Fitness Tracker Test 2024
Sportuhren, Smartwatches & Activity Tracker Vergleich

Icefox Fitnessarmband Test – Wann lohnt der Kauf des billigen Produkts?

Lange Zeit habe ich mich um den Test eines günstigen Fitness Trackers aus Fernost gedrückt. Weil es mich stets fasziniert hat, wie die günstigen Produkte derart viele Rezensionen auf Amazon mit durchweg guten Noten erhalten, habe ich mir ein solches Armband einfach mal beschafft und für euch getestet.

Icefox Fitnessarmband

Icefox Fitnessarmband

Ich hab mir den Fitness Tracker von Icefox als Angebot bei Amazon für 12,99 EUR besorgt. Normalerweise kostet er um die 25 EUR ist aber mehrmals die Woche in den Blitzangeboten von Amazon vertreten. Dann heißt der Hersteller nicht zwingend Icefox, es handelt sich in der Regel aber um ein und das selbe Gerät. Folglich hätte dieser Test auch mit

  • Yamay Fitnessarmband im Test
  • Willful Fitnessarmband im Test
  • Lintelek Fitnessarmband im Test

überschrieben werden können. Der Grund dafür ist ein ganz einfacher: Der hier getestete Fitness Tracker ist ein Whitelabel-Produkt, das unter verschiedenen Namen bzw. von Verschiedenen Unternehmen angeboten wird. Das mag auch der Grund dafür sein, warum sich im Produktnamen kein Hinweis darauf findet, um welches Modell es sich am Ende wirklich handelt. Ich komme darauf später noch einmal zurück…

Wer einen Hinweis darauf finden möchte, ob es sich bei verschiedenen Anbietern u.U. um das gleiche Modell handelt, der wirft am besten einen Blick auf das bei Amazon abgebildete Display. Die sehen nämlich für das gleiche Produkt auch alle gleich aus. Im Wesentlichen unterscheiden sie sich im Gehäuse und im Armband, nicht jedoch in der verbauten Technik.

Lieferumfang des Icefox Fitnessarmbands

Der Fitness Tracker wird in einer kleinen Verpackung aus Karton vertrieben. Wer ihn über den Versandhandel bezieht, der läuft Gefahr, dass die Verpackung des Fitnessarmband mit allerlei Aufklebern mit Barcodes und Seriennummern zugekleistert ist. Für die Fotos hier im Test habe ich die Vorderseite ersteinmal von zwei großflächigen Aufklebern befreien müssen. Zwei weitere verdecken einen guten Teil der Informationen auf der Rückseite.

Auf der Verpackung findet sich übrigens kein Hinweis auf Icefox. Das muss nicht zwingend bei allen Whitelabel-Produkten so sein, unterstreicht für den Fitness Tracker von Icefox jedoch, dass es sich um ein Produkt unter vielen handelt. Auf der Verpackung befinden sich erste Hinweise zum Funktionsumfang:

  • Herzfrequenz-Messung
  • Schrittzählung
  • Berechnung zurückgelegte Distanz
  • Berechnung Kalorienverbrauch
  • Bewegungserinnerung

In der Verpackung befindet sich völlig unspektakulär das Fitnessarmband und eine Kurzanleitung zum Laden und dem damit verbundenen Auseinandernehmen und Wiederzusammenbauen. Zudem findet sich auch eine gedruckte Anleitung in sechs Sprachen (u.a. deutsch) in der Verpackung. Schwächen in der Übersetzung finden sich in nahezu jedem Satz, auch wenn die meisten Inhalte zu verstehen sind.

Icefox Fitnessarmband – USB-Anschluss

Icefox Fitnessarmband – USB-Anschluss

Ein Ladekabel findet sich in der Verpackung nicht, denn das Icefox Fitnessarmband versteckt einen USB-Stecker direkt im Armband. Es wird zum Laden also direkt in einen USB-Port gesteckt.

