sense – Sechs LED zur zuverlässigen Messung

Einrichtung

Weil sich der Verity Sense ohne Einrichtung über die Polar Flow App weigert die Verbindung zu anderen Geräten aufzunehmen, führt kein Weg an diesem Zwischenschritt vorbei.

Zugegeben, es ist ein kleiner Schritt, der wenig Zeit in Anspruch nimmt – insbesondere dann, wenn man bereits ein Nutzerkonto bei Polar hat. Alternativ kann der Weg über den Computer gewählt werden.

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Einrichtung 4/5
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Mit dem Starten erkennt die App, dass sich ein Verity Sense in der Nähe befindet und auf seine Einrichtung wartet. Es dauert keine 30 Sekunden bis die App nach der Standard-Bahnlänge für den Schwimm-Modus fragt. Danach ist die Einrichtung bereits erledigt.

In den Geräteeinstellungen lassen sich die Sichtbarkeit, sowie die Verbindungen via ANT+ und Bluetooth de-/aktivieren.

Polar Beat App

Wechselt man von der Polar Flow App in die Polar Beat App, dann ist nunmehr die Kopplung zwischen Smartphone / App und Pulssensor möglich. Als kleine Überraschung für Verity-Sense-Kunden hält die App weitere Goodies bereit:

Benefits 1/5
Benefits 2/5
Benefits 3/5
Benefits 4/5
Benefits 5/5
  • Benefit Target

    Bei der Funktion „Benefit Target“ wertet Polar die Ziele aus, die du dir für ein Workout gesetzt hast. In Abhängigkeit der Dauer in unterschiedlichen HF-Zonen stuft Polar den Trainingserfolg in 17 Stufen ein. Jede Stufe benennt, welche Effekt das Training auf deinen Körper hat.

  • Fitness Test

    Ein Fitness Test ohne Schweiß und Mühen – nicht weniger verspricht die Funktion von Polar. Und der Hersteller behält Recht, denn außer den Test zu starten und sich dann fünf Minuten hinzulegen, um auf das Ergebnis zu warten braucht es dafür nicht. Mit Hilfe der Ruheherzfrequenz, der Herzfrequenzvariabilität und Angaben deiner Person und deinem Trainingsniveau, prognostiziert Polar deinen VO2max-Wert.

    Fitness Test 1/4
    Fitness Test 2/4
    Fitness Test 3/4
    Fitness Test 4/4
  • EnergyPointer

    Ob dein Körper bei einer Aktivität gerade vornehmlich Fett verbrennt oder du deine Fitness verbesserst, hängt von deiner Herzfrequenz ab. Die Funktion „EnergyPointer“ hilft dir zu verstehen, welchen Effekt dein Training hat.

  • Running Index

    Der Running Index ist ein Wert, der nach einem Lauf von mindestens zwölf Minuten deine Herzfrequenz zum Tempo in Beziehung setzt. Er ist ein Indikator dafür, wie effizient dein Körper beim Laufen arbeitet.

Polar Verity Sense im Vergleich

Mittlerweile tummeln sich hier eine ganze Menge an Geräten zur Pulsmessung – Uhren, HR-Brustgurte und optische Pulssensoren für Ober- bzw. Unterarm. Beste Voraussetzungen um zu prüfen, wie sich der Polar Verity Sense schlägt.

Pulsmessung beim 5-km-Lauf (1. Versuch)

Als erstes durfte sich der kleine Pulssensor auf einem 5-km-Lauf unter Beweis stellen.

Weil ich nicht mehr als absolut nötig mit mir herumtragen wollte, haben der Verity Sense und der Rhythm 24 die Daten selbst aufgezeichnet. Die Daten des TICKRx HR-Brustgurts wurden von einer Garmin Forerunner 245, die des TICKR FIT von einer Stratos 3 und die des BerryKing Sportbeat von einer Polar M600 aufgezeichnet.

Polar Verity Sense – Im Vergleich mit Wahoo TICKRx, TICKR Fit und Scosche Rhythm 24

Dabei zeigt sich im Aufzeichnung-Modus der Verity Sense ein kleiner Nachteil. Während man beim Polar OH-1 die Aufzeichnung durch zweimaliges Drücken den Knopfes starten konnte, zeichnet das Nachfolgemodell sofort nach der Aktivierung des Modus auf. Das erklärt auch die beiden gelb markierten Bereiche im ersten Chart – die Verity Sense war bereits am Aufzeichnen, während die anderen Geräte noch auf ihren Einsatz unter freiem Himmel gewartet haben.

Polar Verity Sense – Vergleich mit HR-Brustgurt

Bei allen Produkten hat das Einschwingen mit etwa fünf Minuten relativ lange gedauert, auch wenn die Geräte schon etwa zehn Minuten in Position waren. Anschließend sind alle Produkte dicht beieinander, vor allem dicht bei den Werten des TICKRx-Brustgurts, der hier aufgrund seiner vermeindlichen Genauigkeit als Referenz dient.

Vergleich zwischen HR-Brustgurt und TICKR Fit (Abweichungen)

Blenden wir mal bis auf den Verity Sense und den TICKRx alle Kurven aus und schauen uns den Differenz-Chart an, wird das zuvor genannte „Einschwingen“ deutlich. Auch bei den Intervallen zeigen sich größere Abweichungen, die aufgrund des etwas trägeren Verhaltens optischer Verfahren zustandekommen. Das gucken wir uns gleich noch einmal im Detail an.

Polar Verity Sense – Vergleich mit HR-Brustgurt (Abweichungen)

Welche Umstände Verity Sense und Rhythm 24 von Scosche im ersten Drittel dazu getrieben haben derart auszureißen, kann ich im Nachhinein nicht sagen. Interessanterweise waren beide am selben Arm. Dass das eine Signal nach unten wegbricht, das andere in die Höhe schießt ist aber eher ungewöhnlich. Ich werde in den kommenden Wochen ein Auge drauf haben.

Vergleich zwischen HR-Brustgurt und Pulsarmbändern (Abweichungen)

Guckt man auf die etwas spannenderen Intervallen, gibt sich keines der Produkte die Blöße. Alle liegen dicht beieinander und der Vielzahl an Datenpunkten ist das leichte Auf und Ab nicht verwunderlich.

Vergleich zwischen HR-Brustgurt und Verity Sense (Abweichungen)

Vergleicht man einzelne Kurven miteinander, lassen sich ein paar Eigenheiten der Produkte ablesen. Was sich hier zwischen Verity Sense und TICKRx zeigt ist das typische Verhalten optischer Sensoren zur Pulsmessung: Sie liegen bei den Werten richtig, sind aber immer ein bisschen spät dran. Während der TICKRx schon eine Abfallen bzw. Ansteigen der Herzfrequenz registriert, ist das Pendant mit optischen Sensoren ein wenig langsamer.

Vergleich zwischen Verity Sense und TICKR Fit (Abweichungen)

Verity Sense und TICKR FIT liefern hinsichtlich des zeitlichen Aspekts nahezu identische Kurven. Bei den Pulswerten liegt der TICKR FIT aber immer ein paar Schläge/Minute unter denen des Verity Sense.

Vergleich zwischen HR-Brustgurt und Scosche Rhythm 24

Dass es anders geht zeigt der direkte Vergleich zwischen HR-Brustgurt und dem Scosche Rhythm 24. Die Kurven liegen derart eng beieinander, wie man es eher von Brustgurt-Brustgurt-Vergleichen kennt. Welche Kniffe Scosche dafür bemüht ist nicht ganz klar, aber die Genauigkeit von RHYTHM+ und Rhythm 24 gehören eher zur Ausnahme. Nichtsdestotrotz leisten sich auch diese Produkte hier und da einen Ausrutscher, der nach wenigen Sekunden wieder korrigiert ist.

BerryKing Sportbeat kommt mit Intervallen nicht klar

Abschließend habe ich noch einmal die Kurve des Sportbeat-Sensors von BerryKing hinzugenommen. Das Produkt ist vergleichsweise günstig und während es bei gleichmäßigen Pulsverläufen durchaus mit den anderen Produkten mithalten kann, kommt es bei den anspruchsvolleren Aufgaben ordentlich ins Straucheln. Die Grafik soll unterstreichen, dass es sich oftmals lohnt etwas mehr zu investieren. Nicht, weil der Name dann stimmt, sondern weil die Produkte in vielen (auch den Randbereichen) ordentliche Ergebnisse erzielen.

Pulsmessung beim 5-km-Lauf (2. Versuch)

Auf der zweiten Runde habe ich wieder den Wahoo TICKRx als Referenz dabei gehabt, mich sonst aber um Vergleichsmessungen mit Produkten konzentriert, die den Puls am Handgelenk ermitteln. Am Körper haben Platz gefunden:

  • Polar Verity Sense
  • Polar M600
  • Amazfit Stratos 3
  • Fitbit Sense
  • Wahoo TICKRx V2
  • Scosche Rhythm 24

Vom Rhythm 24 werdet ihr hier keine Kurven sehen. Was schiefgelaufen ist, muss ich noch herausfinden, aber der Rhythm 24 hatte in allen Werten einen deutlich zeitlichen Versatz. Der Blick auf die anderen Kurven lohnt somit mehr.

Vergleich zwischen Verity Sense und Polar M600

Aus großer Flughöhe sieht das schon mal gut aus. Dass sich die Produkte kleine Ausreißer leisten ist nicht ungewöhnlich. Wichtiger in meinen Augen ist, dass sie nicht so groß wie beim ersten Lauf ausfallen und schnell zu den realistischen Werten zurückfinden.

Vergleich zwischen Verity Sense und Amazfit Stratos 3

Auch wenn Jahre zwischen den Produkten liegen, die optischen Sensoren von M600 und Verity Sense scheinen die gleichen Wurzeln zu haben. Vielleicht ist auch dass ein Grund, warum beide Produkte zu Beginn den gleichen Hüpfer machen, während die Stratos 3 sich einen ganz anderen Zeitpunkt zum ausbrechen ausgesucht hat.

Vergleich zwischen Verity Sense und Polar M600 (Ausschnitt)

Ein Blick auf die Intervalle zeigt ein bekanntes Bild: Der HR-Brustgurt gibt zeitlich den Ton an, während die optischen Sensoren ein bisschen später die Pulsänderungen merken. Bei den absoluten Pulswerten ist der Verity Sense aber deutlich näher am HR-Brustgurt als die M600, die hier und da nicht hinterherkommt. Vorteil für den Verity Sense.

Vergleich zwischen Verity Sense und Amazfit Stratos 3 (Ausschnitt)

Auch diese Kurven zeugen noch einmal von der Qualität des Verity Sense, denn obwohl die Messung ein bisschen träge erscheint, erkennt der Pulssensor von Polar die Änderungen früher, als die Sportuhr von Amazfit.

Vergleich zwischen Verity Sense und Fitbit Sense

Auch die Kurve der Fitbit Sense soll hier nicht vorenthalten werden, sie zeigen aber völligen Unfug – vielleicht war es doch eine Uhr zu viel am Handgelenk…

Vergleich zwischen Verity Sense und Amazfit Stratos 3 (Ausschnitt)

Das sind bisher nur die Ergebnisse des ersten Wochenendes mit dem Verity Sense und er wird mich in den kommenden Wochen bei Workouts und weiteren Läufen begleiten. Bis die Schwimmbäder wieder offen sind, wird es wohl noch eine Weile dauern. Die Testergebnisse werden hier noch einen Moment auf sich warten lassen. Die anderen Vergleiche, insbesondere beim Workout und beim Vergleich zwischen Pulsuhren mit Messung am Handgelenk und dem Verity Sense lasse ich nach und nach hier einfließen.

Ergebnis des Polar Verity Sense Tests

Wertung: 85%
Unsere Wertung: 85%
Vorteile
  • hohe Genauigkeit
  • vielseitige Nutzung
  • hoher Tragekomfort

Wenn es eine Empfehlung für ein Pulsarmband gibt, dann gilt sie in meinen Augen aktuell dem Polar Verity Sense. Polar hat nicht nur eine deutlich verbesserte Version des OH-1 auf den Markt gebracht, sondern gemessen am gesamten Leistungsumfang auch das überzeugendste Produkt. Darin sehe ich nicht nur die Keyfacts Akkuleistung, Reichweite und Konnektivität, sondern Größe, Tragekomfort und Bedienung. Auch die herstellereignen Apps sind tolle Ergänzungen.

Systembedingt hinken die optischen Sensoren bei der Messung der Herzfrequenz immer ein bisschen hinterher. Daran hat auch der Verity Sense nichts ändern können. Verglichen mit anderen Produkten ist der zeitliche Versatz jedoch geringer. Der Punktsieg trägt momentan das neue Pulsarmband von Polar davon – und das obwohl der Aspekt Pulsmessung beim Schwimmen corona-bedingt vertagt werden muss.

Ein tolles Produkt zu einem etwas höheren, aber in meinen Augen angemessenem Preis.


Offenlegung / Werbung: Das Produkt wurde mir auf meine Anfrage hin für den Test der/des Polar Verity Sense von Polar kostenlos zur Verfügung gestellt. An den Inhalt des Testberichts wurden keine Bedingungen geknüpft. Der Inhalt des Testberichts spiegelt somit vollständig meine eigene, unvoreingenommene Meinung und Erfahrung mit dem Produkt wider.

Warum der Beitrag dennoch als 'Werbung' gekennzeichnet ist, könnt ihr unter Kennzeichnungspflicht nachlesen.

Inhaltsverzeichnis

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Polar Verity Sense – Optischer Pulssensor für Arm und Schläfe https://www.fitness-tracker-test.info/polar-verity-sense/ https://www.fitness-tracker-test.info/polar-verity-sense/#respond Sat, 20 Feb 2021 07:18:48 +0000 https://www.fitness-tracker-test.info/?p=13904 Der Polar Verity Sense ist die überarbeitete Version des optischen Pulssensors OH-1, der mehr Speicher, Akku und Schwimm-Metriken bietet.

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Polar präsentiert mit dem Verity Sense eine überarbeitete Version des optischen Herzfrequenzsensors OH-1. Dank des integrierten Speichers funktioniert die Aufzeichnung auch ganz ohne Smartphone oder Sportuhr.

Das finnische Unternehmen Polar ist bekannt für seine Sportuhren, Brustgurte und Fahrrad-Computer. Seit 2017 bietet Polar mit dem OH-1 einen optischen Pulssensor an, der nicht am Handgelenk, sondern an Ober- oder Unterarm getragen wird. Die Weiterentwicklung des OH-1 hat Polar nun unter dem Namen Verity Sense veröffentlicht. Ich hatte bereits die Chance das Pulsarmband einem ausführlichen Test zu unterziehen.

