Fitness Tracker Test 2024
Sportuhren, Smartwatches & Activity Tracker Vergleich

Stryd Wind V3 im Test – Leistungsmessung beim Laufen

Drei Jahre ist es her, dass ich mir mit dem Stryd ein Power Meter für Läufer angeschaut habe. Seitdem ist nicht nur viel Zeit ins Land gegangen, das gleichnamige Unternehmen hinter dem smarten Laufsensor hat auch eine Menge Arbeit in die Weiterentwicklung des Stryd investiert. Die dritte und aktuellste Generation ist unter dem Namen Stryd Wind erhältlich. Was der Sensor mittlerweile alles bietet, habe ich mir für euch im Test angeschaut.

Im Radsport gehört die Leistungmessung per Power Meter schon seit vielen Jahren zu den bewährten Trainingsmethoden. Im Laufsport hingegen bemühen sich die großen Hersteller von Sportuhren seit ca. 2 Jahren ein Äquivalent zu entwickeln.

Stryd Wind V3

Stryd Wind V3

Stryd gilt als einer der Pioniere, die bereits deutlich früher sich darüber Gedanken gemacht haben, wie die Laufleistung unabhängig von Pace und Herzfrequenz ermittelt werden kann. Warum sich das Tempo und die Herzfrequenz nur bedingt eignen, könnt ihr im Testbericht des Stryd von 2017 nachlesen – geändert hat sich am Sachverhalt nichts.

Stryd im Überblick

Stryd ist ein kleiner, kaum 10 Gramm schwerer Laufsensor, der mittels Clip am Sportschuh befestigt wird und dank eines 9-Achsen-Sensors folgende Werte ermitteln kann:

  • Leistungswerte
    • Running Power
    • Form Power
  • Laufeffizienzwerte
    • Schrittfrequenz / Kadenz
    • Bodenkontaktzeit
    • Vertikale Oszillation
    • Leg Stiffness
  • Pace
  • Distanz

Die Metriken werden mittels Bluetooth oder ANT+ an gekoppelte Sportuhren übertragen. Dank eines kleinen Flash-Speichers können bis zu 9 Stunden Laufmetriken aufgezeichnet werden. Der Akku des Stryd reicht für ca. 20 Stunden Aufzeichnung aus.

Unboxing und erster Eindruck

Verglichen mit dem Vorgänger präsentiert sich der Stryd in einer deutlich kleineren Verpackung. Der Grund ist leicht auszumachen, denn der Stryd Wind V3 verzichtet auf die induktive Ladeschale und wird zum Laden in eine kleine Ladeschale geklemmt.

Stryd Wind V3

Stryd Wind V3

Ich muss gestehen, dass ich die Ladeschale seinerzeit ganz cool fand, mit der Zeit und im direkten Vergleich das Laden per USB-Kabel als praktischer herausgestellt hat.

Stryd – Verpackungsinhalt

Stryd – Verpackungsinhalt

Ansonsten ähneln sich die Verpackungsinhalte beider Generationen stark:

  • Stryd-Sensor
  • Ladeschale
  • Halte-Clips in Schwarz und Orange
  • Kurzes USB-Ladekabel
Öffnung für Gegenwindmessung

Öffnung für Gegenwindmessung

Auch wenn die Halte-Clips denen des Vorgängers sehr ähnlich sind, verfügen sie über einen kleinen, aber feinen Unterschied: Ein kleines Loch an der Vorderseite leitet von vorne kommenden Wind auf den Wind-Sensor des Stryd. Ich komme später im Details auf dieses Alleinstellungsmerkmal des Stryd Wind zurück.

Einrichten des Stryd Wind

Für die Einrichtung des Stryd Wind V3 braucht es nicht mehr als ein Smartphone mit Bluetooth, die für iOS und Android frei erhältliche Stryd App und ein ebenfalls kostenlos einzurichtendes Benutzerkonto bei Stryd.

Seit Ostern ’21 bietet Stryd zwar auch einen kostenpflichtigen Membership-Account, aber auch ohne laufende Kosten bietet der Stryd eine Menge an Informationen. Ich selbst nutze die kostenpflichtigen Dienste nicht, der Vollständigkeit halber seien die Kosten hier aber ausgeschlüsselt:

TurnusKosten
monatlich9,99 €
alle 4 Monate35,00 €
alle 12 Monate99,00 €

Das Einrichten des Stryd funktioniert völlig problemlos. Die Kopplung mit Smartphone und App via Bluetooth ist in kurzer Zeit erledigt. Allenfalls ein Firmware-Update könnte den Prozess des Einrichtens noch einmal ein wenig verlängern.

