Fitness Tracker Test 2024
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Misfit Vapor Test – Style schlägt Smartwatch schlägt Fitness

Misfit war von den hier vorgestellten Herstellern bisher das Unternehmen, das zwar nicht mit dem größten Funktionsumfang, dafür aber mit dem auffälligsten Äußeren in Erscheinung treten konnte. Mittlerweile gehört die Marke zur Fossil Gruppe und befindet sich damit in bester Nachbarschaft zu Marken, die man mit ansprechenden Armbanduhren, Chronographen und Schmuck in Verbindung bringt. Welchen Einfluss das auf die Misfit Vapor hat, zeige ich euch hier im großen Misfit Vapor Test.

Misfit Vapor – Kurzportrait

Mit der Vapor hat Misfit seine erste Smartwatch mit einem 1,39 Zoll großem AMOLED-Display auf den Markt gebracht. Die ursprüngliche Planung eines eigenen Betriebssystems wurde zugunsten von Googles Wear OS (ehemals Android Wear) verworfen. Nebst der grundlegenden Funktionen von Wear OS bietet die Misfit Vapor folgende Produkthighlights:

  • Hochauflösendes OLED-Touch-Display
  • Integrierter, optischer Herzfrequenz-Sensor
  • Standalone Music-Player
  • Connected GPS
  • Wasserdichtigkeit bis 50m

Dank der Vielzahl an Ziffernblättern und Apps lässt sich die Vapor hinsichtlich Aussehen und Funktionsumfangs deutlich erweitern. Welche Mitgift Misfit darüberhinaus der Vapor spendiert hat und wie sich die Smartwatch im Einzelnen schlägt, erfahrt ihr im Folgenden.

Unboxing

Bevor es an die Funktionen geht, steht natürlich das Unboxing an. Was für manche einfach „nur“ Verpackung ist, gehört für viele andere einfach zur Produkterfahrung dazu. Ich zähle mich auch eher zur zweiten Gruppe und freue mich jedesmal über eine gelungene Verpackung und ein tolles, erstes Kennenlernen.

Misfit Vapor - Verpackung

Misfit Vapor – Verpackung

Verpackung und Design

Die Misfit Vapor wird einem kleinen Karton vertrieben, dessen Vorderseite im Wesentlichen durch den Produktnamen und das Produktbild geprägt ist. Logo und Marke nehmen sich zurück. Gleiches gilt für das Bewerben der Funktionen der Misfit Vapor: Bis auf drei kleine Logos für den Standalone Music-Player, die Wasserdichtigkeit und die Fähigkeit die Herfzfrequenz messen zu können, findet sich wenig auf der Vorderseite.

Ein bisschen mehr vom Funktionsumfang geben die beiden Seiten preis. Hier finden sich die Features

  • Activity Tracking
  • Herzfrequenz
  • Benachrichtigungen
  • Wiederaufladbare Batterien
  • Speichern + Abspielen (Musik)
  • Austauschbar (Armband)
  • Connected GPS

Und auch auf der Rückseite findet sich kaum mehr, als ein Foto der Misfit App und der beiden Logos von Apples AppStore und Google Play.

Die Misfit Vapor wird dann noch einmal von einem weißen Karton geschützt, der auch alle weiteren Dreingaben beherbergt. Bisher geht es jedenfalls sehr gediegen zu. Der wesentliche Aspekt ist die Unaufregtheit der Verpackung. Alles sehr schön und schlicht.

Lieferumfang

Zum Lieferumfang der Misfit Vapor gehören:

  • Misfit Vapor
  • Armband aus Silikon (20mm Breite)
  • Ladeschale mit USB-Anschluss
  • Aufbewahrungsbeutel
  • Schnellstart-Anleitung / Garantieinformationen
Misfit Vapor - Beutel

Misfit Vapor – Beutel

Bis auf den schwarzen Aufbewahrungsbeutel zeigt die Misfit Vapor genau den Umfang an Zubehör, den ich schon seit Jahr und Tag sehe. Da ist der Beutel nicht nur erfrischend anders, sondern auch wirklich sinnvoll. Dazu später ein bisschen mehr.

Misfit Vapor - Ladeschale

Misfit Vapor – Ladeschale

Bemerkenswert bei der Ladelösung ist das relativ lange Kabel, dass ein einfaches Laden der Smartwatch ermöglicht. Der Bann mit jedem neuen Modell noch ein kürzeres Kabel beilegen zu wollen, scheint herstellerübergreifend gebrochen zu sein.