Polar Verity Sense – Armband (Quelle: Polar)

Polar Verity Sense – Armband (Quelle: Polar)

Vom Aussehen ist vieles beim Alten geblieben und so kann auch der Verity Sense per Clip an einer Schwimmbrille befestigt werden und die Herzfrequenz an der Schläfe messen.

Polar Verity Sense – Befestigung an Schwimmbrille (Quelle: Polar)

Polar Verity Sense – Befestigung an Schwimmbrille (Quelle: Polar)

In der Gegenüberstellung erkennt man, dass es sich beim Verity Sense um eine verbesserte Version des OH-1 handelt.

 Verity SenseOH-1H10
Pulsmessungoptisch (PPG)optisch (PPG)elektrisch
TragweiseArm / SchläfeArm / SchläfeBrust
Akkulaufzeit20 h12 h400 h
Reichweite150 Meter75 Meterk. A.
Speicher600 Stunden
(16 MByte)
200 Stunden
(4 MByte)
40 Stunden
max. Verbindungen (BT / ANT+)2 / ∞1 / ∞1 / ∞
Wasserbeständigbis 50 mbis 30 mbis 30 m
Schwimm-Metriken+--

Die Neuerungen umfassen:

  • Steigerung der Akkuleistung um 67%
  • 4x größerer, interner Speicher
  • 2x größere Reichweite bei Verwendung der Halterung mit Rundstrahl-Antenne
  • Größere Wasserbständigkeit (50m vs. 30m)
  • Schwimm-Metriken

Beim Aussehen bleibt Polar dem OH-1 treu, allein das mitgelieferte Armband ist ein wenig breiter. Der 6-LED-Sensor dürfte ebenfalls dem des OH-1 gleichen.

Flexibel dank ANT+ und Bluetooth LE

Mit der Einführung des OH-1 Plus und der zeitgleichen Bereitstellung eines Firmware-Updates für den OH-1 unterstützen alle Sensoren sowohl Bluetooth LE als auch ANT+ zur Übertragung der Daten auf Sportuhren, Fahrrad-Computer oder Smartphones, aber auch Laufbänder.

Während über ANT+ beliebig viele Verbindungen zu anderen Geräten aufgebaut werden können, ist die Anzahl der Bluetooth-Verbindungen stark limitiert. Der Verity Sense lässt immerhin zwei gleichzeitige Bluetooth-Verbindungen zu – beim OH-1 muss man sich mit einer Bluetooth-Verbindung begnügen.

Polar Verity Sense – Armband und Zubehör (Quelle: Polar)

Polar Verity Sense – Armband und Zubehör (Quelle: Polar)

Die verbaute Rundstrahl-Antenne trägt das Signal bis zu 150 Meter weit – doppelt so weit wie beim OH-1. Dazu muss der Sensor jedoch in der Armbandhalterung eingelegt sein. Ohne die Rundstrahl-Antenne ist die Reichweite geringer und dürfte wie beim OH-1 bei ca. 75 Metern liegen.

In Zeiten in denen vieles eher in Gigabyte denn Megabyte bemessen wird, klingen 16 Megabyte interner Speicher nach nicht viel. Da Aktivitätsdaten in der Regel aber platzsparend sind, kann der Verity Sense bis zu 600 Stunden Aktivitäten aufzeichnen, bevor die Daten mit einem gekoppelten Gerät synchronisiert werden müssen.

Komfortable dank Ein-Knopf-Bedienung

Besonders komfortabel gestaltet sich die Bedienung, denn der Verity Sense bietet nur einen Knopf an. Ein kurzes Drücken genügt, um den Pulssensor einzuschalten. Langes Gedrückthalten schaltet den Sensor wieder aus.

Ist der Verity Sense eingeschaltet kann durch kurzes Drücken des Knopfes zwischen den verschiedenen Trainingsmodus gewechselt werden:

  • Training im Herzfrequenz-Modus

    Im Herzfrequenz-Modus übermittels der Verity Sense über Bluetooth und ANT+ an kompatible Geräte. Im Herzfrequenz-Modus werden die Pulsdaten nicht im internen Speicher abgelegt.

  • Training im Aufzeichnung-Modus

    Im Aufzeichnung-Modus schreibt der Verity Sense die Daten in den internen Speicher. Eine Übertragung per Bluetooth bzw. ANT+ finden in diesem Moment nicht statt.

  • Training im Schwimm-Modus

    Im Schwimm-Modus kann der Verity Sense nicht nur Pulsdaten aufzeichnen sondern erkennt mit Hilfe des verbauten Gyrometers auch Wenden und damit unter Angabe der Pool-Länge auch das Tempo und die Distanz.

Polar nutzt dabei die eigentlich zur Pulsmessung genutzten LED, um den gewählten Trainingsmodus anzuzeigen. Weil es damit beim Tragen unmöglich ist die LED abzulesen, gibt eine weitere LED am Rand des Verity Sense Auskunft über den Trainingsmodus:

ModusLED-Farbe
Herzfrequenz-Modusblau
Aufzeichnung-Modusgrün
Schwimm-Modusweiß

Die gleiche LED zeigt während des Ladens den Akkustand an.

Preise und Verfügbarkeit

Der Polar Verity Sense wechselt für 89,95 € seinen Besitzer. Bisher funktioniert das am Besten über die Webseite des Herstellers. Bis das Produkt im Online- oder Einzelhandel angekommen ist, wird es wahrscheinlich noch eine Weile dauern. Bis dahin lohnt ein Blick auf die Konkurrenz: Mit dem Wahoo TICKR fit (Testbericht) und dem Scosche RHYTHM 24 (Testbericht) gibt es ähnlich leistungsstarke Produkte schon seit geraumer Zeit am Markt.

Angebote
Wahoo TICKR FIT
82,89 €
Polar OH-1 Plus
48,99 €
Polar H10
75,48 €
Scosche RHYTHM+
95,00 €

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https://www.fitness-tracker-test.info/polar-verity-sense/feed/ 0
Wahoo TICKR V2 + TICKRX V2 im Test https://www.fitness-tracker-test.info/wahoo-tickr-v2-tickrx-v2-im-test/ https://www.fitness-tracker-test.info/wahoo-tickr-v2-tickrx-v2-im-test/#comments Wed, 30 Sep 2020 08:16:58 +0000 https://www.fitness-tracker-test.info/?p=12729 Wahoo bietet mit dem TICKR V2 und TICKRX V2 überarbeitete Modelle seiner HF-Brustgurte an. Ich habe mir beide im Test angeschaut.

Der Beitrag Wahoo TICKR V2 + TICKRX V2 im Test erschien zuerst auf Fitness Tracker Test.

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Für einen Test haben mich mit dem TICKR V2 und TICKRX V2 zwei neue Modelle der bestehenden HR-Brustgurte von Wahoo erreicht, die in diesem Jahr vorgestellt wurden. Damit kommt der Test gerade zur rechten Zeit, denn der Sommer neigt sich dem Ende und viele tragen bei kaltem Wetter Sportuhren bzw. den Fitness Tracker mit optischer HR-Messung nicht direkt am Handgelenk, sondern oft genug über Jacke oder langärmligen Shirt.

Wahoo ist hierzulange für seine Produkte im Radsport bekannt, u.a. für die Fahrrad-Computer der ELEMNT-Serie und den Rollen-Trainern. Im Angebot des US-Unternehmens befinden sich mit dem TICKR, TICKRX und TICKR FIT drei Sensoren zur Messung der Herzfrequenz. Bei den beiden erstgenannten handelt es sich um klassische Brustgurte, die mit der 2020er-Version kleine Verbesserungen erfahren haben.

Wahoo TICKR + TICKRX V2

Wahoo TICKR + TICKRX V2

TICKR V2 + TICKR X V2 – Was ist neu?

 TICKRTICKR V2TICKR XTICKR X V2
Maße63,5 x 45,7 x 11,9 mm63,5 x 45,7 x 11,9 mm
Gewicht48 g48 g48 g48 g
BatterieCR 2032CR 2032CR 2032CR 2032
Batterielaufzeit350 h500 h350 h500 h
Integrierte Speicher--16 h Aufzeichnung50 h Aufzeichnung

Mal abgesehen vom Design, das es wahlweise und Weiß und Schwarz gibt, hat sich im äußeren Erscheinungsbild der Produkte wenig getan. Wichtigstes äußeres Merkmal ist der Umzug der beiden LED von der Vorderseite des Sensors zur oberen Kante, so dass die LED besser gesehen werden können, wenn der Brustgurt bereits angelegt ist.

Dass es manchmal auf die inneren Werte ankommt, ist nicht nur von Beziehungen bekannt. So bieten die TICKR-Modelle hinter der Fassade gesteigerte Laufzeiten auf 500 Stunden. Beim TICKRX wurde zusätzlich der interne Speicher mehr als verdreifacht und erlaubt jetzt Aufzeichnungen von in Summe 50 Stunden.

 TICKRTICKR V2TICKR XTICKR X V2
Kadenz--++
Bodenkontaktzeit--++
Vertikale Schwingung--++
ANT+ Laufdynamik---+
Bluetooth-Verbindungen1313
ANT+ Verbindungen

Im Vergleich zu den eher evolutionären Verbesserungen sind die Übertragung der Laufmetriken per ANT+ an Sportuhren von Garmin und die gleichzeitige Übertragung der Herzfrequenz an mehrere Bluetooth-Empfänger die bemerkenswerteren Verbesserungen.

Wahoo TICKRX Unboxing

Wahoo bietet die runderneuerten HF-Brustgurte in drei Varianten an: Den TICKRX gibt es in den Farben Schwarz und Weiß, den TICKR hingegen nur in Weiß. Für das Unboxing macht es keinen Unterschied, welche Variante geöffnet wird – alle drei werden (mal abgesehen von der Beschriftung) in identischen Verpackungen verkauft und auch die innere Aufteilung, sowie die Dreingaben sind bei allen Variante gleich.

Wahoo TICKRX V2 – Brustgurt in der Verpackung

Wahoo TICKRX V2 – Brustgurt in der Verpackung

Der Inhalt kann nicht überraschen: HF-Sensor, Brustgurt und ein kleiner Produktleitfaden. Wer bereits einmal einen Brustgurt besessen hat, der kann sich den das Lesen des Leitfaden jedoch sparen.

Wahoo TICKRX V2 – Brustgurt und Sensor

Wahoo TICKRX V2 – Brustgurt und Sensor

Die CR2032-Knopfzellen, die TICKR und TICKRX mit Strom versorgen sind bereits verbaut. Dabei fällt auf, dass die Idee den Schlitz zum Aufdrehen des Batteriefachs genauso breit wie eine eine CR2032-Knopfzelle zu gestalten, noch nicht so verbreitet ist, wie ich es mir wünschte. Mit einem 10-Cent-Stück funktioniert es aber problemlos.

Wahoo TICKRX V2 – Sensor mit CR2032-Knopfzelle

Wahoo TICKRX V2 – Sensor mit CR2032-Knopfzelle

Selbst wenn Wahoo in der Pressemitteilung von einer Verbesserung gesprochen hatte, der neue Sensor ist sogar ein bisschen größer als sein Vorgänger. Störend ist das in keinem Fall und mit 48 g (für Sensor + Brustgurt) gehören beide TICKR-Modelle zu den leichten Vertretern.

Wahoo TICKRX – Größenvergleich mit dem Vorgänger-Modell

Wahoo TICKRX – Größenvergleich mit dem Vorgänger-Modell

Wahoo TICKRX – Größenvergleich mit dem Vorgänger-Modell

Wahoo TICKRX – Größenvergleich mit dem Vorgänger-Modell

TICKR + TICKRX einrichten

In Zeiten, in denen selbst Luftreiniger, Toaster und Rasierer nach App-Anbindung und Registrierung schreien, sind die TICKR und TICKRX vollständig ohne eine App sofort nutzbar.

Eine kostenlose App von Wahoo gibt es für iOS und Android dennoch. Die ist zwar nicht zwingend notwendig, aber ein paar Komfort-Funktionen gibt sie einem trotzdem an die Hand.

Einbinden und Firmware-Update über die Wahoo App

Damit die App alle ihre Aufgaben wahrnehmen kann, müssen Brustgurt und Smartphone / Tablet miteinander gekoppelt sein. Der TICKR / TICKRX wird einfach durch Berühren beider Kontaktstifte auf der Rückseite aus dem Schlaf geholt. Gleich passiert beim Anlegen des Brustgurt – die Verbindung erfolgt dann über die beiden Kontaktflächen am Brustgurt.

Ein aktiver TICKR / TICKRX lässt die beiden LED für 30 Sekunden blinken: Die blaue LED für die Anzeige den Kopplung-Status, die rote LED für jeden erkannten Herzschlag.

Ein Vorteil bei der Einrichtung über die Wahoo App ist die Prüfung und ggf. das Aufspielen einer neuen Firmware. Welche Features oder Verbesserungen Wahoo im Rahmen eines Firmware-Updates bereitstellt ist leider nicht ersichtlich.

Einstellungen für Sportprofile

In der App finden sich Sportprofile… So richtig viel gibt es dazu aber nicht zu sagen. Den Vergleich mit Sportprofilen, wie sie sich häufig bei Sportuhren finden, braucht man nicht anstellen. Beides hat wenig miteinander zu tun. Die Sportprofile in der Wahoo App dienen eher der Dokumentation, wenn über die App Aktivitäten aufgezeichnet (ja, das kann man machen) werden. Einen Einfluss auf die Art der Aufzeichnung o.ä. haben die Profile hingegen nicht.

Einzig die Aktion, die die App beim doppelten Antippen des Sensors ausführen soll, lässt sich pro Sportprofil separat hinterlegen. Die anderen Einstellungen, die auf den Screenshots zu sehen sind, sind Einstellungen für die Wahoo App, wenn diese zum Aufzeichnen von Aktivitäten genutzt wird. Mit dem Brustgurt haben sie nichts zu tun.

Doppeltes Antippen der Sensor-Einheit

Der Wahoo TICKRX (und auch nur dieser) kann dank seines integrierten Speichers auch ohne Sportuhr oder Smartphone genutzt werden. Die Aufzeichnung der Herzfrequenz beginnt, sobald der Brustgurt angelegt ist. Diese Aufzeichnungen lassen sich bei erneuter Kopplung von Brustgurt und App auf Smartphone oder Tablet herunterladen.

Die automatische Aufzeichnung ist Fluch und Segen zugleich. Auf der einen Seite kann der TICKRX auch ohne eine Sportuhr oder App Pulswerte aufzeichnen, auf der anderen Seite zeichnet der TICKRX aber eine ganze Menge an Informationen vor- und nach der eigentlichen zu vermessenden Aktivität auf.