Kopplung mit Sportuhren

Bereits jetzt könnte man den Sensor nutzen und Läufe damit aufzeichnen. Es gibt jedoch gute Gründe den Sensor mit einer Sportuhr zu koppeln, unter anderem weil die Leistungswerte in Echtzeit am Handgelenk angezeigt werden und die Daten der Sportuhren um die Metriken des Stryd ergänzt werden können.

Einbindung mittelsStryd-Metriken (u.a. Leistung, Kadenz)Stryd-Metriken (Pace / Distanz)Streckenverlauf
Nativer Unterstützung+++
Connect IQ + GPS+++
Connect IQ++-
Laufsensor + GPS-++
Laufsensor-+-

Viel ist davon abhängig, auf welche Art der Stryd im Zusammenspiel mit Sportuhren genutzt werden kann. Dabei lassen sich folgende Arten unterscheiden:

  • Native Unterstützung

    Ideale Voraussetzung für die Nutzung des Stryd ist eine Sportuhr mit nativer Unterstützung für den kleinen Sensor. So können nicht nur Pace- und Distanzdaten an die Uhr geliefert werden, auch alle anderen Stryd-Metriken finden Berücksichtigung. Durch die Nutzung von GPS werden die Leistungsdaten über den Streckenverlauf aufgetragen – eine Voraussetzung für detaillierte Auswertungen.

  • Connect IQ + GPS

    Ähnlich gut ist die Einbindung des Stryd in Sportuhren von Garmin, die Connect IQ unterstützen. Das Einrichten eines zusätzlichen Datenfeldes sorgt dafür, dass alle Metriken des Stryd den Weg in die Aufzeichnung (FIT) finden und die Leistungswerte am Handgelenk abgelesen werden können.

  • Connect IQ

    Es gibt bislang keine Sportuhren von Garmin, die Connect IQ anbieten aber auf GPS verzichten. Die Einstellungen lassen es jedoch zu, dass man auf die Aufzeichnung von GPS-Daten verzichtet. Es finden dann weiterhin alle Metriken des Stryd den Weg in die Aufzeichnung, auf den Streckenverlauf muss dann aber verzichtet werden.

  • Laufsensor + GPS

    Bietet eine Sportuhr keine der zuvor genannten Arten der Einbindung an, bleibt die Möglichkeit den Stryd als Laufsensor mit der Uhr zu koppeln. Weil der Sensor per ANT+ und Bluetooth funkt, stellt das in der Regel kein Problem dar. Nutzen zieht man dann allerdings nur noch von der Übermittlung von Pace, Distanz und dem Streckenverlauf, den die Sportuhr mittels GPS beisteuert.

  • Laufsensor

    Stark eingeschränkt ist die Nutzung, wenn der Sensor nur als Laufsensor ohne GPS genutzt wird. In diesem Fall steuert der Stryd nur Pace- und Distanzwerte zum Laufgeschehen bei.

Am einfachsten haben es folglich Nutzer von Sportuhren von Garmin mit Connect IQ und Coros, die den Stryd-Sensor nativ einbinden. Auch ohne diese Voraussetzungen lässt sich der Stryd im Zusammenspiel mit Sportuhren nutzen. Dazu später ein wenig mehr.

Weil die Uhren von Garmin mitunter die größte Marktdurchdringung haben, beschreiben ich beispielhaft die Einrichtung des Stryd auf meiner Forerunner 245 Music. Für andere Hersteller (u.a. Polar, Wahoo, Samsung und Suunto) finden sich Entsprechungen, teilweise jedoch im Funktionsumfang limitiert (siehe Support von Stryd).

Einrichten von Stryd auf Sportuhren von Garmin

Sollen Metriken des Stryd direkt auf einer Uhr von Garmin genutzt werden, wird ein weiteres „Data Field“ benötigt. Das wiederum Connect IQ zur Installation benötigt. Somit scheiden leider ein paar ältere oder günstigere Modelle aus. Die vollständige Liste kompatibler Geräte zählt aber zahlreiche Sportuhren, u.a. auch die kleine Forerunner 55 auf.

Hilfestellung beim Installieren bietet bereits die Stryd App und online sind zahlreiche Videos für die unterschiedlichen Uhren zu finden.