Erster Eindruck

Das Icefox Fitnessarmband hinterlässt einen ersten, guten Eindruck. Erst beim genaueren Hinsehen offenbaren sich Grate am Uhrengehäuse. Spaltmaße sind nur zwischen dem Display und dem Gehäuse erkennbar. Diese sind gleichmäßig und gering. Aus Sicht der Verarbeitung lässt sich nicht beanstanden. Sieht für mich alles ordentlich und robust aus.

Icefox Fitnessarmband – Sensoren

Icefox Fitnessarmband – Sensoren

Das gleiche gilt für das schwarze TPU-Armband. Das ist mit 16mm vergleichsweise schmal und hinterlässt damit an Handgelenken von Mann und Frau einen passablen Eindruck. Dank einer klassischen Dornschließe sitzt das Armband fest am Handgelenk.

Icefox Fitnessarmband

Icefox Fitnessarmband

Neben der Verarbeitung gilt mein erster Eindruck auch dem Materialmix und hier kann das Icefox Fitnessarmband mit den höherpreisigen Modellen der Konkurrenz nicht mithalten. Für ca. 25 EUR erhält man einen Fitness Tracker, der vollständig aus Plastik besteht. Fitbit Alta bzw. Charge 3 verfügen hingehen über ein Uhrengehäuse aus Metall und einem Displayglas aus kratzfestem Gorilla Glas.

Nachteilig finde ich Lösung, den USB-Anschluss im Armband zu verstecken. Um das Fitnessarmband aufladen zu können, muss das Armband nämlich von der Uhr abgezogen werden. Das geschieht beim ersten Mal noch mit reichlich Kraftaufwand, geht aber mit jedem Mal leichter von der Hand. Ein Zeichen dafür, dass das Armband an dieser Stelle etwas ausleiert, so dass zu befürchten ist, dass das Armband mittelfristig nicht mehr mit voller Kraft hält.

Innerhalb von ca. 1,5 Stunden ist das Armband am normalen USB-Anschluss auch vollständig geladen und dem Einsatz steht nichts im Wege.

Icefox Fitnessarmband – Ein Blick auf die Hardware

Gesteuert wird das Fitnessarmband mit einer touch-empfindlichen Fläche unterhalb des Displays. Touch-empfindlich meint aber tatsächlich nur Berührungen und keine Wischen o.ä.

Icefox Fitnessarmband – Ansichten

Icefox Fitnessarmband – Ansichten

Mit jeder Berührung wandert das Display zur nächsten Ansicht. Das umfasst neben der Anzeige von Datum und Uhrzeit, absolvierten Schritten und eingestellten Alarmzeiten, die bis zu drei Sportarten, die direkt vom Handgelenk aus aufgezeichnet werden können. Zusätzlich besteht die Möglichkeit, sich ausgehend von der Schrittanzeige durch ein langes Berühren des Touch-Button die Tageswerte für den zurückgelegten Kilometer, die Aktivminuten und den Kalorienverbrauch anzeigen zu lassen.

Icefox Fitnessarmband – Ansichten

Icefox Fitnessarmband – Ansichten

Weil das Armband durchweg sehr träge auf die Berührungen reagiert, entstand bei mir öfter der Eindruck, dass ich mit dem Finger nicht richtig getroffen hatte. Das stete „Drücken“, „Warten“, „Gucken“ besteht trübt das Nutzungserlebnis doch schon sehr.

Hält man den Finger bei Anzeige einer der Sportarten länger auf den Touch-Button, wird die Aufzeichnung einer Aktivität gestartet. Erneutes, langes Berühren beendet sie Aufzeichnung wieder.

Dunkles Farbdisplay trotz 5 Stufen

Wundert euch nicht über die maue Qualität der Displayfotos. Da habe ich schon eine Menge nachgearbeitet, denn trotz der Möglichkeit das Display in der Helligkeit zu regeln, wird es nie richtig hell. Auf der hellsten Stufe wird es gerade so hell, dass es nachts oder im Kino nicht stört. Mehr ist aus dem kleinen Display nicht herauszuholen, auch wenn die Farben im Dunkeln einen ordentlichen Eindruck hinterlassen.