Misfit Vapor - Armband

Misfit Vapor – Armband

Das Armband ist beim Kauf noch nicht am Uhrengehäuse befestigt. Das wundert mich insofern, als dass nur ein Armband beiliegt. Wären es wenigstens zwei in unterschiedlicher Länge gewesen, wäre das eine nachvollziehbare Lösung gewesen… Sei es drum. Auch wenn es sich um Armbänder in 20mm Standardbreite handelt, so werden diese mittels kleiner Knöpfe an der Uhr befestigt. Das habe ich in dieser Form auch noch nicht gesehen und nach anfänglicher Skepsis muss ich sagen, dass das Armand stramm an der Uhr festhält.

Die Knopf-Lösung ist aber keine zwingende Voraussetzung für das Bestfestigen neuer Armänder. An der Vapor befinden sich zwei Federstege. Für den langen Gebrauch würde ich mir definitiv auch ein anderes Armband besorgen, denn die mitgelieferte Variante passt zwar hervorragend zum Rest des Produkts, zieht aufgrund des verwendeten Silikons aber Staub und Schmutz stark an.

Erstes Kennenlernen mit der Misfit Vapor

Design und Style

Mit der Vapor bringt Misfit eine Smartwatch auf den Markt, welche hinsichtlich des speziellen Designs die Tradition bisheriger Produkte fortsetzt. Zwar gibt es die Vapor auch in den klassischen Farben Silber und Schwarz, aber eben auch in den Trendfarben Kupfer, Gold und Roségold. Das Modell in Roségold mit dunkelblauem Armband habe ich mir hier angeschaut.

Misfit Vapor - Screen

Misfit Vapor – Screen

Kreisrunde Displays haben mir es ja angetan. Das Erscheinungsbild ist halt deutlich näher an klassischen Analoguhren dran und die meisten eckigen Ziffernblätter sehen einfach doof aus. Von den klassischen Analoguhren unterscheidet sich die Vapor vor allem durch ihr, auf den ersten Blick, klobig wirkendes Outfit. Zurückhaltend ist anders und die Misfit Vapor fällt auf, möchte auffallen – in den Trendfarben deutlicher, als in den zurückhaltenden Farben.

Misift Vapor - Dornschließe

Misift Vapor – Dornschließe

Habe ich mir anfangs nicht so richtig vorstellen können eben jene Farbkombination wirklich im Alltag zu tragen, gefällt mir das Design der Vapor von Tag zu Tag besser. Zugegeben, die Vapor ist nicht für jeden Anlass und nicht jede Farbkombination an Kleidung passend, aber in vielen Situationen eben doch alltagstauglich. Allein ein schwarzes Armband würde mir in Kombination mit dem Roségold noch ein bisschen besser gefallen. Dank der wechselbaren 20mm Armbänder eigentlich kein Problem.

Das Roségold findet sich nicht nur am Uhrengehäuse, sondern auch am Verschluss des Armbands mit klassischer Dornschließe wieder. Der Markenname ist in das Metall geprägt.

Misfit Vapor - Sensoren

Misfit Vapor – Sensoren

Die Rückseite des Uhrengehäuses besteht aus Plastik und beherbergt neben den Pins für das Ladekabel den optischen Sensor für die Herzfrequenzmessung. Eine kleine Kerbe soll dafür sorgen, dass Ladeschale und Uhr richtig ausgerichtet zueinander finden. Eigentlich keine schlechte Idee in Kombination mit der Magnethalterung, doch die Uhr hat in der Ladeschale ein bisschen zu viel Spiel, so dass die Kontakte nicht in allen Fällen richtig anliegen. Leider ist auch die Absicht hinter der Magnethalterung besser, als ihre Umsetzung. Der Magnet ist einfach zu schwach, als dass die Ladeschale jederzeit fest an der Uhr sitzt.

Tragekomfort

Insgesamt macht das Produkt einen soliden und sehr gut verarbeiteten Eindruck. Das vergleichsweise hohe Gewicht trägt zu diesem Eindruck bei. Das Gewicht leitet auch perfekt zum Thema „Tragekomfort“ über. Entgegen erster Erwartungen trägt sich die Misfit Vapor sehr angenehm. Das Gewicht der Smartwatch fällt im Alltag nicht ins Gewicht. Auch nachts stört die Vapor nicht, das hat aber zwei andere Gründe zu denen ich später komme.