Abhilfe schafft das doppelte Antippen des Sensors, der dann Markierungen in die Aufzeichnung setzt. So lassen sich später die aufgezeichnete Aktivitäten um die Pulswerte bereinigen, die nichts mit der eigentlichen Aktivität zu tun hatten. Das funktioniert praktischerweise gleich über die App. Man muss sich nur vor Augen halten: Einmal weggeschnittene Daten sind auch wirklich weg.

TICKR und TICKRX beim Sport

Neben all der grauen Theorie war ich mit beiden Brustgurten natürlich auch beim Sport unterwegs. Vorweg: Ich konzentriere mich hier auf den TICKRX, hätte für den sportlichen Alltag auch problemlos die Werte des TICKR nehmen können.

Beide Brustgurte unterscheiden sich nur hinsichtlich der eingangs genannten Features. Wer stets seine Sportuhr bzw. sein Smartphone beim Sport bei sich hat und auf Running Dynamics, Schrittfrequenzmessung für Indoor-Aktivitäten bzw. den Laufband-Modus verzichten kann, der fährt mir dem TICKR genauso gut, wie mit dem TICKRX.

Running Dynamics

Ein großer Vorteil des TICKRX ist die Möglichkeit Running-Dynamics-Werte zu erfassen und per ANT+ an kompatible Sportuhren zu übertragen. Das sind aktuell so ziemlich alle höherpreisigen Sportuhren von Garmin, u.a.

  • Garmin fenix 3 / 5 / 6 / CHRONOS
  • Garmin Forerunner 245 / 630 / 645 / 735XT / 745 / 920XT / 935 / 945
  • Garmin MARQ Athlete

Der TICKRX wird einfach als HR-Sensor über ANT+ mit der Sportuhr gekoppelt. Ob alles richtig funktioniert, lässt sich kurz beim Durchblättern der Datenseiten klären: Wenn die Sportuhr einen entsprechenden Sensor erkennt, tauchen zwei zusätzliche Datenseiten mit den Laufeffizienz-Werten auf.

Wahoo TICKRX V2 – Laufeffizienz-Werte auf Garmin Forerunner 245 Music

Wahoo TICKRX V2 – Laufeffizienz-Werte auf Garmin Forerunner 245 Music

Der Aufnahme zu Hause ist geschuldet, dass die Uhr keine sinnvollen Werte anzeigt.

Wahoo TICKRX V2 – Laufeffizienz-Werte auf Garmin Forerunner 245 Music

Wahoo TICKRX V2 – Laufeffizienz-Werte auf Garmin Forerunner 245 Music

Apropos sinnvolle Werte: Dass ein Firmware-Update dringend von Nöten sein kann, zeigt der TICKRX im Zusammenspiel mit der Forerunner 245, die die Schrittfrequenz mit dem doppelten Wert geliefert bekommen hat. Nach dem Firmware-Update des TICKRX sind die Werte jetzt auch realistisch.

Genauigkeit der Messungen

Ich habe den TICKRX gegen unterschiedliche Sportuhren und den HR-Brustgurt von Beets Blue antreten lassen. Bei keiner Aktivität haben die TICKR-Brustgurte Zweifel an ihrer Genauigkeit aufkommen lassen. Die Abweichungen, die insbesondere zwischen optischer HR-Messung und Messung mit Brustgurt auftreten, sind deren unterschiedlicher Ansätze bedingt: Optische HR-Sensoren messen ein wenig ungenauer und sind der Realtität immer einen Tacken hinterher.



Was sich aber auch beim direkten Vergleich von HR-Brustgurten zeigt, ist die Notwendigkeit die Kontaktflächen vor dem Sport anzufeuchten oder Kontaktgel zu nutzen, damit die Messungen auch wirklich genau sind. Ist die Haut zu Beginn des Sports noch trocken, sorgt die unzureichende Signalübertragung für schlingernde Kurven.



Deutlicher wird das beim Differenzbild, aber eben nur zu Beginn der Messung. Danach liefern der TICKRX und der Beets Blu identische Werte.



Wie es besser aussehen kann, zeigt die Grafik eines anderen Laufs – diesmal im Vergleich zur optischen HR-Messung der Amazfit Stratos 3. Weil der HR-Gurt von Beginn für ausreichend Leitfähigkeit gesorgt hat, sind auch die Werte von Beginn an regelmäßiger.



Abweichungen zur optischen HR-Messung sind immer wieder erkennbar. Weil es sich um einen ziemlich gleichmäßigen Lauf gehandelt hat, schenke ich der regelmäßigen Kurve des TICKRX mehr Vertrauen, als der Amazfit Stratos 3. Abgesehen von den Ausreißern liegen beiden Produkte aber nah beieinander. Was sie Stratos 3 am Ende aber geritten hat, kann ich nicht mehr sagen.

Fazit – TICKR und TICKRX Test

Wahoo hat seine mittlerweile in die Jahre gekommenen Herzfrequenzmesser überarbeitet und um sinnvolle Features ergänzt. In fast allen Belangen konnte Wahoo ein Schippchen drauflegen und es gibt wenig Gründe bei der Suche nach einem neuen Brustgurt an denen von Wahoo vorbeizugehen.

Für 49 € bzw. 79 € erhält man ausgreifte Produkte, die hinsichtlich Genauigkeit und Komfort der Konkurrenz in nichts nachstehen. Wenn mehrere Bluetooth-Verbindungen benötigt werden, führt am TICKR / TICKRX V2 eigentlich kein Weg vorbei. Polar H10, Garmin HRM-Pro und HRM-DUAL bietet mit zwei simultanen Bluetooth-Verbindungen Ähnliches, sind aber durchweg teurer.

Die 30 € Aufpreis für den TICKRX sind nur dann sinnvoll investiert, wenn von den Laufeffizienz-Werten bzw. der Offline-Fähigkeit des TICKRX Gebrauch gemacht wird. Aber gerade der interne Speicher ist reizvoll, wenn man mit Sportuhr oder Smartphone startet, deren Akku sich schon dem Ende neigen. Selbst wenn im Offline-Gebrauch nur die Herzfrequenz aufgezeichnet wird, es ist in meinen Augen ein wirklicher Anreiz, den kleinen Aufpreis in Betracht zu ziehen.

Und trotz aller Suche ist mir nichts Negatives an den Produkten aufgefallen. Wahoo hat sein eigenes Ökosystem bestehend aus Fahrrad-Computern, HR-Brustgurten und Fahrrad-Trainern, sperrt seine Produkte aber darin nicht ein – bisher haben sie anstandslos mit jedem Gerät außerhalb dieses Ölkosystem gearbeitet.

Wahoo TICKR X V2
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Offenlegung / Werbung: Das Produkt wurde mir auf meine Anfrage hin für den Test der/des TICKRX von Wahoo kostenlos zur Verfügung gestellt. An den Inhalt des Testberichts wurden keine Bedingungen geknüpft. Der Inhalt des Testberichts spiegelt somit vollständig meine eigene, unvoreingenommene Meinung und Erfahrung mit dem Produkt wider.

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Scosche RHYTHM 24 im Test – Besser als der Vorgänger? https://www.fitness-tracker-test.info/scosche-rhythm-24-test/ https://www.fitness-tracker-test.info/scosche-rhythm-24-test/#respond Thu, 18 Oct 2018 11:06:28 +0000 https://www.fitness-tracker-test.info/?p=7583 Mit dem RHYTHM 24 präsentiert Scosche den Nachfolger des erfolgreichen RHYTHM+. Ich habe mir das Produkt im Test angeschaut und Stärken und Schwächen entdeckt.

Der Beitrag Scosche RHYTHM 24 im Test – Besser als der Vorgänger? erschien zuerst auf Fitness Tracker Test.

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Scosche Rhythm 24

Scosche Rhythm 24


Mit dem RHYTHM+ hat Scosche einst das erste Armband zur optischen Herzfrequenzmessung auf den Markt gebracht, welches nicht am Handgelenk gemessen hat. Die Entscheidung, die Sensorik ein wenig weiter nach oben zu schieben – idealerweise an Unter- bzw. Oberarm – hat sich als Glücksgriff erwiesen, denn das RHYTHM+ erreichte eine Genauigkeit, die der klassischer HF-Brustgurte in nichts nachstand. Mit dem Rhythm 24 liefert Scosche den lang erwarteten Nachfolger. Ich habe mir das Produkt ausgiebig angesehen und getestet.

Scosche gehörte ursprünglich nicht zu den Unternehmen, die sich im Sport- und Fitness-Bereich einen großen Namen gemacht haben. Herausragend war jedoch das erste Modell der Rhythm-Reihe, also jener optischer Herzfrequenz-Sensoren, die nicht direkt am Handgelenk, sondern an Ober- oder Unterarm getragen werden. Der Erfolg hat andere Wettbewerber aufhorchen lassen und mit dem Polar OH-1 und Wahoo TICKR FIT sind Konkurrenzprodukte erschienen, die dem RHYTHM+ den Erfolg streitig machen wollten.

Scosche hat sich nicht auf den Lorbeeren ausgeruht und unbeirrt am Nachfolgeprodukt des RHYTHM+ – dem Rhythm 24 gearbeitet. Nach ein paar Startschwierigkeiten ist das Produkt jetzt im Handel verfügbar. Grund genug, sich den Nachfolger einmal genauer anzuschauen.

Unboxing und Lieferumfang

Scosche vertreibt den Rhythm 24 in einer etwas CD-großen Verpackung aus transparentem Kunststoff mit ein Kartonbanderole, die ein paar Stimmungsfotos in Schwarz-Weiß zeigt. Produktname und -beschreibung sind auf den transparenten Teil gedruckt, der dahinter einen Blick auf das Armband zulässt.

Scosche Rhythm 24 - Lieferumfang

Scosche Rhythm 24 – Lieferumfang

Hochwertig ist die Verpackung nicht, aber auch nicht billig. Eher unspektakulär und zweckmäßig. Macht mir persönlich gar nichts, denn so geht der Kaufpreis nicht für die Verpackung drauf, sondern wird für das Produkt bzw. dessen Folgeentwicklung gezahlt.

Scosche Rhythm 24

Scosche Rhythm 24

In der Verpackung befinden sich:

  • Rhythm 24 Armband
  • USB-Ladeschale
  • Kurzanleitung / Produktinformationen

Da ist nichts, was fehlt und auch nichts, was nicht erwartet worden wäre.

Den Rhythm 24 gibt es übrigens in sieben verschiedenen Farben. Für den Test stand die neon-gelbe Variante zur Verfügung, die meiner Kamera mit ihrem grell-leuchtenden Armband doch einige Sorgen bereitet hat. Ich glaube, wenn man sich das Armband wie eine gelbe Warnweste vorstellt, dann bekommt man einen besseren Eindruck, als die etwas flauen Fotos ihn vermitteln.

Erster Eindruck

Hält man den Rhythm 24 das erste Mal in der Hand, fallen ein paar Dinge auf die sich im Vergleich zum Vorgänger getan haben. Vielleicht aber ersteinmal die Gemeinsamkeiten:

  • Größe

    Scosche hat im Wesentlichen an der Größe des RHYTHM+ festgehalten. Der Rhythm 24 ca. 40 x 45 x 10 mm groß und damit deutlich größer, als Wahoo TICKR FIT und Polar OH-1. Wer meint, das müsste doch auch kleiner gehen, der verkennt den großen Vorteil: Der Rhythm 24 ist aufgrund seiner Größe leicht zu bedienen. Da passen nicht nur zwei Knöpfe auf die Vorderseite, sondern auch noch 4 LED, die über die Herzfrequenz-Zone, Akku- und Speicherstand Auskunft geben. Gleichzeitig fällt die Größe nicht negativ ins Gewicht.

    Größenvergleich Scosche Rhythm 24, RHYTHM+ und Wahoo TICKR FIT

    Größenvergleich Scosche Rhythm 24, RHYTHM+ und Wahoo TICKR FIT

  • Grüne und orangene LED

    Schaut man sich die Unterseite des Rhythm 24 an, stellt man eine frapierende Ähnlichkeit zum Vorgängermodell fest. Wichtigstes Merkmal: Der Scosche RYHTHM 24 arbeitet mit zwei grünen und einer orangenen LED. Die dahinterstehende Technik ist jedoch neueren Datums.

Scosche Rhythm 24 und RHYTHM+

Scosche Rhythm 24 und RHYTHM+

Die Verarbeitung des Rhythm 24 ist sehr gut, auch wenn die Oberseite aus schwarzem Kunststoff etwas billig wirkt. Gleiches gilt für die LED, die mich ein bisschen an meinen ersten Elektronikbaukasten erinnern.

Scosche Rhythm 24

Scosche Rhythm 24

Die Unterseite des Rhythm 24 fasst die drei LED und die Sensorik perfekt ein. Das gibt es keine Absätze, so dass dort kein Schmutz fangen kann.

Neue Befestigung des Armbands

Überarbeitet wurde die Befestigung des Armbands. Beim RHYTHM+ konnte man die Weite des Armbands noch per Klettverschluss regeln. Das Armband aus Neopren selbst war aber relativ unflexibel.

Scosche Rhythm 24

Scosche Rhythm 24

Das Rhythm 24 verfügt jetzt über kleine Haken, die sich an zwei Stegen am Rhythm 24 einhängen lassen. Die Sorge, dass sich die Verbindung lösen könnte ist unbegründet, denn die Haken lassen sich nur lösen, wenn sie in einem Winkel von 90+ Grad zum Rhythm 24 stehen.

Wird das Armband getragen, kann das einfach nicht passieren. Hat viele, viele Läufe bisher anstandslos gehalten. Da das neue Armband selbst nicht mehr aus Neopren und deutlich elastischer ist, sitzt es auch an Ort und Stelle. Die Gefahr besteht jedoch, dass das Armband irgendwann ausleiert. Ersatzarmbänder sind für 15,99 EUR beim Hersteller erhältlich.

Neue USB-Ladeschale

Ebenfalls neu ist die USB-Ladeschale des Rhythm 24. Das Prinzip ist aber das gleiche geblieben: Der Rhythm 24 wird in die Ladeschale eingelegt und rastet beim richtigen Sitz merkbar sein. Das USB-Kabel ist ausreichend lang, um die Ladeschale sinnvoll nutzen zu können.

Scosche Rhythm 24

Scosche Rhythm 24

Für das Laden reicht ein USB-Steckplatz am Computer aus. Ich bin mittlerweile aber dazu übergegangen, sämtliches Aufladen von einem USB-Netzteil erledigen zu lassen. Funktioniert jedenfalls beides problemlos, ohne dass beim einen oder anderen längere Ladezeiten zu beklagen wären.

Funktionsumfang

War der RHYTHM+ „nur“ ein erstaunlich genauer optischer Herzfrequenz-Sensor hat Scosche dem Nachfolger eine Reihe von deutlichen Verbesserungen spendiert.