Im Alltag wird das Display aber zum Spielball der Umgebungslichts. Gerade unter freiem Himmel heben sich die dargestellten Informationen nicht mehr ausreichend ab.

Vergleich – Displayhelligkeit

Vergleich – Displayhelligkeit

Zur besseren Einordnung habe ich einmal Inspire HR und Versa neben das Fitnessarmband von Icefox gestellt. Ich denke die Unterschiede sind deutlich.

VeryFitPro – Eine App sie alle zu knechten

Bei so ziemlich jedem Fitnessarmband, was mir in die Hände gekommen ist, muss die passende App heruntergeladen und ein kostenloses Benutzerkonto angelegt werden. Das mit der App stimmt für das Armband von Icefox genauso, ein Nutzerkonto braucht es aber nicht zwingend. Bei der App handelt es sich um VeryFitPro und ähnlich wie das Armband ein Whitelabel-Produkt ist, ist die App das Pendant auf dem Smartphone und kann sich mit Dutzenden dieser Whitelabel-Produkte verbinden.

Ohne Nutzerkontozwang

Wer sich die VeryFitPro App installiert, der wird sich ein wenig wundern, dass bei der Einrichtung des Armbands kein Nutzerkonto angelegt werden muss. Verzichtet man auf das Nutzerkonto werden alle Daten vom Fitnessarmband alleinig auf das Smartphone oder Tablet überspielt. Für sich genommen ist das nicht schlecht und is Wasser auf den Mühlen jener, die sich Selbstvermessung ohne Weggabe der Daten wünschen.

Ich wäre da aber ein bisschen vorsichtiger, denn ich habe in den Datenschutzbestimmungen nichts gefunden, was das Spiegeln der Daten in der Cloud abhängig von einem Nutzerkonto macht. Durch das Fehlen einer Zuordnung zu E-Mail-Adresse und Co. dürfte der Rückschluss auf eine natürliche Person aber schwieriger fallen.

Quintessenz ist dennoch: Der Fitness Tracker von Icefox kann auch ohne Nutzerkonto verwendet werden.

VeryFitPro mit Licht und Schatten

Hinsichtlich der App bin ich ein bisschen hin- und hergerissen. Positiv ist die übersichtliche Struktur der Anwendung. Diese unterteilt sich in drei Ansichten für

  • Aktivität (besser: Aktivitäten)
  • Sleeptimer (besser: Schlafdaten)
  • Herzrate (besser: Herzfrequenz)

Die Bezeichnung sind in der App nicht ganz treffend, so dass ich in die Klammern dahinter einmal geschrieben habe, was besser passen könnte. Darunter findet sich für alle Ansichten gleich eine Timeline, die besondere Ereignisse des Tages aufführt. In der Regel sind das die Schlafdaten aus der Nacht und manuell aufgezeichnete Aktivitäten.

Durch die App kann man sich schnell und zielgerichtet bewegen. Dabei werden Tageswerte als Zusammenfassung und als Verlauf über den Tag für die folgenden Bereiche angezeigt:

Tageswerte im Bereich ‚Aktivitäten‘

  • Schrittzahl
  • Kalorienverbrauch
  • Zurückgelegte Strecke

Trotz Messung der Herzfrequenz schafft es das Armband nicht, die REM-Phasen während des Schlafens zu erkennen. Auch dass gehört mittlerweile zum guten Ton.

Tageswerte im Bereich ‚Herzfrequenz‘

  • Ruhepuls
  • Herzfrequenz (durchschnittlich)
  • Herzfrequenz (max)

In der Detailansicht werden die erfassten Werte auf Wochen-, Monats- oder Jahressicht zusammengefasst. Hier stört die viel zu kleine Darstellung der Informationen. Insgesamt ist die VeryFitPro App für Menschen mit guten Augen.