Technik – Ein Blick auf die inneren Werte

Neben den Äußerlichkeiten lohnt natürlich auch ein Blick auf die verbaute Technik.

  • Snapdragon Wear 2100

    Angetrieben wird die Misfit Vapor von der Snapdragon Wear 2100 Plattform von Qualcomm. Und auch wenn der Prozessor mit seinem Alter von zwei Jahren nicht mehr aktuell ist, bietet er in den meisten Fällen eine völlig ausreichende Leistung. Natürlich gibt es schnellere Lösungen, aber eben auch deutlich langsamere.

  • Interner Speicher

    Die Misfit Vapor kann auf 4GB Speicher zurückgreifen, wobei sich das Betriebssystem rund die Hälfte einverleibt. Der Rest steht als Speicherplatz zur Ablage von Musik zur Verfügung. Was erstmal nicht viel klingt ist aktuell fast Smartwatch-Standard und reicht für viele Stunden musikalische Unterhaltung aus.

  • Konnektivität

    Mit der Außenwelt tritt die Misfit Vapor über Bluetooth oder WLAN in Kontakt. Da vorhandene WLAN-Netze vom Smartphone auf die Uhr übertragen werden, entfällt das lästige Eingeben von langen WLAN-Schlüsseln über das kleine Display.

  • Virtuelle Touch-Lünette

    Apropos Display – dieses wird durch eine virtuelle Touch-Lünette eingefasst. Das ist jedenfalls der Begriff, den Misfit für die Vapor gewählt hat. Am Ende meint es einen berührungsempfindlichen Rand, der den Display-Ausschnitt beim Überstreichen nach oben oder unten scrollt.

    Auch wenn im Netz viel Kritik hinsichtlich der Lösung zu finden ist, geht das Konzept mit ein bisschen Übung auf. Der große Vorteil dieses Features ist, dass man nicht ständig auf dem Touchscreen wischen muss (aber natürlich weiterhin könnte) und mit den Fingern die eigentlichen Inhalte verdeckt.

  • Akku für 24h Laufzeit

    Der kleine verbaute Akku treibt die Vapor bis zu 24 Stunden an. Auch das ist Smartwatch-Standard und ein realistischer Wert, wenn die Uhr „normal“ genutzt wird. Gerade am Anfang kann die Laufzeit aber auch schon mal drunter liegen, wenn man häufig mit der Uhr experimentiert, Ziffernblätter und Apps ausprobiert.

    Abweichend von der Beschreibung auf der Hersteller-Webseite wird die Vapor jedoch nicht per Induktion, sondern über die Ladeschale mit den vier Kontakt-Pins geladen.

Die folgenden Bilder sollen ein wenig den Eindruck vermitteln, wie die Misfit Vapor am Handgelenk wirkt. Also an meinem Handgelenk. Einem nicht sonderlich schmalen, aber eben auch nicht einem sonderlich kräftigen Handgelenk.

Misfit Vapor am Handgelenk

Misfit Vapor am Handgelenk

Misfit Vapor am Handgelenk

Misfit Vapor am Handgelenk

Und wenn ich meine bessere Hälfte noch erwische, reiche ich die Bilder der Vapor am Handgelenk einer Frau umgehend nach.

Misfit Vapor am Handgelenk

Misfit Vapor am Handgelenk

Funktionsumfang

Der Bericht über den Funktionsumfang stellt mich bei der Vapor vor eine kleine Herausforderung, denn immerhin handelt es sich bei der Vapor um eine vollständig auf Google Wear OS basierende Smartwatch. Um es vorwegzunehmen, die Vapor ist kein Fitness Tracker und keine ausgemachte Sportuhr, sondern die Grundlage für so vieles mehr, was Fitness Tracker und Sportuhr meist nicht leisten können.

Misfit Watchfaces

Misfit spendiert der Vapor vier unterschiedliche Watchfaces, die alle sehr schlicht wirken und derart vorkonfiguriert sind, dass ein Antippen der kleinen Icons auf dem Ziffernblatt die dazugehörige App öffnet.

Schlecht sind die Ziffernblätter bei Weitem nicht, aber im Google Play Store finden sich Varianten, die optisch deutlich mehr zu bieten haben.

Alternatives Ziffernblatt aus dem Google Play Store

Ich habe mich bereits für ein anderes Ziffernblatt entschieden, schaue aber immer mal wieder gerne für ein bisschen Abwechslung nach Neuem.