  • Akkulaufzeit bis zu 24 Stunden

    Ich fange mal mit dem Offensichtlichsten an, denn der Name des Produktes kommt nicht von ungefähr: Der Rhythm 24 bietet eine Akkulaufzeit von 24+ Stunden. Das meint einen ganzen Tag lang die Herzfrequenz (bei einer Messung pro Sekunde) aufzeichnen bzw. per ANT+ oder Bluetooth Smart an ein Smartphone oder eine Sportuhr senden. Verglichen mit den 8 Stunden des RHYTHM+ wurde hier die Akkuleistung einfach mal verdreifacht. Die verbleibende Akkuleistung wird in Form von drei LED auf der Vorderseite dargestellt und erscheint nach 2-sekündigem Drücken des Multifunktionsknopfes.

  • Lokaler Speicher

    Im vorherigen Punkt war bereits ein Hinweis auf eine weitere, wesentliche Verbesserung des RHYTHM+ enthalten, denn der Rhythm 24 ist in der Lage die Messwerte zu speichern, wenn mal kein Smartphone bzw. keine Sportuhr zum Empfang des Signals in der Nähe ist. Vor diesem Hintergrund hat der Rhythm 24 auch einen zweiten Knopf auf der Vorderseite erhalten, der eine Aufzeichnung starten bzw. beenden kann. Verglichen mit der Akkulaufzeit bietet der Onboard-Speicher jedoch „nur“ Platz für bis zu 13 Stunden Aufzeichnung. Wer langsamer unterwegs ist, sollte dies im Hinterkopf behalten.

  • Duathlon / Triathlon

    Zur Aufzeichnung der einzelnen Etappen beim Duathlon bzw. Triathlon kann während einer Aufzeichnung durch das doppelte Drücken des Multifunktionsknopfes einfach in die nächste Etappe gewechselt werden. Die Daten lassen sich dann im Nachgang sauber getrennt voneinander auswerten.

    Das gilt natürlich nur für die Aufzeichnung der Werte durch den Rhythm 24. Sportuhren und Smartphones, die das HF-Signal über ANT+ oder Bluetooth direkt abgreifen, ist diese Funktion sinnfrei.

  • Kadenzmessung

    Wären die vorgenannten Verbesserungen nicht schon allein ein Produktupdate wert, integriert Scosche noch einen Beschleunigungssensor und ermöglicht damit die Messung der Schrittfrequenz beim Laufen bzw. der Trittfrequenz beim Radfahren. Gekoppelt mit einer Sportuhr, wird der Rhythm 24 nicht nur als HF-Sensor, sondern auch als Foodpod erkannt und kann die Kadenz an die Uhr übertragen. Selbst mit der betagten vivoactive HR funktionierte das problemlos.

  • Anzeige der HF-Zone mittels mehrfarbiger LED

    Neben den drei LED für den Akkustand, zeigt eine vierte LED die Herzfrequenz-Zone an. Somit lässt sich auch hier ohne Smartphone und Sportuhr zielgerichtet trainieren. Die 5 HF-Zonen leiten sich aus den Angaben in der RHYTHM Sync App ab. Mehr zum Praxiseinsatz gibt es gleich…

  • Wasserdicht nach IP68

    Last but not least ist der Rhythm 24 nach IP68 klassiert und somit bis zu einer Tiefe von drei Metern wasserdicht. Der Rhythm 24 kann also nicht nur beim Schwimmen und Duschen getragen werden, sondern ermöglicht dank der hellen LED auf der Unterseite auch Messungen im Wasser.

    Weil weder ANT+ noch Bluetooth Signale den Weg durchs Wasser finden, muss auch hier auf die Aufzeichnung durch den HF-Sensor selbst zurückgegriffen werden.

In Summe bietet Scosche eine Vielzahl wirklich sinnvoller Verbesserungen an, die es vermögen, die aufkeimende Konkurrenz deutlich auf Abstand zu halten. Da nicht alles Gold ist, was glänzt, habe ich mir den Rhythm 24 und die dazugehörige App in Ruhe angeschaut. Und es ist tatsächlich nicht alles Gold, was glänzt.

Rhythm 24 im Einsatz

Mittlerweile habe ich den Rhythm 24 seit ca. 6 Wochen bei zahlreichen Aktivitäten im Einsatz gehabt. Ich glaube, dass die Zeit ausreichend ist, um sich ein vollständiges Bild von dem Produkt zu machen.

Satte Druckpunkte

Da ein paar Funktionen dazugekommen sind, gehen die Interaktionsmöglichkeiten über das Ein- und Ausschalten des Rhythm 24 hinaus. Ausreichend dafür sind die beiden Knöpfe an der Vorderseite, die einen knackigen Druckpunkt besitzen. Ich selbst habe die Kritik am RHYTHM+ und den „leichtgängigen“ Knöpfen nie nachvollziehen können, aber Scosche scheint sich der Kritik angenommen zu haben. Will heißen: Man muss beide Knöpfe schon sehr kräftig drücken, um das Schalten auszulösen. Ein Klacken sorgt für ausreichend Feedback, um mitzubekommen, dass man auch wirklich kräftig genug gedrückt hat.

Gerade wenn ich mir vorstelle, dass die Knöpfe während einer Aktivität gedrückt werden wollen, hätte der Druckpunkt für mich etwas leichter zu erreichen sein können. Subjektiv haben die Knöpfe aber nach ein paar Tagen der Nutzung sich ein bisschen eingespielt und sind nun durchweg gut zu bedienen. Man gewöhnt sich halt daran.

Scosche Sync App mit Schwächen

Nicht gewöhnen möchte ich mich an die Situation hinsichtlich der Scosche Sync App, die für iOS und Android in zwei unterschiedlichen Versionen kostenfrei zur Verfügung steht. Unterschiedlich, weil sich beide hinsichtlich des Funktionsumfang deutlich voneinander unterscheiden. Und aktuell gehen iOS Nutzer als die klaren Gewinner hervor.

Bevor ich die Situation mal beschreibe, eines vorab: Der Rhythm 24 ist nicht an die App des Herstellers gebunden, sondern funktioniert mit ca. 200 frei verfügbaren Apps zusammen – ANT+ und Bluetooth Smart sei Dank. Das betrifft jedoch nur seine Funktion als Herzfrequenz-Sensor. Alles was darüber hinaus geht, braucht die Scosche Sync App, um wenigstens die Einstellungen des Armbands zu ändern.

Aufgrund des kompletteren Funktionsumfangs habe ich mir die iOS-Variante der App angeschaut und werde im Folgenden darauf hinweisen, wo sich die Versionen unterscheiden.

Kein Registrierungszwang

Erfreulich ist, dass man bei Scosche keinen Benutzerkonto in der Cloud anlegen muss bzw. dies auch gar nicht kann. Nach anfänglicher Produktwerbung (die nur einmalig erscheint und interessanterweise den RHYTHM+ zum Gegenstand hat) landet man auf der Übersicht der RHYTHM-Geräte, die sich in Reichweite befinden und angeschaltet sind. Die Übersicht listet RHYTHM+ und Rhythm 24 gleichermaßen. Ein explizites Koppeln der Geräte mit dem Smartphone vorab ist nicht nötig.

Wählt man dem Rhythm 24 aus, gelangt man zum Dashboard, das den ausgewählten Betriebsmodus (gleich dazu mehr), die aktuelle Herzfrequenz und Herzfrequenzzone, sowie den Akkustand anzeigt. Über das Menü bzw. das Dashboard kann man folgende Funktionen aufrufen:

  • Wechsel des Betriebsmodus (iOS + Android)
  • Exportieren von aufgezeichneten Aktivitäten (iOS)
  • Nutzerprofil anpassen (iOS + Android)
  • Firmware aktualisieren (iOS)
  • Anbindung von Drittdiensten erlauben (iOS)

Dass bei der Android-Version so wichtige Funktionen wie der Export und das Firmware-Update fehlen ist äußerst ärgerlich und schränkt die Nutzung des Rhythm 24 in einigen Aspekten stark ein. Zwar ist die Version mit dem vollen Funktionsumfang für diesen Herbst angekündigt, aber eben noch nicht verfügbar.

Wechsel des Betriebsmodus

Der Rhythm 24 bietet fünf unterschiedliche Betriebsmodus an, die man auch gerne mit Sportprofil (aber eben nicht alle) übersetzen könnte:

  • HF-Messung
  • Laufen – HF-Messung + Schrittfrequenz
  • Radfahren – HF-Messung + Trittfrequenz
  • Schwimmen – HF-Messung
  • Multi-Mode
  • Duathlon
  • Triathlon

Die eigentliche HF-Messung beeinflussen die Einstellungen wenig. Es geht vielmehr darum, ob der Rhythm 24 darüber hinaus noch als Footpod oder Kadenz-Sensor an Sportuhr oder Fahrradcomputer erkannt wird. Die Multi-Modes lassen wie eingangs beschrieben das getrennte Aufzeichnen von Aktivitäten bei Duathlon und Triathlon zu.

Exportieren von aufgezeichneten AKtivitäten

Auf dem Armband gespeicherte Aktivitäten lassen sich aktuell nur mit der iOS-App einsehen und exportieren. In der Android-Version gibt es den Menüpunkt schlichtweg nicht.

Hier gefallen mir drei Punkte nicht:

  • App zeigt falsches Datum für Aktivitäten an

    In der App wird mit dem 1. Januar 2000 ein Datum angezeigt, das schlichtweg falsch ist. Da wäre doch meine Erwartung gewesen, dass der Rhythm 24 sich nach der ersten Kopplung mit der Sync App das aktuelle Datum vom Smartphone zieht. Macht er offenbar aber nicht. Auch das ist ärgerlich, weil es eben keiner Raketentechnologie bedarf, um solche Fehler zu vermeiden bzw. zu beheben.

  • Gespeicherte Workouts nur sichtbar, wenn man mit dem Armband verbunden ist

    Die App listet zunächst einmal die Workouts, die auf dem Armband gespeichert sind. Von dort lassen sie sich auf das Smartphone im FIT-Format übertragen und von dort aus „teilen“, d.h. zum Beispiel per E-Mail verschicken.

    Nun sind jedoch auf das Smartphone übertragene Aktivitäten nur dann sichtbar, wenn die App sich mit dem Rhythm 24 verbunden hat. In meinen Augen irgendwie sinnfrei.

  • Keine Einsicht in die Daten

    Neben der Tatsache, dass auf dem Gerät eine Aktivität aufgezeichnet wurde, würde mich eigentlich auch ein Einblick in die Daten interessieren. Es müssen ja keine Komfortfunktionen sein, aber ein einfacher Verlauf von Herzfrequenz, Schritt- oder Trittfrequenz würden die App schon deutlich aufwerten. So ist man darauf angewiesen, den Datensatz zunächst zu exportieren und in einer Dritt-App wieder zu importieren. Ich glaube, dass müsste einfacher gehen.

Ich hab ja beruflich eine Menge mit Software und UX zu schaffen, so dass ich hier auch sagen kann: Die Lösung ist nicht sonderlich durchdacht. Es bleibt zu hoffen, dass Scosche hier schnell nachbessert.

Nutzerprofil anpassen

Im Nutzerprofil lassen sich die grundlegenden Daten des Nutzers erfassen. Neben dem Geschlecht sind das Geburtsdatum und Körpergröße. Ob die Daten irgendwo einfließen, lässt sich nicht erkennen. Die maxiale Herzfrequenz lässt sich nämlich per Hand auswählen und wird auch nicht durch z.B. die Anpassung des Geburtsdatum verändert. Apropos „nicht verändern“: Das gilt auch die für die Herzfrequenzzonen. Diese richten sich alleinig nach der maximalen Herzfrequenz und werden linear aufgetragen:

  • HF-Zone 1: ≥ 60% HFmax
  • HF-Zone 2: ≥ 70% HFmax
  • HF-Zone 3: ≥ 80% HFmax
  • HF-Zone 4: ≥ 90% HFmax
  • HF-Zone 5: ≥ 100% HFmax

Für mich reicht es, ich kann mir aber vorstellen, dass manche die einzelnen Zonen sehr detailliert einstellen wollen.

Firmware aktualisieren

Auch diese Funktion gibt es bei der Android-Version der App aktuell nicht. Schade eigentlich, denn mit der iOS-App konnte ich das Armband doch tatsächlich problemlos auf den neuesten Stand bringen – von Firmware-Version 2.009 auf 3.003.

Auch hier steht Scosche in der Pflicht, schnellstmöglich die Version für Android-Nutzer bereitzustellen.

Anbindung von Drittdiensten

Die Anbindung von Drittdiensten spielt unmittelbar mit dem Datenexport zusammen und erlaubt die aufgezeichneten Daten nicht nur per E-Mail zu verschicken, sondern in einem anderen Dienst (z.B. Strava) zur Verfügung zu stellen. Zur Anbindung stehen zur Verfügung:

  • Apple Health (nur iOS)
  • Cycling Analytics
  • Strava
  • Todays Plan
  • Training Peaks

Messgenauigkeit

Nach der Enttäuschung der App abschließend noch einmal etwas Erfreuliches, nämlich der Genauigkeit der Daten des Rhythm 24. Diese ist weiterhin sehr hoch und kann sich mit gängigen HF-Brustgurten messen. Ein kleines bisschen Versatz zwischen Brustgurt und optischer Messung ist immer zusehen. Die guten Ergebnisse des RHYTHM+ lassen sich auch beim Nachfolger beobachten. Die beiden folgenden Charts belegen das eindrucksvoll. Das Rhythm 24 am linken Unterarm, das RHYTHM+ am rechten Oberarm getragen, lassen sich kaum Unterschiede in den Kurvenverläufen ausmachen.

Vergleich Rhythm 24 und RHYTHM+

Vergleich Rhythm 24 und RHYTHM+

Die Differenzbetrachtung macht das noch ein bisschen deutlicher. Hier habe ich einmal die Fläche zwischen den beiden Kurven eingefärbt. Bei diesem eher quantitativen Ansatz gilt: Je weniger Abweichungen es gibt, desto weniger Fläche ist blau eingefärbt. Und gerade in der zweiten Hälfte des Charts ist wirklich wenig Blau zu sehen.

Vergleich Rhythm 24 und RHYTHM+

Vergleich Rhythm 24 und RHYTHM+

Weitere Charts werde ich die Tage und Wochen ergänzen, wenn sich wieder neue Vergleichsmöglichkeiten bieten.

