Fitness Tracker Test 2024
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Fitbit Charge 5 im Test

Mit der Charge 5 hat Fitbit die aktuellste Generation seiner Fitness Tracker vorgestellt. Nebst dem neuen AMOLED-Display finden sich eine ganze Reihe von Funktionen von Versa 3 und Sense. Ein paar andere Funktionen sind hingegen weggefallen, wieder andere sind bislang nur angekündigt. Wenn das mal kein Grund ist, sich die Fitbit Charge 5 im Test genauer anzuschauen.

Neues und Nennenswertes

Wer wenig Zeit zum Lesen des ganzen Testberichts hat, findet hier in Kürze die wichtigsten Neuerungen bzw. Veränderungen der Fitbit Charge 5 im Vergleich zum Vorgänger. Fangen wir mit den Verbesserungen an, die die Charge 5 zu bieten hat:

  • Farbiges AMOLED-Display mit 2x Helligkeit (im Vgl. zur Charge 4)
  • Always-On-Modus
  • EDA-Stressmessung
  • HF-Alarm im Alltag
  • Daily Readiness Score
  • EKG-Messung
  • Akkulaufzeit bis zu 7 Tage
  • 10% schlanker (im Vgl. zur Charge 4)

Es passiert nicht oft, dass Funktionen beim Wechsel von einer Generation zur nächsten eingespart werden. Bei der Charge 5 ist das passiert und wer Charge 4 (Testbericht), Versa 3 (Testbericht) oder Sense kennt, der wird folgende Funktionen vermissen:

  • Barometer
  • Spotify-Steuerung
  • Wetter-App
  • Atem-Übungen

Das Fehlen des Barometer und damit des Erkennens von gestiegenen Etagen lässt sich nicht wegdiskutieren. Die fehlende Unterstützung der Spotify-App auf dem Smartphone, die Wettervorhersage und die geführten Atemübungen auf dem Gerät sind Stand heute nicht vorhanden, ich will nicht ausschließen, dass diese mit einem Firmware-Update nachgereicht werden.

Spezifikation / Vergleich mit Fitbit Sense und Charge 4

 Fitbit Charge 4Fitbit Charge 5Fitbit Sense
Display1,04" / AMOLED (monochrom)1,04" / AMOLED (farbig)1,58" / AMOLED (farbig)
Akkulaufzeit7 Tage7 Tage6 Tage
GPS+++
Höhenmesser+-+
Spotify-Steuerung+-+
EDA-Messung-++
EKG-Messung-später+
Daily Readiness Score-späterspäter
Mikrofon / Lautsprecher / / /
Hauttemperatur-Sensor+++
NFCnur Special Edition++

Der Unterschied zwischen Charge 4 und Charge 5 ist momentan noch nicht immens. Natürlich sticht das Farb-Display heraus, beim Funktionsumfang ist eine Differenzierung schwieriger, denn ein paar wenige Funktionen sind bei der Charge 5 verschwunden, neue Funktionen durch Fitbit noch nicht freigeschaltet. Schauen wir uns die Charge 5 im Detail an.

Unboxing

Das Produkt entwickelt sich weiter, die Verpackung bleibt. So oder so ähnlich könnte man die Verpackung der Charge 5 beschreiben, die große Ähnlichkeit zu allen Verpackungen Fitbits in jüngerer Zeit aufweist: Vorne das Produktfoto und der Hinweis auf die kostenlose Fitbit-Premium-Mitgliedschaft für 6 Monate.

Fitbit Charge 5 – Verpackung (Vorderseite)

Fitbit Charge 5 – Verpackung (Vorderseite)

Auf der Rückseite hingegen finden sich die wichtigsten Leistungsmerkmale der Charge 5 in unterschiedlicher Sprache.

Fitbit Charge 5 – Verpackung (Rückseite)

Fitbit Charge 5 – Verpackung (Rückseite)

In der Verpackung befindet sich mittig der Fitness Tracker, der vom Ladekabel und der Armbandhälfte in größerer Größe flankiert wird.