Misfit Apps – Disharmonischer Dreiklang

Um sich im Thema sicher zu bewegen, lohnt es ersteinmal den Blick auf die Apps von Misfit zu werfen, die bereits auf der Vapor installiert sind. Warum eigentlich Apps, also der Plural? Habe ich mich auch gefragt, denn auf der Vapor befindet sich derer drei:

  • Misfit Pulsmessung
  • Misfit Aktivität
  • Misfit Aktivitätsbericht

Warum es Misfit nicht geschafft hat, die drei Funktionen in einer App zu vereinen, kann ich nicht nachvollziehen. Keine der Apps ist derart komplex, dass die Bedienbarkeit einer integrierten Apps darunter leiden würde.

Misfit Pulsmessung

Der Name der App ist Programm: Sie dient der Messung der Herzfrequenz mittels der Sensorik auf der Unterseite der Vapor. Dass es dafür eine App gibt lässt aufhorchen, denn die Misfit Vapor misst nicht ununterbrochen, aber immerhin in regelmäßigen Abständen den Puls. Der Abstand zwischen zwei Messungen beträgt ca. 30 Minuten.

Die Ermittlung des Pulswertes dauert verglichen mit modernen Fitnessarmbändern etwas länger, was auch daran liegen mag, dass Misfit über einen längeren Zeitraum misst, um die Messwerte zu glätten. Mal eben schnell messen geht nicht. Eine Messung dauert rund 25 Sekunden was in meinen Augen schneller gehen müsste.

Misfit Aktivität

Für die Aufzeichnung von Aktivitäten braucht es die Misfit Aktivität App. Hier lässt sich eine der folgenden Aktivitäten auswählen

  • Gehen
  • Laufen
  • Radfahren
  • Schwimmen
  • Wandern

Für die meisten der Aktivitäten lässt sich entweder ein freies Ziel oder ein Ziel der Form Distanz oder Zeit bestimmen.

Beim Schwimmen wird die Distanz durch die Anzahl Bahnen ersetzt. Zudem lässt sich die Länge des Schwimmbeckens auswählen.

Die Auswahl der Sportarten ist bei Weitem nicht erschöpfend, aber vor dem Hintergrund „Es ist eine Smartwatch – keine Sportuhr“ durchaus ausreichend.

Startet man die Aufzeichnung einer Aktivität kann die Vapor auf den GPS-Empfänger des gekoppelten Smartphones zurückgreifen. Der Grund hierfür ist denkbar einfach: Die Vapor besitzt kein eigenes GPS-Modul. Das ist in meinen Augen einer der größeren Kritikpunkte, denn gerade als Smartwatch würde es von einer eigenen Lösung profitieren. „Connected GPS“ war schon zu Zeiten von Fitbit Charge 2 und Blaze nicht so meins.

Sei es drum. Während der Aufzeichnung einer Aktivität kann per Wischen zwischen vier Screens wählen:

  • Kartenausschnitt mit absolvierter Strecke
  • Gesamtzeit, Tempo und Distanz
  • Herzfrequenz
  • Musiksteuerung
Kartenausschnitt mit absolvierter Strecke

Die Kartendarstellung während der Aufzeichnung als einer von vier Screens ist richtig gut gelungen und auch wenn man den Kartenausschnitt nicht verschieben oder zoomen kann, bietet die kleine Karte gerade in unbekannter Umgebung einen echten Mehrwert. Hier braucht es dann aber eben nicht nur GPS sondern auch die Kartendaten, die widerum einen Zugriff aufs Internet benötigen. So ganz ohne büßen Smartwatches halt doch in ihrer Funktionalität ein.

Gesamtzeit, Distanz und Tempo

Beim Wandern wird die Angabe des Tempos durch die Höhenmetern ausgetauscht, beim Schwimmen existiert nur ein Screen mit der Gesamtzeit, der Anzahl Bahnen und dem Kalorienverbrauch.

Schwimmen

Die Änderung der Werte geschieht zügig, aufgrund der Verbindung zum Smartphone aber immer ein bisschen verzögert.