Bei meiner Garmin Forerunner 245 Music gestaltet sich die Installation wie folgt:

  • Installation „Stryd Zones“

    Stryd Zones können über die Connect IQ App von Garmin kostenfrei installiert werden. Dabei handelt es sich im Wesentlichen um ein neues Datenfeld, das während der Aufzeichnung von Aktivitäten angezeigt werden kann.

  • Hinzufügen der „Stryd Zones“ zu einer Trainingsseite

    Das neue Datenfeld zu installieren reicht alleine nicht aus, es muss einer Trainingsseite der gewünschten Sportart hinzugefügt werden. Bei der Forerunner 245 funktioniert das einfach über

    • Auswahl „Einstellungen“
    • Auswahl „Aktivitäten und Apps“
    • Auswahl der gewünschten Sportart
    • Auswahl „Trainingsseiten“

    Hier kann das Datenfeld als eigenständige Seite oder als eines von mehreren Felder eingefügt werden. Welche Unterschiede sich daraus ergeben, zeige ich im Anschluss.

  • Kopplung von Stryd und Sportuhr

    Zwar ist das Datenfeld bereits hinzugefügt, noch fehlt aber die Kopplung von Uhr und Sensor:

    • Auswahl „Einstellungen“
    • Auswahl „Sensoren und Zubehör“
    • Auswahl „Neu hinzufügen“
    • Auswahl „Laufsensor“

    Die Uhr findet im Anschluss den Stryd-Sensor via Bluetooth. Benötigt wird aber die Anbindung über ANT+. Der eben (via Bluetooth) gefundene Sensor muss im Menü aufgerufen und dauerhaft deaktiviert werden. Werden die Schritte zum Hinzufügen eines Laufsensors erneut ausgeführt, findet die Uhr den Stryd-Sensor via ANT+.

  • Konfigurieren der Stryd Zones

    Abschließend wird der Sensor über die Uhr konfiguriert: Geschwindigkeit und Distanz werden auf „Immer“ gesetzt. Die Auto-Kalibrierung deaktiviert und der Kalibrierungsfaktor auf 100,00 gesetzt.

Anschließend steht das neue Datenfeld für die zuvor ausgewählten Sportarten zur Verfügung, d.h. die Sportuhr zeigt nicht nur die Laufleistung in Echtzeit an, sondern zeichnet die Werte zusätzlich zu den eigenen Metriken auch auf.

Stryd Zones – Datenfeld vs. Trainingsseite

Stryd Zones bezeichnet im Grunde ein Datenfeld zur Anzeige von Stryd-Metriken. Bei Garmin lassen sich Datenfelder auf Trainingsseiten gruppieren. Den meisten wird das Konzept geläufig sein.

Leistungsanzeige auf einer Trainingsseite

Leistungsanzeige auf einer Trainingsseite

Wird das Datenfeld „Stryd Zones“ alleinig auf einer Trainingsseite genutzt steht ausreichend Platz für die Anzeige folgender Werte zur Verfügung:

  • Leistungswert (aktuell)
  • Power Zone (grafisch)
  • Power Zone (numerisch)

Wird das Datenfeld einer Trainingsseite mit mehreren Datenfeldern hinzugefügt, wird während der Aufzeichnung nur der aktuelle Leistungswert angezeigt. Die Leistungszone lässt sich zwar numerisch noch dazuquetschen, es wird dann aber schon arg eng.

Leistungsanzeige in einem Datenfeld

Leistungsanzeige in einem Datenfeld

Unabhängig von der Präsentation zeigt das Datenfeld vor Beginn der Aufzeichnung die Schwellwerte für die Leistungszonen und die Critical Power an. Die Critical Power ist eines der grundlegende Konzepte von Stryd und wert einmal genauer betrachtet zu werden.

Critical Power – Was steckt dahinter?

Stark vereinfacht handelt es sich bei der Critical Power um einen Wert, der die Fitness eines Sportlers beschreibt und in W/kg angegeben wird. Natürlich steckt dahinter eine ganze Menge mehr, für das erste Verständnis sollte es aber reichen.

Die Critical Power wird von Stryd automatisch berechnet und ist von Läufer zu Läufer unterschiedlich. Dabei gilt: Je mehr unterschiedliche Läufe (von kurzen Läufen mit hohem Tempo bis zu langen Läufen mit gemäßigtem Tempo) Stryd analysieren kann, desto präziser werden die Ergebnisse.