Fitbit Charge 5 geschützt durch Display-Folie

Fitbit Charge 5 geschützt durch Display-Folie

Ganz unten in der Verpackung findet sich die Kurzanleitung und ein Heftchen mit Produktinformationen. Beides sind Dinge, auf die die meisten Menschen getrost verzichten können.

Schnellstart-Anleitung

Schnellstart-Anleitung

Auch hier sei lobend erwähnt, dass bis auf das Klebesiegel und die Schutzfolie auf dem Display der Charge 5 kein Plastik verwenden wird. Selbst das Ladekabel wird mit einer kleinen Pappmanschette gehalten. Vorbei scheinen die Zeiten von Plastikbeutelchen und Co.

Design & Verarbeitung

Beim Design bietet der Charge 5 eine gelungene Mischung aus kantigem Charge 4 und runder Versa 3. Will heißen, dass die Charge 5 die Kanten des Vorgängers nicht übernommen hat und nicht ganz so rund erscheint, wie Sense und Versa 3.

Charge 5 erhält die Maße der Charge und die Kurven der Versa 3

Charge 5 erhält die Maße der Charge und die Kurven der Versa 3

In Breite und Höhe gleichen sich Charge 4 und 5 nahezu. In der Tiefe spart das neue Modell dahingegen 10% ein. Das klingt zunächst nicht viel und doch sieht man der Charge 5 das schmalere Profil an.

Sensorik und Kontakte auf der Rückseite

Sensorik und Kontakte auf der Rückseite

Auf der Rückseite befindet sich ein guter Teil der Sensorik und die Kontaktflächen für das Ladekabel.

Wo wir schon beim Ladekabel sind: Fitbit gehört zu den Unternehmen, die bislang für jedes Produkt ein neues, anders gestaltetes Ladekabel kreiert hat. Nachvollziehbare Gründe gibt es dafür wenige und so warte ich mit jedem neuen Produkt darauf, welch Schaffenswerk in Sachen Ladekabel am Ende vorgestellt wird.

Magnetisches Ladekabel

Magnetisches Ladekabel

Und gerade wo ich mich auf ein weiteres Ladekabel freue, bricht Fitbit mit der Tradition und legt der Charge 5 eines bei, dass ich so schon einmal gesehen habe. Und tätsächlich, das Ladekabel der Fitbit Luxe (Testbericht) und des Charge 5 sind weitestgehend identisch. Ein bisschen größer ist es ausgefallen, in der Grundfläche und der Positionierung der Ladekontakte aber identisch.

Ob es eine Umkehr in der Ladekabel-Forschung ist oder nur eine Momentaufnahme, werden nachfolgende Generationen von Fitbit Produkten zeigen.

Zurück zum eigentlichen Produkt. Fitbit spendiert der Charge 5 Armbänder in zwei Größen. Das macht es logistisch nicht nur einfacher, sondern erleichtert den Kauf auch für Personen, die sich nicht sicher sind, ob das große oder das kleine Armband das passendere ist.

Beim Material des Armbands hat Fitbit nachgebessert, denn bei der Charge 4 war durchaus Kritik zu vernehmen. Das Silikon der Charge 5 ist wieder ein wenig flexibler, matter und hinterlässt optisch einen besseren Eindruck. Die Oberfläche ist dabei ausreichend glatt, so dass Staub und Fusseln nur selten haften bleiben bzw. leicht abgewischt werden können.

Infinity-Band

Infinity-Band

Wie Sense und Versa 3 kommt bei der Charge 5 ein Infinity-Armband zum Einsatz. Dabei wird das Armband zwar durch einen Dorn gehalten, das lose Ende des Armbands aber unter das andere Armbandende geführt.

Was für einen optisch gelungenen Auftritt sorgt, erfordert hier und da ein bisschen Übung und Fingerfertigkeiten. Entgegen der Gewohnheiten wird das Armband 1-2 Löcher großzügiger geschlossen. Es liegt dann zunächst zwar nicht wie gewünscht fest an, aber es braucht ja auch noch ein wenig Platz unter dem Armband damit das Armbandende eingefädelt werden kann.