Herzfrequenz

Auf dem HF-Screen wird stets nur die zuletzt gemessene Herzfrequzenz angezeigt. Da während der Aufzeichnung aber die HF-Messung fortlaufend geschieht, sind hier auch immer aktuelle Werte zu sehen. Ein Verlauf der Herzfrequenz, Min- und Max-Werte oder eine Herzfrequenzzone fehlen leider. Dazu ist die Misfit Vapor eben zu wenig Sportuhr. Auf der anderen Seite sind es keine Informationen, die jetzt einen besonderen Sensor benötigt hätten und die App hätte deutlich aufwerten können.

Musiksteuerung

Nach der Aufzeichnung werden die Werte in einer kleinen Übersicht präsentiert. Vom Streckverlauf fehlt leider jede Spur und vom Pulswert wird auch nur der Durchschnitt angezeigt. Die Vapor bringt alles mit, was es dafür bräuchte, allein die App auf der Uhr und dem Smartphone wissen die Werte nicht in Szene zu setzen.

Um Längen schlimmer wiegt allerdings der Umstand, dass sich eben jene aufgezeichnete Aktivität plötzlich weder auf der Uhr, noch auf dem Smartphone wiederfindet. Dass die Uhr sich mit dem Smartphone ausgetauscht hat, davon zeugt die Angabe der verdienten Leistungspunkte. Von der Aktivität ist indes nichts zu sehen – gar nichts. Zugegeben, ich bekomme es nicht reproduziert, aber die Screenshots zeugen von dem Umstand. Gleichermaßen sehe ich in der Smartphone App Statistiken für Tage, die ich auf der Uhr nicht mehr aufrufen kann. Das tritt nicht häufig auf, aber es tritt offenbar auf.

Misfit Aktivitätsbericht

Die verbleibende App ist der „Aktivitätsbericht“. Auch hier beschreibt der App-Name die Funktionen umfassend: Die App dient der Anzeige aufgezeichneter Aktivitäten. Dabei ist es egal, ob die Aktivitäten explizit aufgezeichnet oder implizit von der Vapor erkannt wurden.

Die Anzeige ist aber ein wenig spartanisch. Verglichen mit der App auf dem Smartphone hinkt die Aufbereitung der Daten auf der Smartwatch deutlich hinterher: Neben der Punktzahl des Tages werden auch die manuell aufgezeichneten Aktivitäten, sowie die Pulswerte des Tages dargestellt. Leider jeweils nur in eine tabellenartigen Struktur, die sehr nüchtern wirkt.

In meinen Augen ist das schade, denn Misfit zeigt mit der Smartphone-App, dass es besser geht. Ein bisschen mehr von dem grafisch opulenten Werk hätte ich mir auch für die Smartwatch gewünscht. Es geht gar nicht darum, der Misfit Vapor Funktionen anzudichten, die sie nicht hat – in ihrer Leistungsklasse aber das Optimum anzustreben ist sicherlich kein verkehrter Weg.

Misfit Schlafüberwachung

Ich habe mich ein bisschen schwer getan, diesen Abschnitt hier einzuordnen, denn um es vorwegzunehmen: Die Misfit Vapor bietet keine Schlafüberwachung.

Anfangs konnte ich es nicht glauben, denn das Tracking von Bewegungen im Schlaf gehört schon seit der ersten Generation von Fitness Trackern zum guten Ton.

Vor dem Hintergrund der Akkulaufzeit verzichtet die Vapor komplett darauf. Leider hat es Misfit nicht geschafft, die Smartphone-App dahingehend einzuschränken, dass für die Misfit Vapor die leeren Schlafstatistiken ausgeblendet werden. Für weniger Verwirrung würde es allemal sorgen.

Für mich wäre die Schlafüberwachung aber aus einem anderen Grund völlig sinnfrei, denn bei einer Akkulaufzeit von rund 24 Stunden muss die Smartwatch einmal am Tag geladen werden und was bietet sich besser an, als das in der Nacht zu tun. Schließlich ist man am nächsten morgen wieder unterwegs und will die Vapor aktiv nutzen. Da wäre in meinen Augen die Schlafüberwachung für die Katz‘.

Misfit Apps – Lob und Tadel und Alternativen

Die Kritik am Dreiklang der Apps kann man schon oben zwischen den Zeilen lesen. Am ehesten kann noch die „Aktivität App“ überzeugen – das aber eher unter dem optischen Aspekt. Die Apps bieten wenig Einblick in die gemessenen Daten und verstehen es nicht richtig, das bisschen an Daten optisch gelungen aufzubereiten. Da wäre mehr drin. Entschädigen tut da nur der Griff zum Smartphone, das die Daten deutlich hübscher präsentiert – großes Display hin oder her.