Fazit – Rhythm 24 Test

Auch nach Wochen des Testens fällt ein einhelliges Urteil schwer. Mit der Hardware scheint Scosche erneut ein großartiges Produkt geschaffen zu haben. Die neuen Funktionen liefern einen deutlichen Mehrwert im Vergleich zum RHYTHM+. Der Aufpreis von 20 USD ist in meinen Augen mehr als gerechtfertigt. Die alte Lösung für das Armband hätte man belassen können; ich hatte damit nie Probleme. Die neue Lösung ist aber nicht schlechter. Hübsch und stylisch ist der Rhythm 24 in meinen Augen nicht, aber eben auch nicht hässlich. Zudem schmücke ich mich ja damit nicht, wenn ich Sport machen gehe.

Klingt eigentlich gut – oder? Nun ist aber ein Teil der Neuerungen des Rhythm 24 nur nutzbar, wenn die dazugehörige App auch funktioniert. Das macht sie aber nur unter iOS, während unter Android bestimmte Funktionen einfach deaktiviert sind. Das macht es zum Problem und hinterlässt einen bitteren Geschmack. Ein bisschen wie eine Frucht, die beim Kunden nachreift.

Aktuell beschreibt es das auch wirklich gut und jeder muss überlegen, auf welche Funktionen er jetzt verzichten kann. Außer Frage steht, dass der Rhythm 24 ein präziser Sensor zur Messung der Herzfrequenz ist, der völlig problemlos mit vielen Apps zusammenarbeitet – nur nicht mit der eigenen.

Wer beabsichtigt, einen RHYTHM+ zu kaufen, dem empfehle ich den geringen Auspreis für den Rhythm 24 in Kauf zu nehmen. Man kauft ein Stück Zukunft auch wenn der Zeitplan, wann die Zukunft zur Realität wird ungewiss ist. Bestenfalls passiert es in den nächsten 4-6 Wochen. Ich halte euch auf dem Laufenden.

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Wahoo TICKR FIT Test https://www.fitness-tracker-test.info/wahoo-tickr-fit-test/ Wed, 07 Mar 2018 23:36:44 +0000 https://www.fitness-tracker-test.info/?p=6858 Trotz zweistelliger Minusgrade und Männergrippe habe ich mir den Wahoo TICKR FIT im Test angeschaut. Das kleine Gerät zur optischen Herzfrequenzmessung ist neben dem Scosche RHYTHM+ und dem Polar OH-1 das dritte Gerät, das die gleiche Technik wie viele Fitness Tracker und Sportuhren nutzt, jedoch nicht am Handgelenk, sondern am Unterarm getragen wird. Wie sich

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Wahoo TICKR FIT

Wahoo TICKR FIT

Trotz zweistelliger Minusgrade und Männergrippe habe ich mir den Wahoo TICKR FIT im Test angeschaut. Das kleine Gerät zur optischen Herzfrequenzmessung ist neben dem Scosche RHYTHM+ und dem Polar OH-1 das dritte Gerät, das die gleiche Technik wie viele Fitness Tracker und Sportuhren nutzt, jedoch nicht am Handgelenk, sondern am Unterarm getragen wird. Wie sich der TICKR FIT schlägt, erfahrt ihr hier.

Über Wahoo Fitness

Das US-amerikanische Unternehmen mit Sitz in Atlanta ist in Deutschland vor allem im Radsport eine bekannte Marke. Hier bietet es neben hochwertigen Biketrainern aus der KICKR-Serie auch Fahrradcomputern und -sensoren. Weniger bekannt sind die Sensoren zur Herzfrequenzmessung die unter dem Namen TICKR vertrieben werden.

Der TICKR FIT ist das neueste Mitglied in der TICKR-Familie, soll hierzulande den Bekanntheitsgrad steigern und kombininert dabei den Komfort optoelektronischer Herzfrequenzmessung mit der Genauigkeit klassischer HR-Brustgurte. Wieviel von den Marketingsversprechen gehalten werden, habe ich mir angeschaut.

Unboxing und Lieferumfang des TICKR FIT

Der TICKR FIT wird in einer taschenbuchgroßen Verpackung aus dünnem Karton vertrieben. Wie schon beim TICKR X sind die Informationen auf der Verpackung im Wesentlichen in englischer Sprache gehalten. Nur im Kleingedruckten findet sich neben Französisch, Italienisch, Spanisch und ein paar Sprachen aus dem asiatischen Raum auch eine Produktbeschreibung in Deutsch. Man braucht aber schon gute Augen, um die kleine Schrift lesen zu können.

Wahoo TICKR FIT

Wahoo TICKR FIT

Da ich Produkte von Wahoo noch nirgends im stationären Einzelhandel gesehen habe, ist das vielleicht auch zu vernachlässigen. Wer sich mit dem TICKR FIT beschäftigt, der hat eine gewisse Vorstellung davon, was er sucht und was er zu erwarten hat.

Die Verpackung ist eher schlicht gestaltet und von einfacher Natur. Will heißen: Sie ist nicht auffallend hochwertig und doch ansprechend. Als Käufer kann man davon ausgehen, dass der Großteil des Kaufpreises sich so im Produkt wiederspiegelt und nicht zur Deckung einer besonders raffinierten Verpackung beiträgt.

Das geht völlig in Ordnung. Bei einem Premium-Produkt mit Premium-Preis, erwartet man eben auch eine Premium-Verpackung. Der TICKR FIT ist kein solches Premium-Produkt, was seine Leistung aber nicht schmälern soll. Ich denke ihr wisst, was gemeint ist…

Wahoo TICKR FIT

Wahoo TICKR FIT

Der Verpackungsinhalt tritt zutage, wenn man den Einschub rechts rauszieht. Zunächst präsentiert sich nur der TICKR FIT und eines der Armbänder. Hinter einer Pappblende findet sich dann der Rest des Lieferumfangs, der in Summe aus folgenden Einzelteilen besteht:

  • TICKR FIT-Sensor
  • USB-Ladeschale
  • kurzes und langes Armband
  • Kurzanleitung
  • Garantie-/Produktinformationen

TICKR FIT – Der erste Eindruck

Die Sensor-Einheit des TICKR FIT ist auf der Oberseite mit einer Folie geschützt. Sie hat vielleicht nicht die gleiche Notwendigkeit wie zum Schutz mancher Displays, schaden kann sie aber nichts. Darunter verbirgt sich der TICKR FIT dessen schwarzes Gehäuse einen ordentlichen Eindruck hinterlässt.

Um von einem matten Finish zu sprechen, glänzt mir das Material noch zu sehr, es ist aber eben auch keine Klavierlack-Optik. Schwer zu beschreiben. Da helfen die Fotos vielleicht ein bisschen eher weiter.

Wahoo TICKR FIT

Wahoo TICKR FIT

Auf der Unterseite befinden sich drei LED, die im Betrieb in rascher Folge grün blinken. Mittig angeordnet ist der Sensor, der die Menge reflektierten Lichts messen kann.

Die Sensoren sind nicht ganz plan eingelassen, aber alle mit einer transparenten Kunststoffschicht vor Berührung und Verschmutzung geschützt. Kleine Lücken sind zwischen den Sensoren und dem Gehäuse zu erkennen. Auf Dauer könnte sich hier Schmutz festsetzen. Durch seine IPX7-Klassifizierung ist der Wahoo TICKR FIT aber wasserfest und kann so leichtens mit einem feuchten Tuch gereinigt werden.

Wahoo TICKR FIT

Wahoo TICKR FIT

Weiterhin befinden sich auf der Unterseite die beiden Kontaktflächen zum Laden des TICKR FIT. Dank Magnetsicherung finden TICKR FIT und Ladeschale schnell und unkompliziert zueinander. Zwar „passt“ die Ladeschale in nur genau einer Richtung auf den TICKR FIT, doch der Magnet sorgt für ausreichend haptisches Feedback, wenn man den TICKR FIT mal nicht richtig ansetzen sollte.

Ich mag diese Art des Anschlusses seit ich sie das erste Mal beim Macbook Pro gesehen habe und bin bisher noch bei keiner Umsetzung enttäuscht worden. Ganz anders bei irgendwelchen Ladeklemmen oder wackeligen Anschlüssen. Schon allein hierfür gibt es einen Pluspunkt.

Wahoo TICKR FIT

Wahoo TICKR FIT

Optisch am auffälligsten ist der blaue Knopf seitlich am Gehäuse des TICKR FIT. Der Knopf dient dem Ein- und Ausschalten des Gerätes und muss dafür lange betätigt werden. Unbeabsichtigtes Ein- oder Ausschalten ist aus meiner Sicht und Erfahrung nicht möglich. Der Druckpunkt ist gut spürbar, hätte für meinen Geschmack aber noch ein bisschen satter ausfallen können. Gerade wenn der TICKR FIT unter ein paar Schichten Kleidung getragen wird, ist es manchmal schwer zu erspüren, ob der Knopf auch getroffen wurde.

Wer sich ärgert, dass es kein Feedback in Form von Vibration beim Ein- oder Ausschalten gibt, dem empfehle ich den TICKR FIT einfach schon beim Anlegen einzuschalten. Selbst wenn dann noch ein paar Lagen Kleidung kommen und ein paar Minuten bis zum Start der Aktivität vergehen, die 30 Stunden Akkulaufzeit sorgen für ausreichend Reserve.

Hinter der Gehäusefront versteckt sich eine großflächige LED, die nur im Betrieb sichtbar wird und über den Betriebs- bzw. Ladezustand des TICKR FIT Auskunft gibt:

  • Blau (blinkend – langsam) – TICKR FIT ist eingeschaltet und sucht eine Verbindung zu einem Endgerät
  • Blau (blinkend – schnell) – TICKR FIT stellt eine Verbindung her
  • Blau (Dauerleuchten – erlischt nach 30s) – TICKR FIT ist verbunden
  • Rot (blinkend) – TICKR FIT wird ausgeschaltet
  • Grün (blinkend) – Akku lädt
  • Grün (Dauerleuchten) – Akku ist aufgeladen
  • Orange (blinkend) – Akkuladung kleiner als 15%
Wahoo TICKR FIT

Wahoo TICKR FIT

Tragekomfort des TICKR FIT

Wie eingangs beschrieben wird der TICKR FIT nicht am Handgelenk oder in Form eines Brustgurtes getragen, sondern auf der Innen- bzw. Außenseite des Unterarms mit dem flexiblen Armband befestigt. Auch am Oberarm kann der TICKR FIT problemlos getragen werden. Dafür liegen dem TICKR FIT zwei Armbänder mit den folgenden Längen bei:

  • 21 cm Armumfang
  • 32 cm Armumfang

Das Armband lässt sich durch einen Klettverschluss an beiden Enden leicht in der Länge verstellen. Ein bisschen fummelig war zunächst das Durchführen des Armbands durch die Halterung an der Sensoreinheit. Ich würde es aber auf meine ungeschickten Finger zurückführen, das es beim zweiten und dritten Mal ausprobieren schon deutlich besser funktionierte. Zumal das Wechseln des Armbandes eher selten eintreten sollte.

Bisher gibt es von Wahoo noch kein Ersatzarmband als Zubehör. Ein entsprechendes Angebot soll aber in Kürze erfolgen. Das ist auch gut so, denn das Armband gehört für mich definitiv zur Kategorie „Verschleißteil“. Selbst für die TICKR-Brustgurte lässt sich Ersatz besorgen, für das Armband des TICKR FIT, das aus einem flexiblen Material ohne elektrische Sensorik besteht, sollte eine kurzfristige Bereistellung kein Problem sein.

Wahoo TICKR FIT

Wahoo TICKR FIT

Verglichen mit dem Scosche RHYTHM+ fällt der TICKR FIT ein bisschen kleiner aus – er ist zwar etwa gleich lang, aber deutlich weniger breit und rund 1 mm weniger tief. Durch seine geringere Größe und die glatte Oberfläche (der RHYTHM+ ist gummiert) gleitet der TICKR FIT einfacher durch eng anliegende Ärmel (z.B. eines Kompressionsshirts). Im direkten Vergleich lässt sich beim Tragekomfort beim Sport jedoch kein Unterschied ausmachen. Da fällt weder das breitere Armband des Scosche RHYTHM+ positiv, noch die schmalere Variante des TICKR FIT negativ auf. Der TICKR FIT trägt sich völlig unauffällig und ist bei keiner Aktivität verrutscht. Es ist aber auch die Jahreszeit langärmliger Shirts, die zusätzlich für Halt sorgen.

TICKR FIT im Vergleich

  TICKR FIT TICKR X Scosche RHYTHM+
Technologie Optische HF-Messung Elektrische HF-Messung Optische HF-Messung
Betrieb Wiederaufladbarer Akku Knopfzelle Wiederaufladbarer Akku
Laufzeit bis zu 30 Stunden bis zu 12 Monate bis zu 8 Stunden
Wasserfest IPX7 IPX7 IP67
Maße 45 mm x 11 mm x 32 mm 70 mm x 13 mm x 38 mm 43 mm x 13 mm x 39 mm
Ersatzteile / Zubehör in Kürze

TICKR FIT im Praxiseinsatz

Und weil aus Nutzersicht der TICKR FIT kein wahnsinnig komplexes Produkt mit Raketentechnologie ist, lohnt es sich den Leistungsdaten deutlich mehr Gewicht zukommen zu lassen, als dem Nutzererlebnis. Also rauf auf das Laufband und raus an die winterliche Luft der vergangenen Wochen.

Hier sind die Ergebnisse im Vergleich zur klassischen HF-Messung via Brustgurt, der optischen Messung am Handgelenk via Garmin vivoactive 3 und Polar M600, mit dem TICKR X-Burstgurt und der Messung am Unterarm (sozusagen als direkter Vergleich) via Scosche RHYTHM+. Zunächst aber noch ein kurzer Blick auf die Technik des TICKR FIT.

ANT+ und Bluetooth Smart – Kommunikation auf allen Kanälen

Wahoo hat dem TICKR FIT mit ANT+ und Bluetooth Smart die gleichen Möglichkeiten spendiert, mit anderen Geräten zu kommunizieren. Während Bluetooth Smart vor allem bei der Kopplung mit Smartphones und Tablets genutzt wird, nutzen Sportuhren und Radcomputer nebst Bluetooth Smart häufig ANT+, um Sensoren (z.B. eben den TICKR FIT) anzuschließen.

Beide Kommunikationswege haben im Test einwandfrei funktioniert. Bei keinem der Läufe kam es zu einer Unterbrechung oder zu einem Abreißen der Verbindung. In diesem Aspekt zeigt sich das Produkt von Wahoo also sehr solide.

Apps von Wahoo und Drittanbietern

Wie schon beim TICKR X gibt es bei Wahoo keine speziellen Apps für den TICKR FIT. Mit Wahoo Fitness und Runfit stehen kostenfreie Apps von Wahoo in den großen App-Stores zur Verfügung, die sich über die Möglichkeiten des Smartphones mit TICKR, TICKR X und TICKR FIT koppeln lassen.