Das funktioniert ganz gut, so lange nicht zu viele Haare oder feuchte Haut dem ganzen entgegenwirken. Bei langen Haaren gerate immer ein paar davon zwischen die Armbandteile, was sich durchaus durch sanftes Rupfen bemerkbar macht. Feuchte Haut hingegen verhindert das einfache Schieben des Armbands. Je enger die Charge 5 getragen werden will, desto größer wird die Herausforderung.

Armband in zwei Größen

Armband in zwei Größen

Wer sich in der Verpackung auf die Suche nach einem kompletten, zweiten Armband macht, der wird nicht fündig werden. Fitbit liefert die beiden Armbänder in drei Teilen: Ein kurzer und ein langer Abschnitt für die untere Hälfte und ein weiterer Abschnitt für die obere Häfte des Armbands.

Das Wechseln funktioniert dank des Schnell-Wechsel-Mechanimus gut und werkzeugfrei. Auch wenn dieser Ähnlichkeiten zu Charge 3 und 4 aufweist, die Anschlüsse sind untereinander nicht kompatibel.

Korrigiert hat Fitbit das Spaltmaß zwischen Armband und Uhr, das bei der Charge 4 erstaunlich groß ausfiel. Bei der Charge 5 sitzt beides wieder eng beieinander. Insgesamt fallen die Spaltmaße gering und gleichmäßig aus.

Schnell-Wechsel-Mechanismus

Schnell-Wechsel-Mechanismus

Insgesamt bietet die Charge 5 eine gewohnt gute Verarbeitung.

Display

Highlight der Charge 5 ist das farbige AMOLED-Touch-Display, das deutlich heller als das des Vorgängers ist. Das Display ist dabei so hell, dass es nicht nur problemlos unter freiem Himmel abgelesen werden kann, sondern Fitbit der Charge 5 eine weitere Helligkeitsstufe „Maximal“ hat spendieren müssen.

Im Always-On-Modus bleibt das Display die ganze Zeit aktiv und sorgt dafür, dass der Akku deutlich schneller zu Neige geht. Damit das nicht bereits nach einem Tag passiert, dimmt die Charge 5 das Display nach einem Moment wieder herunter. Das passiert immer dann, wenn die Uhr im Nicht-Always-On-Modus das Display abschalten würde.

Zusätzlich lässt sich ein Zeitraum definineren, in dem der Always-On-Modus deaktiviert wird. Sinnvoll und Energie sparend ist das vorallem in den Nachtstunden.

Neben dem Dimmen wird zudem der Umfang der Informationen auf dem Watchface reduziert. Auch das spart Strom ein, weil weniger Pixel mit Energie versorgt werden müssen. Wird das Handgelenk gedreht bzw. das Display doppelt angetippt, leuchtet es wieder mit voller Kraft auf. Leider blendet das Display nicht übergangslos auf, sondern schaltet zunächst komplett ab. Erst danach schaltet es wieder in voller Helligkeit an.

Wenig sinnvoll ist der Always-On-Modus im hellen Tageslicht, denn bei sonnigem Wetter reicht die Helligkeit des Displays im Always-On-Modus nicht aus.

Display im Sonnenlicht (aktiv)
Display im Sonnenlicht (Always-On)

Abgesehen von den kleinen Kritikpunkten kann die Darstellung durchweg überzeugen. Den Umfang der Informationen pro Ansicht hält Fitbit gering, so dass die Anzeigen nicht überfrachtet wirken. Dennoch merkt man an vielen Stellen, dass die Darstellung für englische Begriffe optimiert ist. Für die deutschen Übersetzungen ist meist nicht genug Platz vorhanden und so werden Texte abgeschnitten bzw. als Laufschriften dargestellt.