Um nichts dem Zufall zu überlassen beschreibt Stryd exemplarische Läufe für jede Kategorie. Meine Critical Power ist nach dem Bruch des Wadenbeins aktuell auf 293 Watt gesunken. Fast 3 Monate Pause haben ihre Spuren hinterlassen, so dass da noch Luft nach oben ist. Für Vergleichszwecke zwischen Sportlern ist die Angabe „Watt pro Kilogramm“ jedoch aussagekräftiger.

Leistungszonen

Die Critical Power wird von Stryd zudem für die Einteilung der Leistungsbereiche genutzt:

ZoneIntensität% von CP
1Einfach65-80%
2Moderat80-90%
3Grenzbereich90-100%
4Intervall100-115%
5Repetition115-130%

Ähnlich wie bei HF-Zonen erlaubt die Unterteilung das gezielte Training in einem bestimmten Leistungsbereich.

Nun ist die Critical Power kein einmalig ermittelter Wert, sondern lebt mit dem Sport. Jeder Lauf wird in der Berechnung des Wertes berücksichtigt, so dass sich Leistungssteigerungen in einem Zuwachs, Leistungsabfälle in einer Verringerung niederschlagen.

Weil auch das eigene Körpergewicht in die Berechnung einfließt, sollte regelmäßig darauf geachtet werden, ob die Werte auf der Waage und in der Stryd App noch zueinander passen. Kleine Schwankungen lohnt es in der Regel nicht nachzuführen.

Unterwegs mit dem Stryd

Vor dem ersten Lauf steht nur noch die Befestigung am Schuh an. Der Sensor wird mit der Halteklammer an der Schnürung des Schuhs befestigt. Entscheidend ist, dass die kleine Öffnung nach vorne zeigt und nicht durch Schnürsenkel o.ä. verdeckt wird. Hier findet der Wind einlass, der Auswirkungen auf die Leistung haben kann.

Dann kann es losgehen. Dank des geringen Gewichts spürt man den Stryd zu keinem Zeitpunkt. Sollte er sich einmal aus der Halterung lösen, merkt man den Verlust jedoch wahrscheinlich auch nicht. Stryd sorgt auf zwei Wegen für die Minimierung des Verlustrisikos:

  • Festsitzende Halteklammer

    Der Sitz der Halteklammer hinterlässt einen sicheren Eindruck. Voraussetzung ist, dass der Sensor richtig herum in die Klammer eingesetzt wird, d.h. zunächst den breiteren Steg in das breitere Ende des Sensors, anschließend der kleinere, schmalere Steck in das sich verjüngende Ende des Stryd.

  • Verlust-Alarm

    Stryd Zones kann derart konfiguriert werden, dass die Uhr bei einem plötzlichen Abreißen der Verbindung den Verlust signalisiert. Weil der Alarm wirklich penetrant ist, wird man schon nach wenigen Schritten auf den Verlust aufmerksam gemacht. Durch tatsächlichen Verlust ist mir das im Übrigen noch nicht passiert, sondern durch Kopplung mit einer Sportuhr von Polar, zu einem Zeitpunkt zu dem bereits eine Kopplung mit der FR 245 bestand.

Entsprechend der Wahl zeigt die Garmin Forerunner 245 Music den aktuellen Leistungswert auf der Trainingsseite bzw. im Datenfeld an. Wer das erste Mal mit dem Stryd unterwegs ist, der wird feststellen, wie empfindlich der Sensor selbst auf kleinste Steigungen bzw. Gefälle, Tempoänderungen und Gegenwind reagiert. Es ist schon spannend zu beobachten…

Hier liegt einer der großen Vorteile des Stryd, denn Änderungen registriert der Stryd umgehend, während der Puls in Bezug auf die Anstrengung immer etwas hinterherhinkt.

Dank des Stryd Zones Datenfeldes werden die Metriken des Stryd von der Uhr selbst aufgezeichnet: Beginn und Ende sind somit synchron mit der Aufzeichnung der Aktivität selbst.

Synchronisierung der Aktivität

Ist ein Lauf absolviert, geht es an die Auswertung der Aktivität. Auf der Forerunner 245 lassen sich leider nur die Leistungsdaten einsehen, die von Garmin selbst erhoben werden, d.h. Tempo, Distanz und Co. sind vorhanden. Die Werte des Stryd sucht man hingegen vergeblich. Es braucht also die Synchronisierung mit der jeweiligen Hersteller-Cloud – in meinem Fall Garmin Connect.