Ein wenig nachdenklich werde ich bei der unterschiedlichen Umsetzung auf Android oder iOS. Sind die Apps auf dem iPhone sowohl in englischer, als auch in deutscher Sprache verfasst, existieren für Android nur rein englische Versionen.

TICKR FIT in Verbindung mit Sportuhren

Anstandslos wurde der TICKR FIT sowohl von der Garmin vivoactive HR, als auch von der Polar M600 gefunden und gekoppelt. Zwar verfügen beide Sportuhren über integrierte HF-Sensoren, können aber auch auf die Daten externe Geräte zurückgreifen. Ein bisschen seltsam mutet die Benennung der Geräte bei Garmin an. Dort meldet die vivoactive HR einfach nur ein Gerät „5393“. Für den Normal-Sporttreibenden wohl weniger ein Problem, als wenn man mit mehreren Geräten zum Testen unterwegs ist. Ob das nun am TICKR FIT oder der Garmin vivoactive HR liegt, lässt sich schwer ausmachen. Mein Verdacht ist jedoch, dass die Art der Anzeige bei Garmin zu suchen ist.

Genauigkeit des TICKR FIT

Das Spannenste habe ich natürlich bis zum Schluss aufgehoben – die Messwerte des TICKR FIT. Für den Vergleich mussten die vivoactive HR, die Polar M600, der Scosche RHYTHM+ und der TICKR X herhalten. Am interessantesten dürfte dabei der Vergleich zwischen Brustgurt und TICKR FIT sein. Werfen wir mal ein Blick auf eine Grafik:

TICKR FIT vs. TICKR X

TICKR FIT vs. TICKR X

Was man deutlich sieht, ist wie nah die Werte vom TICKR X und dem TICKR FIT beinander liegen (von der seitlichen Verschiebung einmal abgesehen – dazu gleich mehr). Das ist bemerkenswert, weil beide Geräte einen völlig unterschiedlichen Ansatz zur Ermittlung der Herzfrequenz verfolgen. Die Ungenauigkeit von bis zu 5% beim optischen Verfahren konnte ich bei meinen Läufen nicht erkennen. Der TICKR FIT legt in meinen Augen eine hohe Genauigkeit an den Tag, die den Brustgurten in fast nichts nachsteht.

Das „fast“ bezieht sich aber auf die seitliche Verschiebung zwischen den beiden Graphen. Und hier wird halt doch ein Umstand sichtbar, mit den sich bisher alle Hersteller optischer HF-Sensoren herumschlagen: Die Messung hinkt zeitlich ein wenig hinterher. Würde man die Kurve des TICKR FIT ein wenig nach links schieben, sie wäre mit der Kurve des HF-Brustgurtes nahezu deckungsgleich.

TICKR FIT vs. TICKR X (Abweichung)

TICKR FIT vs. TICKR X (Abweichung)

Die Verschiebung sieht man fast noch deutlicher im zweiten Chart, der die Abweichungen zwischen den beiden Kurven deutlich macht. Nahezu überall ist die Abweichung regelmäßig und gleich „breit“. Eine wirklich gute Leistung des jüngsten Sprosses von Wahoo.

Auf dem gleichen Lauf habe ich den Scosche RHYTHM+ dabei gehabt, der bislang die beste Leistung bei den optischen HF-Sensoren abgeliefert hat. Leider sind die Daten aus diesem Lauf wenig zu gebrauchen, weil die Abtastrate bei 5+ Sekunden lag. Das liegt nicht am RHYTHM+ sondern an meiner Leichtsinnigkeit einmal die App Sportractive auszuprobieren und die Werte des RHYTHM+ von ihr aufzeichnen zu lassen.

Der Vollständigkeit halber gibt es sie dennoch hier zu sehen:

TICKR FIT vs. RHYTHM+

TICKR FIT vs. RHYTHM+

Zwar löst die Kurve des RHYTHM+ nicht so detailliert auf, dennoch zeigt sich, dass der TICKR FIT am Thron der bisherigen Referenz kratzt.

TICKR FIT vs. RHYTHM+ (Abweichung)

TICKR FIT vs. RHYTHM+ (Abweichung)

Weil beide Produkte den gleichen Ansatz zur Bestimmung der Herzfrequenz verfolgen, fällt auch die Verschiebung zwischen den Kurven weg. Um den Vergleich zwischen Scosche und Wahoo noch einmal detaillierter darzustellen, werde ich noch ein paar Läufe durchführen und dann wieder auf die gewohnten Apps zurückgreifen.

Fazit: TICKR FIT Test

Wahoo hat mit dem TICKR FIT einen kleinen, aber feinen optischen Herzfrequenz-Sensor auf den Markt gebracht, der sich nicht nur mit Scosche RHYTHM+ auf eine Stufe stellen kann, sondern auch im Vergleich zur Messung mit HF-Brustgurt erstaunlich genaue Werte liefert. Die kleine zeitliche Verzögerung mal außen vorgelassen.

Was den TICKR FIT so interessant ist zusätzlich zur Genauigkeit, der Tragekomfort, der flexible Einsatz dank der Unterstützung von Bluetooth Smart und ANT+, sowie der sehr guten Akkuleistung von bis zu 30 Stunden. Das ist deutlich mehr als der RHYTHM+ zu bieten hat, so dass die Kaufempfehlung im Bereich optischer HF-Sensoren momentan dem TICKR FIT gehört. Solange der RHYTHM24 noch ein Papiertiger ist, gehört der Platz an der Sonne dem Unternehmen aus Georgia.

Für aktuell 79,99 EUR gehört der TICKR FIT sicherlich nicht zu den günstigsten Geräten, verglichen mit den anderen optischen HF-Sensoren für den Unter-/Oberarm aber eben der Preis, den man für ein solches Gerät bezahlen muss. Dafür erhält man Qualität und Tragekomfort.

Wahoo TICKR FIT
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82,89 €
Aktueller Preis
79,99
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Offenlegung / Werbung: Das Produkt wurde mir auf meine Anfrage hin für den Test der/des Wahoo TICKR FIT von Wahoo kostenlos zur Verfügung gestellt. An den Inhalt des Testberichts wurden keine Bedingungen geknüpft. Der Inhalt des Testberichts spiegelt somit vollständig meine eigene, unvoreingenommene Meinung und Erfahrung mit dem Produkt wider.

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Wahoo TICKR X im Test – Mehr als klassische Herzfrequenzmessung https://www.fitness-tracker-test.info/wahoo-tickr-x-test-mehr-als-klassische-herzfrequenzmessung/ https://www.fitness-tracker-test.info/wahoo-tickr-x-test-mehr-als-klassische-herzfrequenzmessung/#respond Mon, 29 Jan 2018 22:23:16 +0000 https://www.fitness-tracker-test.info/?p=6757 Der TICKR X gehört zu den fortschrittlichsten Brustgurten zur Messung der Herzfrequenz. Im Wahoo TICKR X Test habe ich mir angeschaut, was der Brustgurt im Vergleich zu optischen Pulsmessern leistet und darüber hinaus zu bieten hat.

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Wahoo TICKR X - Verpackung

Wahoo TICKR X – Verpackung

Immer mehr Sportuhren und Fitness Tracker mit optischer Herzfrequenzmessung durchdringen den Markt. Und obwohl die HF-Messung am Handgelenk komfortabler ist, hat sie dennoch zwei Nachteile: Die Messung kann ungenauer sein und häufig werden Sportuhren und Armbänder im Herbst/Winter beim Außeneinsatz über der Sportkleidung getragen, so dass die optische HF-Messung nicht mehr funktioniert. Grund genug sich mit dem TICKR X von Wahoo einmal einen klassischen HF-Brustgurt anzuschauen, der aber noch ein bisschen mehr kann.

Das in Atlanta ansässige US-Unternehmen Wahoo Fitness dürfte hierzulande vor allem Radsportaktiven bekannt sein, stellt es mit den Indoor-Radrollen der KICKR-Serie, den Fahrradcomputern der ELEMNT-Serie und weiteren auf den Radsport fokussierten Sensoren beliebtes und hinsichtlich Wertigkeit beständiges Zubehör her. Aber auch im Laufsport ist Wahoo Fitness zuhause und bietet mit dem TICKR und dem TICKR X zwei HF-Brustgurte und mit dem TICKR Fit neuerlich auch ein HF-Armband zur optischen Herzfrequenzmessung an.

Unboxing und Lieferumfang

Wahoo TICKR X - Verpackung (Vorder- und Rückseite)

Wahoo TICKR X – Verpackung (Vorder- und Rückseite)

Der TICKR X wird in einer taschenbuchgroßen Verpackung aus Karton vertrieben. Die Vorderseite ziert neben Produktname und Produktbild wenig. Am ehesten geben noch die drei kleinen Zusätze

  • Sensor zur Herzfrequenzsmessung
  • Bewegungs- und Activity Tracker für Workouts
  • Tracking ohne Smartphone oder Sportuhr

Auskunft über den Funktionsumfang. Ich habe die Angaben mal frei aus dem Englischen übersetzt, da auf der Verpackung nur Informationen in Englisch und Französisch zu finden sind. Der Klappentext und die Rückseite der Verpackung geben die gleichen Informationen preis:

  • Überwachung der Trainingsintensität
  • Bewegungsanalyse
  • Zählung von Wiederholungen
  • Integrierte Speicher

Was das im Einzelnen meint, dazu später mehr. Interessant ist noch der Auszug kompatibler Apps, denn hier ist alles zu finden was im Bereich Sport Rang und Namen hat und weitestgehend herstellerunabhängig ist. Der Grund hierfür dürfte die Unterstützung von Bluetooth Smart und ANT+ sein, deren Logos sich ebenfalls auf der Verpackung befinden.

Wahoo TICKR X - Inhalt

Wahoo TICKR X – Inhalt

Nach soviel Äußerlichkeiten wird es Zeit ins Blick ins Innere zu werfen. Der eigentliche Verpackungsinhalt lässt sich als Einschub rechts aus der Umverpackung herausziehen. Vollständig entfernt präsentieren sich nicht nur zwei sehr sportliche Fotografien von Läufern, sondern auch der Sensor des TICKR X und der dazugehörige Brustgurt. Beides ist ordentlich eingefasst bzw. zusammengelegt.

Wahoo TICKR X - Lieferumfang

Wahoo TICKR X – Lieferumfang

Obligatorisch sind die Garantiehinweise und die Kurzanleitung. Die Kurzanleitung, die im Wesentlichen aus Piktogrammen besteht, lohnt es dennoch kurz zu lesen, denn hier finden sich Informationen, die auch die hauseigenen Apps von Wahoo nicht bereithalten.

Mehr findet sich im Lieferumfang des TICKR X nicht. Die CR2032-Knopfzellen zum Betrieb des TICKR X ist bereits eingelegt. Das CR2032-Format ist derart verbreitet, dass es kein Problem ist später einmal Ersatz dafür zu finden.

TICKR X – Erster Eindruck

Mein erster Eindruck war, dass der TICKR X mit seinen 70mm x 38mm doch ein ganzes Stück größer ist als der Polar H10 und der Smart Cardio 2 von BeetsBLU. Nichtsdestotrotz ist die Größe nicht unangenehm – weder in der Handhabung noch währends des Tragens beim Sport.

Wahoo TICKR X - Sensor

Wahoo TICKR X – Sensor

Die Oberseite ist konvex gestaltet, so dass die Ränder schmaler ausfallen, als die Mitte des Sensors. Was zunächst nur nach optischem Zucker aussieht, hat einen praktischen Nutzen: Kleidung über dem Sensor liegt besser an und lässt sich in der Regel auch besser drüberstreifen.

Das große Wahoo-Logo wird auf beiden Seiten von kleine LED flankiert, die Auskunft über den Funktionsstatus des HF-Sensors geben. Eine blaue LED zeigt den Bluetooth-Verbindungsstatus an. Eine rote LED informiert über den Herzschlag. Wenn sie gerade nicht am Leuchten sind, ist von den LED wenig zu sehen.

Wahoo TICKR X - Batterie

Wahoo TICKR X – Batterie

Die Rückseite zeigt die von HR-Sensoren gewohnten Druckknöpfe zur Befestigung am Brustgurt. In der Mitte sitzt das Batteriefach, das mit Hilfe einer Münze aufgedreht werden kann.

Persönlich mag ich die Lösung des Batteriefachs nicht sonderlich, weil ich mich am Ende doch immer erst auf die Suche nach einer passende Münze begebe. Mir erschließt sich einfach nicht, warum die Hersteller den Schlitz nicht so groß gestalten, dass genau die neue Batterie zum Aufdrehen des Fachs genutzt werden kann. Die habe ich ja immer an der Hand, wenn ich das Fach überhaupt aufdrehen muss.

Wahoo TICKR X - Befestigung

Wahoo TICKR X – Befestigung

Am Ende ist es aber nur eine kleine Herausforderung, denn Wahoo verspricht Laufzeiten von bis zu einem Jahr. Leider gibt es keine Informationen, auf welchen Annahmen diese Aussage basiert, so dass ich mir vorstellen kann, dass bei häufigem Einsatz schon vorher Ersatz für die Batterie gebraucht wird.

Wahoo TICKR X - Ansicht

Wahoo TICKR X – Ansicht

Der verstellbare Brustgurt ist passend für einen Brustumfang zwischen 61 und 122 Zentimetern. Anders als z.B. beim BeetsBLU Smart Cardio 2, bei dem der Sensor auf den Gurt aufgesetzt und davon losgelöst geschlossen wird, wird dient der HF-Sensor von Wahoo als Gurt-Verschluss. Will heißen: An den beiden äußeren Enden des Brustgurts sind die Druckknöpfe, die jeweils an den Sensor geklippt werden.

Wahoo TICKR X - Kontaktflächen

Wahoo TICKR X – Kontaktflächen

Ansonsten gibt es beim Brustgurt keine Überraschungen – solide verarbeitet, aber eben auch Standard.

Insgesamt macht die Verarbeitung des Wahoo TICKR X einen gute Eindruck. Die Spaltmaße sind gering und gleichmäßig und auch Grate sind nicht zu sehen.

Funktionsumfang des TICKR X

Der TICKR X wäre hier nicht im Test, wenn er neben der einfachen Herzfrequenzmessung nicht noch ein paar besondere Funktionen anzubieten hätte. In erster Linie ist der TICKR X ein sehr genauer HF-Sensor der über Elektroden im Brustgurt die schwachen Ströme registrieren kann, die zum Herzschlag führen. Diese Informationen kann er über Bluetooth Smart oder ANT+ an entsprechende Geräte übertragen. Damit lässt sich der TICKR X sowohl mit aktuellen Smartphones, als auch mit einer großen Anzahl von Sportuhren koppeln.