Funktionen

Auf dem Papier hat sich bei der Charge 5 einiges getan. Werfen wir mal einen Blick darauf, wie viel davon im Alltag und beim Sport ankommt. Los geht es aber mit der grundlegenden Bedienung, denn hier gibt es im Vergleich zum Vorgänger Veränderungen.

Grundlegende Bedienung

Die Bedienung der Charge 5 erfolgt alleinig über das Touch-Display, denn wo die Charge 4 noch einen Soft-Button bot, finden sich beim Nachfolger die Elektroden für EDA- und EKG-Messung. Ohne Frage war der Soft-Button keine gute Lösung und hat für entsprechend viel Kritik bei den Nutzern gesorgt. Anstatt ihn zu verbessern hat Fitbit ihn gleich ganz einkassiert.

Wie üblich aktiviert sich das Display beim zugewandten Drehen des Handgelenks. Auch ein doppeltes Antippen erweckt das Display zum Leben. Dreht man das Handgelenk hingegen weg bzw. verdeckt es mit der Hand, schaltet sich das Display ab. Selbst ohne das Zutun des Nutzers erlischt das Display nach kurzer Zeit von alleine, um Energie zu sparen.

Ausgehend vom Watchface – quasi dem Ziffernblatt – gelangt man durch Wischen nach links oder rechts zu folgenden Ansichten:

  • Mitteilungen
  • Training
  • Wecker
  • Countdown / Stoppuhr
  • EDA-Scan

Fitbit nennt die dahinter stehenden Funktionen „Apps“. Klingt ein wenig hipper und man teilt sich die Begriffe, die auch bei Versa 3 und Sense verwendet werden.

App
App
App
App

Tippt man eine App an, wird sie geöffnet. Meist verbergen sich dahinter noch 1-2 Ansichten, die der Übersicht bzw. den Einstellungen der einzelnen Funktionen dienen (z.B. beim Countdown die Angabe der Zeit, beim EDA-Scan die Auswahl der Dauer).

Einstellungen für EDA-Scan
Dauer des EDA-Scans

Bewegt man sich so tiefer in die einzelnen Menüs oder Apps, kann man durch Wischen nach rechts wieder eine Schritt zurückgehen. Die gleiche Funktion hat bei der Charge 4 der Soft-Button übernommen. Und ehrlich gesagt vermisse ich den Knopf. Das Wischen nach rechts funktioniert in vielen Fällen recht zuverlässig, manchmal aber eben auch nicht.

Zurück zum Watchface: Wischt man nach unten gelangt man zu den Schnell-Einstellungen und zum kontaktlosen Bezahlen. Wischt man nach oben hat man Zugriff auf die Statistiken des Tages. Hier finden sich zunächst die Schritte, zurückgelegte Distanz und Aktivminuten.

Tagesstatistiken
Stündliche Aktivitäten
Herzfrequenz
Schlafdauer und -index
Blutsauerstoffsättigung SpO2
Training pro Woche

Scrollt man ein wenig weiter bekommt man neben der Herzfrequenz die Anzahl aktiver Stunden (Stunden mit mehr als 250 Schritten) des Tages angezeigt. Wieder ein wenig weiter gescrollt erhält mittels Sleep Score und Blutsauerstoffsättigung Einblick in die letzte Nacht.

Werte der vergangenen Tage oder Wochen lassen sich über die Charge 5 nicht direkt einsehen. Hierfür wird die App benötigt.

Watchfaces

Zur individuellen Gestaltung bietet Fitbit 23 Watchfaces in der Fitbit App an. Auch wenn es im Auge des Betrachters liegt – da sind gelungene und weniger gelungene dabei. Die Erfahrung zeigt, dass es bei dieser Anzahl bleiben wird, denn entgegen Sense und Versa 3 können weitere Watchfaces nicht von der Community gestaltet werden. Zudem vernachlässigt Fitbit ein wenig die Pflege der Watchfaces. Andere Hersteller bietet deutlich mehr Auswahl.