Von Vorteil zeigt sich aber, dass mit Wear OS ein Betriebssystem zur Verfügung steht, das es erlaubt einfach auf andere Apps auszuweichen, die das Vermissen kleiner werden lassen. Google Fit ist z.B. ein solcher Kandidat, der einen ähnlichen Umfang an erfassten Daten aufweist, dieses aber am Handgelenk besser darstellen kann.

Neben Google Fit gehört auch die App von Runtastic zu den besten Sport-Apps für die Misfit Vapor. Hier finden sich deutlich mehr Sportarten, eine sinnvolle und durchdachte Bedienung, sowie die Möglichkeit die angezeigten Datenfelder während der Aufzeichnung einer Aktivität zu ändern.

Runtastic reizt in meinen Augen zwar auch nicht die Möglichkeiten der Vapor aus, versteht es aber die Daten in der passenden Smartphone-App bzw. im Internet bestens auszubereiten.

Macht man sich von dem Gedanken frei, dass die Vapor kein Fitness Tracker und keine stylische Sportuhr ist und ihre Stärken eben in der Breite hat, kann man schon mal ein Auge zudrücken.

Google Wear OS

Wo wir schon bei Wear OS sind, bleiben wir doch gleich beim Thema. Neben Samsungs Tizen und Apples iOS bietet Google mit Wear OS das Smartwatch-Betriebssystem, welches wohl auf den meisten Smartwatches läuft.

Der Aufbau ist denkbar einfach: Ausgehend vom Ziffernblatt ruft man durch Wischen nach oben die Benachrichtigungen auf. Das Display ist ausreichend groß und hochauflösend, um kurze Nachrichten (z.B. SMS, WhatsApp-Nachrichten und Termine) vollständig anzuzeigen.

Was nicht auf eine Seite des Displays passt kann durch Antippen geöffnet werden, um den kompletten Inhalt durch Scrollen zu erfassen. Das gilt z.B. für E-Mails und lange WhatsApp-Nachrichten.

Klar ist das Display nicht riesig und das Lesen manch langer Texte eben doch ungewohnt anstrengend. Da ist aber meckern auf höchstem Niveau, denn verglichen mit Benachrichtigungen auf Geräten von Fitbit oder Garmin holt sich die Vapor mit Wear OS unangefochten den Etappensieg.

Wenn die Vapor mit einem Android-Smartphone gekoppelt ist, kann sogar auf manche Benachrichtigungen geantwortet werden. Im Fall von WhatsApp z.B. mit vordefinierten Texten oder eben über die kleine Onscreen-Tastatur. Mit ein bisschen Übung funktioniert das sogar ganz gut, ist aber eher als Ausnahme gedacht.

Besitzer von Apple-Geräten stehen bei Wear OS weiterhin hinten an, auch wenn Google weiterhin bemüht ist, die Hürden zwischen beiden Welten abzubauen.

Misfit Smartphone-App

Was auf den Fitnessarmbändern, Sportuhren und Smartwatches aufgrund des kleinen Displays nicht dargestellt werden kann, sollen in der Regel die Smartphone-Apps der Hersteller leisten. Das ist bei der Misfit Vapor nicht anders und so stehen für die Plattformen iOS und Android im entsprechenden App-Store die kostenlose Version der App „Misfit“ zur Verfügung.

Verglichen mit der Version die ich mir beim Misfit Shine 2 Test angeschaut habe, hat sich nicht viel getan. Die Apps ist weiterhin in die Ansichten der einzelnen Tage, Wochen und Monate aufgeteilt zwischen denen mit Wischen nach links oder rechts gewechselt werden kann.

Innerhalb einer Tages-, Wochen- oder Monatsansicht können Einzelwerte durch Nach-Unten-Scrollen überblickt werden.

Neben den Schritten, der Schlafdauer und dem Gewicht sind als neue Bestandteile die Pulswerte und der Streckenverlauf bei GPS-gestützten Aktivitäten hinzugekommen. Während es für die drei erstgenannten Werte hübsche Darstellungen in Kreisform und als Liniendiagramm gibt, sind die Pulswerte nur in der tabellarischen Sicht dargestellt.

Eine grafische Auswertung z.B. über den Verlauf des Tages wäre für die Auswertung einfach deutlich besser. So wirken die neuen Pulswrte ein wenig angepflanscht und nicht tief in die App integriert.