Bewegungsanalyse

Was den TICKR X besonders macht ist die Möglichkeit auch die Bewegungen während des Laufens bzw. Radfahrens zu analysieren. Für den Laufsport stehen somit folgende, weitere Metriken zur Verfügung:

  • Kadenz
  • Bodenkontaktzeit
  • Vertikale Oszillation

Bei den Werten handelt es sich um Angaben, die eher für den ambitionierten oder technisch-interessierten Läufer von Interesse sind. Für den Radsport steht nur die Kadenz als Messwert zur Verfügung.

Zählung von Wiederholungen

Die Bewegungsanalyse kann aber auch genutzt werden, um Wiederholungen bei Workouts zu zählen. Dazu braucht es aber kompatible Apps, die sich mit dem TICKR X verbinden können, um die Wiederholungen anzuzeigen. Eine besonders beliebte App, die das ermöglicht ist die App „7-Minuten-Workout“.

Aufzeichnung ohne Sportuhr und Smartphone

Dank eines integrierten Speichers kann der TICKR X seine Daten auch dann aufnehmen, wenn kein Smartphone oder passende Sportuhr beim Sport mit dabei ist. Der Speicher reicht aus, um bis zu 16 Stunden lang die Herzfrequenz, den Kalorienverbauch und die Trainingsdauer aufzuzeichnen.

TICKR X im Praxiseinsatz

Ich habe den TICKR X bisher bei zahlreichen Läufen und ein paar Mal auch bei Workouts testen dürfen. Grundsätzlich trägt er sich sehr angenehm. Dennoch ist es ein Brustgurt und somit spürbar. Ich trage Brustgurte in der Regel auch immer etwas strammer, weil ich das Gefühl nicht mag, wenn etwas beim Sport beginnt zu rustchen. Trotz fehlender Gummierung am Brustgurt war das beim TICKR X aber nicht der Fall. Das Kompressionsshirt mag gerade beim Laufen auch seinen Anteil am festen Halt gehabt haben.

Hervorzuheben ist das Angebot von ANT+ und Bluetooth Smart. So hat sich nicht nur das Smartphone problemlos bereiterklärt eine Verbindung mit dem TICKR X aufzubauen, sondern auch vivoactive HR, vivoactive 3 und Polar M600. Der TICKR X scheint also nicht wählerisch zu sein.

Einrichtung des TICKR X

Um den HF-Brustgurt nutzen zu können, soll er anfangs einmal mit der Wahoo Fitness-App synchronisiert werden. Die App gibt es kostenlos für Android und iOS im jeweiligen App-Store. Vorweg: Keine der Apps von Wahoo ist eine ausgemacht Schönheit. Hier gilt eher die Bauhausdevise „Form folgt Funktion“.

Um den TICKR X mit der App zu synchronisieren muss das Gerät einmal der App bekannt gemacht werden. Das geht schnell und ohne Probleme. Für einige wenige mag störend sein, dass die Apps von Wahoo alle ausschließlich in englischer Sprache existieren. Doch selbst mit ein paar Resten Schulenglisch ist die Bedienung kein Problem.

Für das Verständnis des in der App integrierten Tutorials dürfen es schon ein bisschen mehr Englischkenntnisse sein, aber auch hier sollten keine großen Herausforderungen warten.

Das kleine Tutorial ist an sich nicht schlecht, weil weder die Kurzanleitung im Lieferumfang, noch die Informationen auf der Webseite großen Aufschluss ermöglichen. Und weil es eben die App ist mit der der Brustgurt auch eingerichtet wird, sind die wichtigsten Informationen zum Loslegen alle beieinander.

Wahoo Fitness App

Die Wahoo Fitness App gehört neben RunFit und 7-Minute-Workout zu den Apps, die von Wahoo kostenlos angeboten werden und eine enge Verzahnung mit dem TICKR X ermöglichen.

Obgleich optische keine Schönheit, ist die Wahoo Fitness App jene App, die alle Daten des TICKR X während der Aktivitäten aufzeichnen und auswerten kann. Dazu kann man aus 40+ Sportprofilen wählen, die einzeln hinsichtlich konfiguriert werden können. Zu den Einstellungsmöglichkeiten gehören

  • Verknüpfte Geräte (Herzfrequenz-Sensoren)
  • Datenquellen
    • Geschwindigkeit und Distanz (GPS oder TICKR X)
    • Kadenz (TICKR X)
    • Höhenprofil (GPS)
  • Datenseiten
  • Audio-Feedback
    • Status der Aufzeichnung
    • Distanz- / Rundenbasierte Ansagen (0,5 km / 1 km / 5 km bzw. 1′ / 5′ / 10 ‚)
    • Rundenauswertung
    • Geräteverbindung (Verbindung bzw. Verbindungsverlust)

Besonders interessant während des Sports sind sicherlich die Datenseiten, welche die aktuell ermittelten Messwerte präsentieren. Einen Überblick über die beim Profil „Laufen“ vorkonfigurierten Datenseiten bieten die beiden folgenden Bilder:

Wahoo Fitness - Datenseiten "Laufen"

Wahoo Fitness – Datenseiten „Laufen“

Wahoo Fitness - Datenseiten "Laufen"

Wahoo Fitness – Datenseiten „Laufen“

Leider sind die einzelnen Felder auf den Datenseiten thematisch gruppiert und können nicht frei verteilt werden. Sich so die wichtigsten Informationen alle auf eine Seite zu legen ist aktuell nicht möglich. In Folge können Datenseiten nur en-bloc hinzugefügt oder gelöscht werden. Die Reihenfolge der Datenseiten kann frei gewählt werden, dass Umsortieren ist aber umständlich gelöst.

Alles in allem ist die Wahoo Fitness App funktional. Eine Frischzellenkur täte ihr wirklich gut, um den Gesamteindruck des TICKR X noch zu verstärken.

7-Minuten-Workout

Großer Beliebtheit erfreuen sich 7-Minuten-Workout-Apps, weil sie 12 intensive Körperübungen anleiten, die zum einen innerhalb von ca. 7 Minuten unterbringen und allesamt ohne Geräte auskommen. Eben eine solche App gibt es auch von Wahoo, die den Vorteil besitzt, dass sie sich mit dem TICKR X verbinden kann, um Wiederholungen und die Herzfrequenz zu messen.

Die 7-Minuten-Workout-App von Wahoo konnte ich mir während des Tests auf meinem Samsung Galaxy S6 anschauen. Leider werden hier nur die Wiederholungen angezeigt. Die Herzfrequenz sehe ich während der Übungen nicht. Anders ist das offenbar auf dem Apple TV für den es die App ebenfalls gibt. Auch mit diesem lässt sich der TICKR X koppeln und sowohl die Übungen, als auch die Körperwerte am großen Fernseher verfolgen. Da ich jedoch kein Apple TV besitze, gehört diese Aussage in den Bereich des „Hab-ich-mal-im-Internet-gesehen“.

Insgesamt kann die App nicht wesentlich von der Kopplung mit dem TICKR X profitieren. Ich hätte da durchaus mehr erwartet, was die Aufzeichnung und die Auswertung der Daten angeht. Dauerhaft werden die Wiederholungen und der Puls z.B. nicht gespeichert, so dass eine Entwicklung über einen größeren Zeitraum hinweg nicht dokumentiert wird. Liebes Wahoo-Team: Da kann man mehr draus machen. Immerhin ist die App aber in deutscher Sprache verfügbar.

Kompabilität zu anderen Apps

Wenn ich es mir immer frei aussuchen dürfte, dann würde ich für den Laufsport auch auf andere Apps am Markt zurückgreifen. Zu den beliebtesten gehören sicherlich Runtastic, Sportractive und Strava. Die Möglichkeiten der Nutzung von TICKR X mit Apps von Drittanbietern ist also für viele eine interessante Sache.

Und hier kann ich vorerst nur Positives berichten: Da sich der TICKR X über Bluetooth Smart auch ohne Wahoo Fitness App mit dem Smartphone verbindet und die Protokolle zur Datenübertragung offenbar sauber umsetzt, wird der Brustgurt von so ziemlich allen Fitness Apps anstandlos erkannt. Wichtig zu wissen ist jedoch, dass die Apps dann nur die Herzfrequenz zu verwerten wissen. Die eingangs benannten Laufmetriken werden von Drittanbietern nicht ausgewertet.

Wahoo TICKR X im Vergleich

Jetzt bekomme ich ja sehr häufig (egal bei was für eine Produktkategorie) die Frage gestellt, wie genau und zuverlässig die Messungen sind. Hierzu habe ich auf den diversen Läufen ein paar andere Geräte mitgenommen, die allesamt über optische Verfahren den Puls bestimmen. Wie sich der TICKR X im Vergleich mit

  • Garmin vivoactive HR
  • Polar M600
  • Fitbit Ionic
  • Scosche RHYTHM+

schlägt, darüber geben die folgenden Charts Auskunft.

Wahoo TICKR X - Vergleich

Wahoo TICKR X – Vergleich

Auffällig ist, wie nah mittlerweile die Messung der Herzfrequenz per Optik und Elektroden beieinander liegen, wenn die Kurven eher gleichmäßig verlaufen. Nichtsdestotrotz gibt es auch hier wieder ein paar Dinge, die bei jedem Vergleich „Klassische HF-Messung vs. Optische HF-Messung“ auffallen.

Wahoo TICKR X vs. Garmin vivoactive HR

Wahoo TICKR X vs. Garmin vivoactive HR

Schaut man sich den Beginn der Aufzeichnung an, stellt man über nahezu alle Produkte und Gegenüberstellungen fest, dass die optischen Verfahren wild ausschlagen. Es scheint immer so, als ob die optischen Verfahren „warmlaufen“ wollen.

Deutliche Abweichungen gibt es bei größeren Wechseln der Pulsrate, wie sie z.B. beim Intervalltraining vorkommen. Hier zeigen fast alle optischen Vertreter eine Trägheit, die den Kurvenverlauf der Messung durch den HF-Brustgurt hinterherhinkt. Will heißen: Der Brustgurt hat die Erhöhung bzw. Senkung der Pulsrate bereits registriert während die optischen Vertreter immer noch den alten Wert messen.

Wahoo TICKR X - Intervalle

Wahoo TICKR X – Intervalle

Wahoo TICKR X - Intervalle

Wahoo TICKR X – Intervalle

Ich habe mal zwei Kurven herausgegriffen, um den Unterschied zu verdeutlichen. Das ganze ist übrigens systembedingt und es gibt noch keinen Hersteller, der dieser Herausforderung am Handgelenk angemessen begegnen konnte. Eine Ausnahmestellung nimmt der RHYTHM+ von Scosche ein, der am Unterarm getragen sehr nah an die Werte des TICKR X herankommt.

Wahoo TICKR X vs. Fitbit Ionic

Wahoo TICKR X vs. Fitbit Ionic

Garmins vivoactive HR und die aktuelle Ionic von Fitbit weisen noch die größten Abweichungen zum TICKR X auf. Nichts dramatisches und nichts, was lange anhält.

Wahoo TICKR X vs. Polar M600

Wahoo TICKR X vs. Polar M600

Besser schlägt sich die Polar M600, die im Vergleich zu Garmin und Fitbit aber auch mit deutlich mehr LED an der Gehäuseunterseite aufwartet.

Wahoo TICKR X vs. Scosche RHYTHM+

Wahoo TICKR X vs. Scosche RHYTHM+

Seine Ausnahmestellung bei Vetretern der optischen HF-Sensoren macht einmal mehr das RHYTHM+ von Scosche deutlich. Nach kleine Abweichungen zu Beginn liegen TICKR X und RHYTHM+ gleichauf.

Jetzt fehlt mir auch hier das medizinisch geeichte Gerät, um den ultimativen Vergleich hinsichtlich der Genauigkeit anzubieten. Was im Vergleich zu den anderen Produkten aber deutlich wird ist, dass sich das TICKR X keine Blöße gibt. Die gemessenen Daten machen allesamt einen plausbiblen Eindruck und weder gab es Aussetzer während der Aufzeichnung, noch komplette Verbindungsabbrüche.

Wahoo TICKR X Test – Fazit

Der TICKR X hinterlässt einen durchweg guten bis sehr guten Eindruck. Ohne Tadel ist die Verarbeitung und der Funktionsumfang. Abgesehen vom Garmin HRM-Brustgurt kenne keinen anderes Produkt, das einen ähnlich großen Funktionsumfang bietet. Die Laufmetriken und die Aufzeichnung auf den internen Speicher gehören sicherlich zu den Highlights.

So richtig profitieren Wearables in der Regel ja erst im Zusammenspiel mit Software, die die gemessenen Daten auswerten und aufbereiten kann. Hier tut sich der TICKR X ein wenig schwer: Die Apps sind einfach nicht zeitgemäß und könnte die Vorzüge des TICKR X deutlich besser unterstreichen. Schon die Vielfalt von drei ähnlichen Apps ist ein wenig verwirrend und selbst am Ende des Tests frage ich mich, welche App nun genau welchem Zweck dient und ob man sie nicht hätte auch kombinieren können.

Die Kombination mit der 7-Minuten-Workout-App ist in meinen Augen eher ein Gimmick, denn eine wirklich sinnvolle Nutzung.

Schließt sich die Frage an, ob der TICKR X eine Empfehlung wert ist? In meinen Augen ist er das, es kommt aber stark darauf an, wem man die Empfehlung ausspricht. Der TICKR X ist eben mehr als ein normaler Burstgurt zur Pulsmessung. Wer nur diesen Wert benötigt und mit den Laufmetriken überfordert ist bzw. diese nicht nutzt, der findet günstigere Alternativen. Wer lauftechnisch versierter ist oder werden möchte, dem geben die zusätzlichen Daten wertvolle Informationen an die Hand. Und durch die Nutzung von ANT+ und Bluetooth Smart, sowie die Kompabilität zu diversen Sport- und Fitness-Apps ist der Einsatz größtmöglich flexibel.

Damit gehört der TICKR X in meinen Augen zum vollständigsten, was momentan an HR-Brustgurt zu bekommen ist, auch wenn man hier ein Auge zudrücken muss.

Wahoo TICKR X HF- und Workout Tracker
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Offenlegung / Werbung: Das Produkt wurde mir auf meine Anfrage hin für den Test der/des Wahoo TICKR X von Wahoo kostenlos zur Verfügung gestellt. An den Inhalt des Testberichts wurden keine Bedingungen geknüpft. Der Inhalt des Testberichts spiegelt somit vollständig meine eigene, unvoreingenommene Meinung und Erfahrung mit dem Produkt wider.