Standard-Watchface der Charge 5

Standard-Watchface der Charge 5

Watchface - Wechselnde Kennzahlen
Watchface - Wechselnde Kennzahlen
Watchface - Wechselnde Kennzahlen

Mal abgesehen von der Darstellung der Uhrzeit verbirgt sich hinter dem Watchface noch ein wenig mehr Funktionalität, denn die meisten Watchfaces zeigen auch ein paar aktuelle Statistiken an. Tippt man auf das Watchface wird in der Regel zwischen den Werten gewechselt, wohingegen die Uhrzeit fortlaufend angezeigt wird.

Das ist nicht bei allen Watchfaces der Fall, doch aber bei den meisten.

Funktionen im Alltag

Der Funktionsumfang der Charge 5 hat sich gegenüber dem Vorgänger, aber auch Sense und Versa 3 ein wenig verschoben. Funktionen des Alltags sind weggefallen, Funktionen für die Gesundheit wurden hinzugefügt.

Eingebüßt hat der Charge 5 die Wettervorhersage, die Steuerung der Spotify-App auf dem Smartphone oder Tablet, die Etagenerkennung mittels Barometer und die geführten Atemübungen direkt auf der Uhr.

Bis auf die Erkennung gestiegener Etagen vermisse ich keine der Funktionen. Welchen Stellenwert die Funktionen hatten, muss jeder für sich selbst entscheiden.

Funktionen für die Gesundheit

Während der Umfang an Funktionen für den Sport und den Alltag eher stagniert, wertet Fitbit seine Produkte mit Funktionen auf, die die Gesundheit adressieren. So erbt die Charge 5 den von der Sense bereits bekannten EDA-Scan. Dieser ist es auch, der die großen Kontaktflächen zu beiden Seiten der Uhr erfordert.

EDA-Scan

EDA-Scan

Während des Scans müssen beide Flächen mit den Fingern berührt werden. Kleinste Schweißmengen sorgen für die Änderung der Leitfähigkeit der Haut. Innerhalb einer 3-minütigen Messung kann die Charge 5 diese Veränderung ermitteln und Rückschlüsse auf das Stressniveau des Körpers ziehen.

Auswertung des EDA-Scans (1/4)
Auswertung des EDA-Scans (2/4)
Auswertung des EDA-Scans (3/4)
Auswertung des EDA-Scans (4/4)

Hinzugekommen ist auch die untertägige Warnung vor zu hohem oder zu niedrigem Puls. Vormals war dieser Form der Benachrichtigung nur während des Sports möglich.

Darüber hinaus nutzt die Charge 5 ihre Sensoren, um folgende Werte zu ermitteln:

  • Haupttemperatur
  • Blutsauerstoffsättigung
  • Atemfrequenz

Fairerweise muss erwähnt werden, dass es die Premium-Mitgliedschaft braucht, um auf die Daten der vergangenen 30 Tage zuzugreifen. Im kostenfreien Modell steht nur die Daten der letzten 7 Tage zur Verfügung, teilweise in geringerer Detailtiefe aufgeschlüsselt.

Zwei wesentliche Funktionen konnte der Hersteller bisher nur ankündigen, aber noch nicht auf der Uhr präsentieren: Zum einen fehlt der Daily Readiness Score, der die Leistungsfähigkeit für den bevorstehenden Tag beziffern soll. Zum anderen fehlt die Freigabe der EKG-Funktion, wie sie von der Fitbit Sense bekannt ist.

Funktionen beim Sport

Wie eingangs erwähnt, wendet sich die Charge 5 vor allem den gesundheitlichen Aspekten des Alltag zu. Darunter leidet ein bisschen die Entwicklung der sportlichen Fähigkeiten der Uhr. Diese befinden sich nämlich weitestgehend auf dem Stand der Charge 4. Unterm Strich heißt das, dass der kleine Fitness Tracker sportliche Aktivitäten GPS- und Puls gestützt aufzeichnen kann.