Synchronisierung mit Garmin Connect

Weil die Integration für Garmins Sportuhren und Plattform bestens gelöst ist, finden sich die Metriken des Stryd nach dem Syncen umgehend in Garmin Connect wieder. Dabei ist es egal, ob die Sichtung der Aktivitäten im Web oder über die Garmin Connect App erfolgt.

Damit die aufgezeichneten Aktivitäten auch im Power Center (Web-Plattform von Stryd) erscheinen, muss in der Stryd App der automatische Import von Garmin eingerichtet werden.

Synchronisierung mit anderen Plattformen

Aufwändiger wird es, wenn der Stryd-Sensor mit Sportuhren anderer Hersteller genutzt wird. Polar und Suunto speichern z.B. nur den Leistungswert, die anderen Metriken tauchen bei diesen und weiteren Herstellern nicht auf. Weil der Stryd-Sensor Metriken nicht nur an gekoppelte Geräte weiterleitet, sondern auch selbständig speichert, können aufgezeichnete Aktivitäten nachträglich über die Stryd App via Bluetooth in die Stryd eigene Web-Plattform „Power Center“ gespielt werden.

Liegt dann zusätzlich eine (z.B. von Suunto oder Polar) bereits importierte und passende Aktivität vor, fügt Stryd die Daten beider Aufzeichnungen zusammen. In der Plattform des Uhren-Herstellers tauchen dann zwar keine zusätzlichen Metriken des Stryd auf, im Power Center sind aber Werte (u.a. Herzfrequenz, Höhe, Streckenverlauf) der Sportuhren zu finden.

Auswertung der Stryd-Metriken

Auswertungen zu den Daten des Stryd finden sich normalerweise in den Plattformen und Apps der Sportuhren-Hersteller und der Web-Plattform „Power Center“, das von Stryd selbst kostenlos angeboten wird.

Schauen wir uns die Auswertungen einmal exemplarisch in Garmin Connect und im Power Center an.

Auswertung in Garmin Connect

In Garmin Connect sieht die Auswertung ein wenig nüchterner aus, dennoch hat man alle Daten beieinander. Hier findet sich nicht nur der Leistungswert, sondern zusätzlich auch alle anderen Daten, die der Stryd-Sensor ermittelt.

Stryd – Auswertung in Garmin Connect

Stryd – Auswertung in Garmin Connect

Die gestapelte Ansicht ist in meinen Augen nicht immer die übersichtlichste, man kann die Kurven aber problemlos überlagern.

Stryd –  Überlagerte Auswertung in Garmin Connect

Stryd – Überlagerte Auswertung in Garmin Connect

Auswertung in Power Center

Nach dem Login ins Power Center gelangt man zunächst auf das Dashboard. Hier finden sich die wesentlichen und zusammengefassten Werte, u.a. die Critical Power, die Leistungsbereichen und eine Übersicht über letzte und vergangene Läufe. Zusätzlich finden sich hier auch Angaben zur Running Stress Balance und zur Power Duration Curve – ich komme später darauf zurück.

Stryd Power Center – Zusammenfassung

Stryd Power Center – Zusammenfassung

Die Übersicht der Läufe zeigt nicht nur unterschiedliche Einordnungen (z.B. Running Stress Score, Zeit in Bewegung, Höhengewinn und Distanz) über verschiedene Zeiträume, sondern zusätzlich die Zeitpunkte zu denen die Critical Power angepasst wurde.

Stryd Power Center – Läufe

Stryd Power Center – Läufe

Schön zu sehen, wie nach dem Auftakt mit dem Stryd die Laufpause aufgrund des Wadenbeinbruchs zunächst zu einer Verringerung der Critical Power (CP) geführt hat. Jetzt wo ich verstärkt wieder problemfrei Laufen kann, steigt die CP auch wieder an.

Auswertung von Läufen im Detail

Stryd Power Center – Auswertung eines Laufes

Stryd Power Center – Auswertung eines Laufes

Läufe können darüber hinaus im Detail ausgewertet werden.