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Scosche RHYTHM+ im Test https://www.fitness-tracker-test.info/scosche-rhythm-test-pulsmessung-ohne-brustgurt/ https://www.fitness-tracker-test.info/scosche-rhythm-test-pulsmessung-ohne-brustgurt/#respond Fri, 19 May 2017 11:09:59 +0000 https://www.fitness-tracker-test.info/?p=5465 Handgelenk oder Brustgurt – die Frage spaltet jene, die sich für die Messung der eigenen Herzfrequenz interessieren. Was viele nicht wissen ist, dass auch die Messung am Ober- oder Unterarm möglich ist und mit dem richtigen Produkt sogar bessere Werte liefert. Scosche bietet mit dem RHYTHM+ eine entsprechende Lösung an. Ich habe sie mir angeschaut.

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Scosche RHYTHM+ Verpackung

Handgelenk oder Brustgurt – die Frage spaltet jene, die sich für die Messung der eigenen Herzfrequenz interessieren. Was viele nicht wissen ist, dass auch die Messung am Ober- oder Unterarm möglich ist und mit dem richtigen Produkt sogar bessere Werte liefert. Scosche bietet mit dem RHYTHM+ eine entsprechende Lösung an. Ich habe sie mir angeschaut.

Wenn es um die Messung der Herzfrequenz geht, dann stehen im Wesentlichen zwei Ansätze zur Verfügung:

  • Messung mit Brustgurt

    Der klassische Brustgurt registiert die elektrischen Impulse, die für die Muskelkontraktion des Herzens sorgen. Die Technik ist seit Jahrzehnten im Gebrauch und bietet medizinische Genauigkeit.

  • Messung am Handgelenk

    Seit ein paar Jahren nimmt im Sportbereich die Messung auf Basis opto-elektrischer Verfahren zu, bei denen Licht einer bestimmen Wellenlänge auf die Haut gerichtet wird. Der rote Farbstoff im Blut absorbiert einen Teil des Lichts, der andere Teil wird zurückgeworfen. Da die Menge kapilaren Bluts mit jedem Herzschlag an- und abschwillt, lässt sich aus dem Anteil reflektierten Lichts auf die Herzfrequenz schließen.

Beim RHYTHM+ von Scosche handelt es sich um einen Vertreter der Geräte mit optischer Herzfrequenzmessung. Im Gegensatz zur breiten Masse an optischen HF-Sensoren, wird der RHYTHM+ jedoch nicht am Handgelenk, sondern am Unterarm getragen. Welche Vorteile das hat, dazu später mehr.

Genauigkeit bei der optischen HF-Messung

Die Genauigkeit optischer HF-Messungen hängt von vielen Faktoren ab. Neben dem Hautton, dem Bräunungsgrad, der Körperbehaarung und dem Einfall seitlichen Lichtes, spielt auch die Platzierung des Sensors am Handgelenk eine wesentliche Rolle. Abweichungen von bis zu fünf Prozent im Vergleich zur Messung mit dem Brustgurt können auftreten. Schlimmer noch trifft es diejenigen, die einen optischen HF-Sensor am Handgelenk beim Radsport nutzen. Sehen die Werte im Labor und auf der Rolle noch gut aus, sind sie auf der Straße oder im Gelände erfahrungsgemäß nicht zu gebrauchen.

Für viele ist der Brustgurt jedoch keine Alternative. Störend empfinde ihn viele, aber gerade Frauen haben häufig mit einem angenehmen Sitz zu kämpfen.

Ich muss gestehen, dass ich einen Brustgurt auch nur dann umschnalle, wenn ich wirklich an den genauen Werten interessiert bin oder eben ein neues Gerät ausprobiere. Könnte ich darauf verzichten, würde ich den Brustgurt zuhause lassen.

Der RHYTHM+ versucht diese Probleme zu beseitigen und eine Alternative für Brustgurt und Fitnessarmband zu sein. Wenn ich in Folge von Armband spreche, dann behaltet bitte in Erinnerung, dass das RHYTHM+ nicht Handgelenk, sondern an Unter- bzw. Oberarm getragen wird.

Scosche RHYTHM+ Unboxing

Das Scosche RHYTHM+ wird in einer kleinen Verpackung aus Kunststoff vertrieben. Mich hat die Variante in Neon-Magenta erreicht und in eben dieser Farbe präsentiert sich auch die kleine Produktbox. Wen die Farbe irritiert, dem sei gesagt, dass es den RHYTHM+ auch in den Farben Schwarz, Blau und Neon-Gelb gibt.

Scosche RHYTHM+

Scosche RHYTHM+

Farblich ist aber nur die Innenseite des Armbands, dessen umgeschlagene Enden zwar auch nach außen zeigen, das Armband aber eben nicht vollflächig farbig ist. In der Mitte des Armbands sitzt die Sensoreinheit, die auf der Oberseite durch eine graue Kunststoffabdeckung geschützt ist und auf der Unterseite den optischen Sensor bereithält.

Was den HR-Sensor besonders macht, ist die dritte LED, die gelbes Licht aussendet. In Kombination mit den beiden grünen LED sollen so tiefere Hautschichten erreicht und der Blutfluss in qualitativ und quantitativ größeren Gefässen beobachtet werden. In die gleiche Richtung geht Scosche bei der Trageposition des RHYTHM+. Durch das Mehr an Muskeln und Gewebe sollen im Ergebnis die Messungen genauer sein, als bei der Messung mit ausschließlich grünem Licht am Handgelenk.

Scosche RHYTHM+

Scosche RHYTHM+

In der Produktbox finden sich neben dem RHYTHM+ ein zusätzliches, längeres Armband, das USB-Kabel mit Ladeschale und die mehrsprachige Anleitung.

Scosche RHYTHM+ Lieferumfang

Scosche RHYTHM+ Lieferumfang

Erster Eindruck

Vergleicht man das Armband mit den Produkten der Konkurrenz, wird der Scosche RHYTHM+ sicherlich keinen Schönheitspreis gewinnen. Am wenigsten attraktiv wirkt noch die graue Abdeckung auf der Oberseite, deren Material nicht sonderlich hochwertig anmutet. Der Kunststoff wirkt Produkt nicht angemessen, wenngleich er sauber verarbeitet ist. Immerhin ist es schweißresistent und IP67 klassifiziert, kann also auch mal einen Moment ins Wasser. Zum Schwimmen hingegen ist der HF-Sensor jedoch nicht geeignet.

Vielleicht ist es die Farbe, die mich stört, aber optisch hat es wenig zu bieten. Da der RYHTHM+ aber auch kein Begleiter für den Alltag, sondern tatsächlich ein sportliches Wearable ist, sind die inneren Werte deutlich wichtiger.

Scosche RHYTHM+ Ladeschale

Scosche RHYTHM+ Ladeschale

Das Material des Armbands hingegen ist angenehm zu tragen. Die Innenseite des Armband besteht aus atmungsaktivem Neopren, die Außenseite aus Klettband. Ein bisschen mehr Flexibilität hätte ich mir vom Material gewünscht, denn diese tendiert gegen Null. Wenn ich den RYHTHM+ an- oder ablegen möchte, führt für mich kein Weg um das Öffnen des Klettverschlusses herum. Wäre das Material flexibler, könnte man das Armband einfach drüber- oder abstreifen. So bleibt die flaue Vorahnung, dass das Klettband eines Tages Ermüdungserscheinungen zeigt. Gleichwohl das bei einem flexiblen Material auch passieren kann. Hmmm… Wie man es macht, man macht es falsch.

Notfalls erhält man für wenig Geld jedoch Austauscharmbänder in unterschiedlichen Farben direkt vom Hersteller.

Funktionsumfang des RHYTHM+

Der Scosche RYHTHM+ ist ein reiner HF-Sensor, der die Messwerte per ANT+ oder Bluetooth Smart an andere Geräte, respektive Apps, weitergibt. Einen internen Speicher zur Aufzeichnung bietet das Armband leider nicht, so dass auch immer ein Smartphone oder anderes Gerät mitgeführt werden muss, um die ermittelten Werte zu verarbeiten.

Dass der RHYTHM+ sowohl über Bluetooth Smart, als auch über ANT+ die Daten funkt, erlaubt größtmögliche Flexibilität und dürfte gerade im Radsport Anklang finden, wo viele Geräte auf ANT+ setzen.

Ein-Knopf-Bedienung

Und weil das Produkt „so wenig“ kann, kommt es auch mit erfrischend wenig Bedienelementen aus. Der einzige Knopf (zum Ein- und Ausschalten) versteckt sich unter der grauen Abdeckung auf Höhe des Scosche Logos. Ebenfalls darunter versteckt befindet sich eine kleine LED, die durch den Kunststoff durchscheint und über den Betriebszustand informiert.

So Scosche an einem Nachfolger arbeiten sollte, würde ich mir einen kleinen Vibrationsmotor für die Zukunft wünschen, der beim Ein- und Ausschalten kurzes Feedback gibt. Während der kühlen Monaten habe ich den RHYTHM+ stets unter einem langen Shirt getragen und dann ist einfach nicht ersichtlich, was die LED jetzt anzeigen.

Optische HF-Messung und Akkuleistung

Scosche RHYTHM+ Optischer Herzfrequenzsensor

Legt man den RYHTHM+ neben eine „normale“ Sportuhr mit optischem HF-Sensor fällt die hohe Lichtstärke der LED des RHYTHM+ auf.

Während es bei der Sportuhr scheint, als ob jeder und alles Energie sparen muss, schöpft das Produkt von Scosche aus dem Vollem. Die Lichtleistung hat natürlich auch einen direkten Einfluss auf die Akkulaufzeit des Armbands. Einmal voll geladen, reicht die Kapazität für ca. 8 Stunden.

Die verbaute Technologie stammt von der Firma Valencell und gehört damit zu den führenden Vertretern.

Für das Tragen empfiehlt Scosche das Armband am Unterarm (ein Stück unterhalb der Armbeuge) zu tragen. Der Sensor kann dabei auf der Armoberseite oder der Innenseite verweilen. Persönlich mag ich die Oberseite mehr, auch wenn diese im Sommer deutlich mehr Farbe abgekommt. Folglich müssten im Sommer die Ergebnisse beim Tragen auf der Innenseite genauer sein. Am Ende kann das Armband aber überall getragen werden, wo

  • das Band zur Befestigung ausreicht
  • die Haut für die Messung ausreichend dünn ist
  • der Sensor möglichst eben auf der Haut aufliegt

Die Technologe funktioniert also weitestgehend unabhängig von der Platzierung, die besten Werte mitnichten gibt es an den vom Hersteller empfohlenen Stellen.

Konnektivität

Scosche hat die Protokolle zur Übertragung von Herzfrequenzen übrigens so sauber umgesetzt, dass das Armband problemlos von 200+ Apps genutzt werden kann. Das trifft insbesondere für Runtastic, Endomondo und Runkeeper, die sich weltweit großer Beliebtheit erfreuen. Aufgrund der geradlinigen Umsetzung bekommen auch die Garmin vivoactive HR, sowie die Polar M600 umgehend von der Anwesenheit des RHYTHM+ Wind und wollen diesen an sich koppeln. Das trifft wahrscheinlich auch für unzählige andere Sportuhren zu, aber mit diesen beiden war ich unterwegs.

Unterwegs mit dem RHYTHM+

Natürlich habe ich mir die Frage gestellt, wie genau der RHYTHM+ arbeitet und bin geschmückt wie ein Weihnachtsbaum mit allerhand Geräte zur Messung der Herzfrequenz unterwegs gewesen. Kein besonders schnelles Tempo, eine Aufwärmphase von vier Minuten mit drei Intervallen zu je sechs Minuten. Exemplarisch habe ich einmal die Kurven vom HR-Brustgurt von Beets BLU, Garmin vivoactive HR und eben dem RHYTHM+ übereinander gelegt.

Herzfrequenz - RHYTHM+ vs Beets BLU

Herzfrequenz – RHYTHM+ vs Beets BLU

Schön zu sehen ist, wie nah der RHYTHM+ der Kurve des HF-Brustgurts folgt. Hier und da gibt es kleine Ausreißer und in Summe scheint der RHYTHM+ immer einen Tick hinten dran zu sein. Im Rahmen der Messgenauigkeit würde ich von „nahezu deckungsgleich“ sprechen wollen. Hält man sich vor Augen, dass das Produkt bereits 2015 auf den Markt gekommen ist, ist das eine tolle Leistung.

Herzfrequenz - RHYTHM+ vs Garmin vivoactive HR

Herzfrequenz – RHYTHM+ vs Garmin vivoactive HR

Ein ähnliches Bild liefert der Vergleich von Garmin vivoactive HR und RHYTHM+ und doch unterscheiden sich die Aufnahmen. Der Verlauf der vivoactive HR ist deutlich unruhiger, mit plötzlichen Ausreißern nach oben und unten. Glättet man die Kurven nur leicht, fallen sie praktisch aufeinander. Nichtsdestotrotz sind die Unterschiede auffällig. Der zeitliche Versatz fehlt hier offenbar gänzlich.

Scosche RHYTHM+ Test: Fazit

Auf der Suche nach einer Alternative zum HF-Brustgurt kennen viele nur die Fitness Tracker und Sportuhren, die über einen integrierten optischen HR-Sensor verfügen. Wer aber bereits über eine Sportuhr verfügt, möchte nicht unbedingt wechseln oder in eine neuere Variante mit HR-Messung investieren. RHYTHM+ to the rescue – das Armband stellt mit ca. 70 EUR eine relativ günstige Alternative zu Brustgurt und Neuanschaffung dar.

Im Gebrauch ist es völlig unauffällig und leicht zu bedienen. Die zwei großen Vorteile sind die Messgenauigkeit und die Verbindungsmöglichkeiten über ANT+ und Bluetooth Smart. In der Benutzung ist man so nahezu nicht eingeschränkt.

Der Komfort beim Tragen ist wirklich so angenehm und die Werte für mich nachhaltig genau, dass der RHYTHM+ bei fast jeder Gelegenheit mitgenommen wird. Natürlich ist es eine Art den Test langfristig fortzuführen, auf der anderen Seite dient mir der RHYTHM+ als zuverlässige Kontrolle der HF-Sensoren von Sportuhren und Fitness Trackern.

Wer auf der Suche nach einer Alternative zum Brustgurt ist ohne wesentlich auf dessen Genauigkeit verzichten zu wollen, dem kann ich den Scosche RHYTHM+ wärmstens ans Herz legen.

Scosche RHYTHM+
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95,00 €
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Offenlegung / Werbung: Das Produkt wurde mir auf meine Anfrage hin für den Test der/des Scosche RHYTHM+ von Scosche kostenlos zur Verfügung gestellt. An den Inhalt des Testberichts wurden keine Bedingungen geknüpft. Der Inhalt des Testberichts spiegelt somit vollständig meine eigene, unvoreingenommene Meinung und Erfahrung mit dem Produkt wider.

Warum der Beitrag dennoch als 'Werbung' gekennzeichnet ist, könnt ihr unter Kennzeichnungspflicht nachlesen.

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