Auswahl der Sportart

Auswahl der Sportart

Dazu wird in der Aktivitäten-App zunächst eine der Sportarten ausgewählt. Die Anzahl der Sportarten auf der Uhr ist auf sechs limitiert. Klingt nach einer Einschränkung? Für den Otto-Normal-Verbraucher wahrscheinlich eher weniger. Ich hätte schon meine Probleme sechs Sportarten zusammenzubekommen, die ich regelmäßig betreibe und tracken wollte/könnte.

Zum besseren Verständnis: Die Anzahl ist vor allem auf der Uhr begrenzt. In der App finden sich derer 20 von denen bis zu sechs auf die Charge 5 synchronisiert werden können.

Zielsetzung für Sport (1/4)
Zielsetzung für Sport (2/4)
Zielsetzung für Sport (3/4)
Zielsetzung für Sport (4/4)

Zurück zur Aufzeichnung: Ist eine Sportart ausgewählt kann die Aufzeichnung direkt gestartet werden. Es lassen sich aber zunächst auch Einstellungen (GPS an/auf, Always-On an/aus, HF-Meldungen an/auf) vornehmen und Ziele (z.B. Zonenminuten, Dauer, Distanz, Kalorienverbrauch) setzen, bei deren Erreichen die Charge 5 durch Vibration informiert.

Gute Voraussetzungen für die Aufzeichnung von Outdoor-Aktivitäten bietet die Charge 5 dank des integrierten GPS-Empfängers. Zur Leistung gibt es allerdings ein bisschen was zu berichten:

Vor dem Start der Aufzeichnung sollte auf ein stabiles GPS-Signal gewartet werden. Das dauert bei der Charge 5 mitunter sehr lange. In der Online-Hilfe empfiehlt der Hersteller sogar die Uhr senkrecht auf Höhe des Gesichts zu halten, um möglichst schnell sinnvolle Signale zu empfangen.

Warten auf die GPS-Verbindung

Warten auf die GPS-Verbindung

Ungünstig hat Fitbit den Lauftext „GPS wird verbunden…“ gewählt, der bei der Suche nach einem GPS-Signal zu lesen ist. Weil nur ein kleiner Teil des Textes zu lesen ist kann es schon mal passieren, dass man nur „verbunden“ liest und sich guten Glaubens auf den Weg macht… Wie sich das auswirkt überlasse ich dem geneigten Leser.

Anzeige während der Aufzeichnung

Anzeige während der Aufzeichnung

Während der Aufzeichnung zeigt die Charge 5 Werte in einer 3-teilige Ansicht an. Ganz oben ist jeweils die zurückgelegte Distanz zu sehen, ganz unten die verstrichene Zeit. Der in der Mitte größer dargestellte Wert lässt sich durch Antippen des Display wechseln. Die Charge 5 schaltet nacheinander folgende Werte durch:

  • Tempo / Pace (aktuell)
  • Tempo / Pace (durchschnittlich)
  • Herzfrequenz
  • verbrannte Kalorien
  • Schritte
  • Wochentag und Uhrzeit
  • zurückgelegte Distanz
  • verstrichene Zeit
  • Zonenminuten

Wie im täglichen Gebrauch schaltet das Display bei Aufzeichnungen nach einer Zeit ab und wird durch Drehen des Handgelenks wieder aktiviert. Dem entgegen wirkt der Always-On-Modus, der während der Aufzeichnung das Display nach kurzer Zeit in Schwarz-Weiß darstellt und die Aktualisierung der Werte (genauer genommen der verstrichenen Zeit) nur alle Sekunde erfolgt.

Tippt man das Display an wird zunächst das Display wieder in den aktiven Zustand versetzt, ein erneutes Tippen sorgt dann erst für den Wechsel der Ansicht. Das funktioniert sogar mit feuchten Fingern sehr gut.

Nachdem eine Aufzeichnung beendet wurde, zeigt die Charge 5 die wichtigsten Informationen in einer kleinen Zusammenfassung an.

Zusammenfassung nach Beendigung einer Aufzeichnung (1/3)
Zusammenfassung nach Beendigung einer Aufzeichnung (2/3)
Zusammenfassung nach Beendigung einer Aufzeichnung (3/3)

Das reicht allerdings nur für die erste Sichtung. Für mehr Details und mehr Komfort braucht es die Fitbit App auf Smartphone oder Tablet.