Ansonsten steigt die App nicht sonderlich tief in die Datenanalyse ein. Kann sie auch gar nicht, weil die Vapor eben nur eine handvoll an Daten erfasst. Für diejenigen, die an einer aktiven Lebensgestaltung ohne Spitzensport interessiert sind, reicht das allemal aus.

Zielgruppe

Jedem Produkt wohnt eine angesprochene Zielgruppe inne. Das ist bei der Vapor nicht anders und doch ist es nicht ganz leicht, diese zu identifizieren.

Zunächst dürften sich alle angesprochen fühlen, für die eine Smartwatch nicht nur ein kleines Stück leistungsfähige Technik am Handgelenk, sondern ein modisches Statement ist. Das ist bei der Vapor der Fall, gleichwohl die Varianten in Gold / Roségold die größten Akzente setzt.

Auch wenn als Unisex-Produkt vermarktet, dürfte die Vapor an vielen schmaleren Handgelenken von Frauen ein bisschen zu groß und dominant wirken. Das muss aber jeder für sich entscheiden.

Neben dem optischen Aspekt ist der Funktionsumfang natürlich der zweite große Kaufreiz. Und da fällt es mir schwer, mich auf die eine oder andere Seite zu schlagen.

Wer eine Smartwatch mit Activity Tracking sucht, der findet in der Vapor ein Produkt, das grundlegend die Anforderungen erfüllt, aber eben auch nicht deutlich mehr. Das Schlaftracking fehlt genauso, wie eine bessere Aufbereitung der Daten.

Wer die Vapor für den Sport nutzen möchte, der wird eher enttäuscht werden. Dafür fehlen vergleichsweise viele Funktionen und viel Komfort, den ich mir als Sportler einfach bei der Anzeige und Auswertung meiner Daten wünsche. Hier liegen Garmin und Polar unangefochten vorne.

In meinen Augen ist die Vapor für jene interessant, die eine Wear OS Smartwatch suchen, die eine gute Leistung bei einem günstigen Preis suchen. Interessenten bei denen das App-Erlebnis abseits vom Misfit-Trio zählt und die ein integriertes GPS nicht schmerzlich vermissen, weil das Smartphone eh stets in der Nähe ist. Für eben jene Käuferschicht dürfte die Misfit Vapor genauso interessant sein, wie für den modisch bewussten Menschen, der Technik in aufregendem Design verstecken möchte. Und für diese Zielgruppe kann ich die Misfit Vapor auch guten Gewissens weiterempfehlen.

Fazit

Abschließend wird euch auffallen, dass die Misfit Vapor in der Reihe hier vorgestellten, eher sportlichen Fitness Tracker und Sportuhren eine Sonderstellung einnimmt.

Das ist zum einen der Vapor selbst geschuldet, zum anderen meinem bisherigen Produktfokus. Dennoch gehört sie hier vorgestellt, denn sie setzt zum einen die Produkte von Misfit fort und ist eben auch Fitness Tracker.

Sie auf den Fitness-Tracking-Aspekt zu reduzieren würde ihr aber nicht gerecht werden. Zum einen würde sie vergleichweise schlecht abschneiden, zum anderen bietet sie halt deutlich mehr als nur den Aspekt des Fitness Trackings.

Für ca. 170 EUR (Stand: Mai 2018) bekommt man selten mehr Smartwatch und Design, als mit der Misfit Vapor. Ein paar grundlegende Tracking-Funktionen vermisse ich dennoch genauso schmerzlich wie das integrierte GPS-Modul. Gerade dem Smartwatch-Anteil der Vapor stünde das GPS gut zu Gesicht. Wer auf beides verzichten kann, der findet in der Misfit Vapor eine stylische, leistungsfähige und vor allem günstige Smartwatch.

Wer mehr Wert auf die sportlichen Aspekte eines Wearables für das Handgelenk legt, der sollte lieber im Segment der smarten Sportuhren suchen, muss sich dann aber mit weniger Eleganz zufriedengeben.

Misfit Vapor
43
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Werbung: Das Produkt wurde mir auf meine Anfrage hin für den Test der/des Misfit Vapor von Misfit kostenlos zur Verfügung gestellt. An die Berichterstattung wurden keine Bedingungen geknüpft. Der Inhalt des Testberichts spiegelt somit vollständig meine eigene, unvoreingenommene Meinung und Erfahrung mit dem Produkt wider.

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