Stryd Power Center – Air Power

Stryd Power Center – Air Power

In diesen detaillierten Auswertungen ist es auch möglich, ist mit der Air Power auch eine der wesentlichen Neuerungen des Stryd ablesbar. Neben der Form Power liefert die „Air Power“ eine weitere Aufschlüsselung der Gesamtleistung, denn mit der „Air Power“ beschreibt Stryd den prozentualen Mehraufwand, der durch Gegenwind verursacht wird.

Bei bisherigen Läufen zeigt die Air Power zwischen 1% und 3% an, kann auf einzelnen Streckenabschnitten aber auch deutlich darüber liegen.

Running Stress Balance

Mit der Running Stress Balance beschreibt Stryd das Verhältnis von Fitness und Erschöpfung. Grundlage beider Größen sind jeweils vergangene Läufe – einmal innerhalb der letzten 42 Tage (Fitness) und einmal innerhalb der letzten 7 Tage (Erschöpfung).

Running Stress Balance

Running Stress Balance

Ähnliche Konzepte finden sich auch bei anderen Herstellern. Dabei gilt in der Regel, dass wenn ein Laufpensum über den kürzeren Zeitraum (hier: Erschöpfung) unterhalb des Laufpensums des längeren Zeitraums (hier: Fitness) liegt, die Form abbaut, allenfalls erhalten bleibt. Eine gemäßigt höheres Laufpensum trägt hingegen zum Formaufbau bei, bei einem deutlich höheren Laufpensum steigt jedoch das Verletzungsrisiko.

Wer den Stryd neu nutzt, muss sich an den 42-Tage-Schnitt erst heranarbeiten, um aussagekräftige Werte zu erhalten.

Power Duration Curve

Eine weitere interessante Auswertung ist die Power Duration Curve, die beschreibt nach welcher Zeit, welche max. Laufleistung (in Watt) in vergangenen Läufen erbracht wurde. Grundsätzlich wird es den meisten Läufern so gehen, dass die Leistung mit fortschreitender Belastung abnimmt. Die Power Duration Curve macht das sichtbar.

Stryd Power Center – Power Duration Curve

Stryd Power Center – Power Duration Curve

Weil die Kurven unterschiedlicher Zeiträume übereinander gelegt werden können (z.B. die vergangenen 30 Tage vs. 90 Tage) über unterschiedliche Zeiträume lassen sich Veränderungen gut erkennen.

Für die wichtigsten Merkmale ist es also weitestgehend egal, welche Plattform man zur Auswertung nutzt. Rein bezogen auf die Metriken des Stryd, bietet das Power Center jedoch die detaillierteren Auswertungen an, u.a. weil dort auch Kennzahlen zu finden sind, die aus den gemessenen Werten abgeleitet werden.

Stryd Wind V3 Test – Fazit

Stryd bereichert mit seinem Sensor zielorientiertes Training um interessante Metriken. Wer bisher vornehmlich nach Pace und Puls trainiert hat, der wird sicherlich eine Phase der Anpassung und Umgewöhnung vor sich haben. Ich erwische mich jedenfalls immer wieder dabei Pace und Herzfrequenz zu kontrollieren, obwohl ich mir vorgenommen habe, mich auf die Laufleistung zu konzentrieren.

Aktuell ist die Laufleistung in meiner Wahrnehmung mehr ergänzende, denn ausschlaggebende Metrik. In vielen Situationen ist es aber die ehrlichere, weil objektivere Aussage, die der Stryd über die Laufleistung macht. Dass die aktualisierte Version des Stryd dabei auch den Einfluss von Wind berücksichtigt, dürfte für viele ambitionierte Läufer von großem Interesse sein.

Für ca. 200 € erhält man ein Produkt, dass nicht nur innovative Metriken liefert. Weil der Hersteller es mit zahlreichen Beschreibungen und Videos versteht, die Grundlagen und Zusammenhänge zu vermitteln, wohnt den Metriken deutlich weniger Magie inne, als bei man anderem Hersteller, deren Zahlen sich nur schwer nachvollziehen lassen.


Werbung: Das Produkt wurde mir auf meine Anfrage hin für den Test der/des Stryd Wind von Stryd kostenlos zur Verfügung gestellt. An die Berichterstattung wurden keine Bedingungen geknüpft. Der Inhalt des Testberichts spiegelt somit vollständig meine eigene, unvoreingenommene Meinung und Erfahrung mit dem Produkt wider.

Warum der Beitrag dennoch als 'Werbung' gekennzeichnet ist, könnt ihr unter Kennzeichnungspflicht nachlesen.

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