Genauigkeit bei der GPS-Aufzeichnung

Das Leistungsvermögen des GPS-Empfängers bewegt sich auf dem Niveau der Charge 4. Dazu zählt nicht nur der langsame Satfix, sondern auch die hin und wieder auftretenden Verbindungsabbrüche und die schwankende Genauigkeit.

Um sich ein besseres Bild von der Genauigkeit des GPS zu machen, musste sich die Charge 5 mit der Charge 4, der Coros Pace 2 und der Garmin Forerunner 245 Music messen.

GPS

GPS

Auf großer Flughöhe liegen alle Uhren dicht beieinander. Trotz erster erkennbarer Ausreißer, sieht das nicht so schlecht aus.

GPS

GPS

Beim Start zwischen mehrstöckigen Häusern schwächeln alle Produkte – mal mehr, mal weniger. Es mag auch daran liegen, dass zunächst nur eine geringe Anzahl an GPS-Satelliten gefunden wurden. Mit steigender Anzahl wächst auch die Genauigkeit.

GPS

GPS

Nach ein paar Minuten haben sich alle Uhren gefangen. Selbst das Queren der Straße über eine Mittelinsel ist in der Aufzeichnung gut zu erkennen. Herausfordernder wird die Situation beim Laufen durch den Wald. Alle Uhren wähnen sich abseits des Weges, die Charge 5 torkelt dabei durchs Dickicht – jedenfalls, wenn man der Aufzeichnung Glauben schenken mag. Zwar sind auch Pace 2 von Coros und Forerunner 245 von Garmin nicht auf dem Weg, aber zeigen die konstanteste Leistung. Die Charge 4 versucht dem ganzen nachzueifern und kommt den beiden teureren Produkten erstaunlich nahe.

GPS

GPS

Ums offene Feld herum gibt sich keine der Produkte die Blöße und die Charge 5 befindet sich mit den anderen Produkten auf Augenhöhe. Das ändert sich, wenn der Blick zum Horizont durch Bäume und Gebäude verdeckt wird. Dann sind es wieder die beiden Charge-Generation, deren Aufzeichnung deutlich fernab des Weges ist. Pace 2 und Forerunner 245 bleiben nicht nur eng beieinander, sondern auch eng an der tatsächlich gelaufenen Strecken.

Das Abweichen vom Feldweg ist dem Kartenmaterial von OpenStreetMap zuzuschreiben – eine Korrektur habe ich eingereicht, so dass die Änderung in ein paar Tagen sichtbar sein sollte.

GPS

GPS

Zum Schluss zeigt sich beim direkten Vergleich von Charge 4 und 5, dass das aktuellere Modell die etwas schlechtere Leistung zeigt – vor allem dann, wenn die Sicht in den Himmel nicht frei ist.

Genauigkeit bei der Aufzeichnung der Herzfrequenz

Genauigkeit bei der Aufzeichnung der Herzfrequenz

Bei der Messung der Herzfrequenz schneidet die Charge 5 besser ab. Sie braucht zwar ein paar Minuten um mit Polar H10, Polar Verity Sense und Scosche Rhythm 24 gleichzuziehen, fängt sich nach aber ein paar Minuten und bleibt dann bis zum Ende der Aufzeichnung dicht bei den anderen Produkten. Mal dauert es nur zwei Minuten, mal sind es fünf. Bis es soweit ist, sind die Ausschläge und Abweichungen teilweise groß.

Abweichung zwischen Charge 5 und Polar H10

Dabei zeigt die Differenzansicht sehr schön, dass die Charge 5 über die Dauer eine sehr gute ist und dicht an den Werten des Polar H10 klebt, der zu den genausten und zuverlässigsten Brustgurten zählt.