Erfahrungen im Alltag

Ich werde mit dem Armband von Icefox selbst nach 4 Wochen der Nutzung nicht richtig warm. Wiederholt stört mich das träge und dunkle Display. Wahrscheinlich bin ich auch durch die vielen höherpreisigen Produkte „versaut“, die ich mittlerweile in den Händen gehalten habe. Aber genau diese zeigen auch, dass man selbst die einfachen Funktionen des Icefox Fitnessarmbands besser gestalten kann und ich dann auch gerne bereit bin mehr dafür zu investieren.

Hinsichtlich der Genauigkeit der gemessenen Daten fällt das Icefox-Produkt nicht negativ auf. Ich vergleiche ja schon seit geraumer Zeit keine unterschiedlichen Geräte mehr, was die Anzahl der Schritte angeht. Solange die Werte halbwegs plausibel sind und über Wochen hinweg stimmig bleiben, besteht dafür auch kein Grund. Am Ende sind es Tendenzen die euch einen Mehrwert bieten und nicht zwingend, ob ihr 9.400 oder 10.200 Schritte am Tag gelaufen seid.

Display beim Sport zu klein

Für das Ablesen von Dauer, Strecke, o.ä. beim Sport ist das Display schlichtweg zu klein und zu lichtschwach. In Folge sind die dargestellten Werte kaum ablesbar und das Armband eher zum passiven Aufzeichnen der Aktivität geeignet. Auch die Art der Aktivität muss im Nachhinein per App festgelegt werden. Unterschiedliche Aktivitäten kennt das Armband selbst nicht.

Alternativ kann eine Aktivität auch über die App gestartet werden, die Anzeige des Armbands wechselt dann in den Sport-Modus.

Benachrichtigungen

Über die App lassen sich eine ganze Reihe von Apps auswählen, deren Benachrichtigungen auf das Armband übertragen werden sollen. Ist das Telefon in der Nähe und die Bluetooth-Verbindung zwischen Smartphone und Wearable aktiv, dann vibriert das Armband auch sanft und zeigt die Benachrichtigung auf dem Armband an. Aufgrund des kleinen Displays sind dies aber nur zerissene Wortfetzen. Für mich dient es allenfalls als Erinnerung, zum Smartphone zu greifen.

Ein bisschen schmunzeln muss ich immer über die Erinnerung, sich doch mal wieder zu bewegen. Anders als bei vielen Herstellern erinnert das Armband nicht kurz vor der nächsten vollen Stunde, sondern immer dann, wenn man sich lange nicht bewegt hat. Auf dem vibrierenden Armband erscheint dann die Nachricht „Bewegt Mal“.

Fazit

Beim hier getesteten Armband von Icefox gilt wahrscheinlich wie bei vielen ähnlichen Produkten von Yamak, Lintelek und Co: Man bekommt, wofür man bezahlt. Die 25 € sind dabei zugegeben deutlich günstiger, als der Einstieg bei Fitbit oder Garmin kostet.

Der günstige Preis ist aber bezeichnend für den Funktionsumfang, den Materialmix und den Komfort für den Nutzer. Begriffe wie „Farb-Touch-Display“ oder „Herzfrequenzmessung“ mögen sich gut zum Bewerben von Produkten eignen. Wenn das Beworbene am Ende aber nicht sinnvoll genutzt werden können, verebbt die Freude schnell. Ähnlich geht es mir bei Fitnessarmband von Icefox.

Zugegeben, bei 25 € sollten die Erwartungen auch deutlich unter denen liegen, die man an die Branchengrößen richtet. Wenn am Ende dennoch zu wenig Gegenwert vorhanden ist, erscheinen auch die 25 € nicht mehr günstig.

Richtig schlechte Produkte gibt es ja selten und so ist das auch beim Armband von Icefox. Gemessen am Preis geht das Produkt in Ordnung. Ich glaube aber, dass wer ein bisschen mehr in ein Fitnessarmband oder eine Sportuhr investiert, ein deutlich höheres Maß an Qualität und Zufriedenheit erhält.

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