Abweichung zwischen Charge 5 und Scosche Rhythm 24

Ganz ähnlich sieht es beim direkten Vergleich von Charge 5 und Scosche Rhythm 24 aus. Hätte die Charge 5 den Start nicht verpatzt, sie hätte in der Gesamtbetrachtung eine tolle Leistung aufs Parkett gezaubert.

Probleme, wie sie Ray Maker in seinem Testbericht ausgemacht hat, konnte ich mit meinem Gerät nicht nachvollziehen. Dabei habe ich das Armband extra festgezurrt und extra lose getragen – Auswirkungen auf die Genauigkeit des GPS hat das nicht gehabt. Anders sieht das bei der HR-Messung aus, denn da beeinflusst ein zu lockerer oder zu strammer Sitz die Messungen. Die Korrelation zwischen Sitz der Uhr und Leistung des GPS konnte ich jedoch nicht beobachten.

Akkulaufzeit

Die Akkulaufzeit gibt Fitbit mit bis zu sieben Tagen ab. Das trifft für den „normalen“ Betrieb auch durchaus zu. Ich komme mit GPS-Aufzeichnungen und der vermehrten Nutzung durch den Test auf 5-6 Tage. Danach möchte das Armband wieder geladen werden, was in der Regel nach ca. 1,5 Stunden erledigt ist. Vor diesem Hintergrund scheint mir eine Laufzeit von bis zu sieben Tagen nicht unwahrscheinlich. Die Werte hängen jedoch stets von Nutzung, Displayhelligkeit und -dauer, sowie Aufzeichnungen mit GPS ab.

Mit aktiviertem Always-On-Display möchte die Charge 5 bereits nach ca. 2,5 Tagen erneut geladen werden. Das allerdings ohne wesentliche GPS-Aufzeichnungen und deaktivierten Benachrichtigungen.

Fitbit Charge 5 - Mein Ergebnis des Tests

Wertung: 4,0 von 5
Meine Wertung
Vorteile
  • EKG-Messung
  • EDA-Messung
  • Daily Readiness Score
Nachteile
  • wenig zuverlässiges GPS
  • wenig Watchfaces

Fitbit hat mit der Charge 5 ein interessantes Modell auf den Markt gebracht, dessen Schwerpunkte sich Richtung Gesundheit verlagern. EKG- und EDA-Messung, Daily Readiness Score und Achtsamkeitsübungen verleihen dem ganzen Ausdruck. Die anfangs fehlenden Funktionen hat Fitbit mittlerweile per Firmware nachgeliefert.

Deutlich unterscheiden sich Charge 4 und Charge 5 im Äußeren und beim Display, beim Funktionsumfang hat die Charge 4 durch die weggefallenen Funktionen sogar noch ein bisschen mehr zu bieten. Auf der sportlichen Seite hat sich bei der Charge 5 nichts getan. Die Uhr verfügt offenbar über den gleichen GPS-Empfänger des Vorgängers, der (vielleicht auch aufgrund der Größe der Uhr) hier und da Schwächen zeigt. Für Freizeitsportler reicht die Leistung – das gilt für die Genauigkeit des GPS und der HF-Messung.

Wer genauere Daten braucht, der wird sich nach einer dedizierten Sportuhr umschauen müssen. Für die Vermessung des Alltags, der gesundheitlichen Aspekte und hin und wieder mal des Sports, bietet die Charge 5 ein taugliches Gesamtpaket. Wer dann auf Apps, digitale Sprachassistenten und beliebige Watchfaces verzichten kann, der findet in der Charge 5 eine gute Alternative zur Fitbit Sense.


Werbung: Das Produkt wurde mir auf meine Anfrage hin für den Test der/des Charge 5 von Fitbit kostenlos zur Verfügung gestellt. An die Berichterstattung wurden keine Bedingungen geknüpft. Der Inhalt des Testberichts spiegelt somit vollständig meine eigene, unvoreingenommene Meinung und Erfahrung mit dem Produkt wider.

Warum der Beitrag dennoch als 'Werbung' gekennzeichnet ist, könnt ihr unter Kennzeichnungspflicht nachlesen.

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